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  • Mona Herz
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  • 12.02.2014

Was man im Medizinstudium nicht lernt: 1. Organisation und Geräte-Tücken

Um nicht in Arbeit zu versinken, ist eine gute Organisation im Klinikalltag das A und O. Mona erklärt, wie man seine Zeit am besten managt und klärt über nervende Geräte-Tücken auf.

 

Blätter-Chaos - Foto: Fotolia/aldegonde le compte

Foto: Fotolia/aldegonde le compte    

 

Organisation

Das Thema Organisation - schwierig. Oder hast du im Studium gelernt, wie man ein Bett für eine Patientenverlegung organisiert? Das hört sich natürlich einfach an, allerdings gelingt es gerade bei schwierigen Patienten nur, wenn du alle Tricks beherrschst.

Besonders wichtig ist es, dem Aufnahmearzt des anderen Hauses den Patienten als besonders interessant für sein persönliches Fachgebiet darzustellen und die kleinen Problemchen, die den Patienten anstrengend machen, zu verschweigen. Alle Begriffe die darauf schließen lassen, dass du auf einer geriatrischen oder psychiatrischen Station arbeitest, sollten vermieden oder genuschelt werden. Denn das bedeutet beispielsweise für den Orthopäden einen Mehraufwand, den er möglicherweise gerne vermeiden möchte. Das heißt natürlich nicht, dass du deine Patienten loswerden willst, das gilt nur für den Fall, dass eine Verlegung tatsächlich notwendig wird und der Kollege nicht kooperativ ist.

 

Geräte-Tücken

Ungeahnte Tücken bringen aber auch die technischen Geräte auf Station mit sich, die häufig eher an Museumsinventar erinnern. Manch ein antiquiertes Diktiergerät zum Beispiel zeigt nicht an, wenn die Kassette voll ist, sie läuft einfach nicht mehr weiter. Das führt beim ungeschulten Medizinerauge dazu, dass ein Arztbrief nach dem anderen diktiert wird, rein für das Privatvergnügen, ohne Aufnahme, ohne dass jemand sie abtippen kann. Doch auch neue Diktiergeräte haben ihre Tücken: Ist der Akku oder die Batterie leer, schaltet sich das Gerät einfach aus, ohne die Aufnahme zu speichern! Also lieber immer wieder Zwischenspeichern und mehrere Dateien anlegen. So ist man auf der sicheren Seite.

Wenn du in der ungünstigen Situation bist, die Briefe selbst tippen zu müssen, solltest du unbedingt einen 10-Finger-Tipp-Kurs an der Volkshochschule besuchen, um nicht noch mehr Überstunden zu machen.

 


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