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  • Nina Tillmann
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  • 05.09.2019

Wahlpflichtfach Klinische Neurowissenschaften

Das 4. Semester ist nicht nur dazu da, um sich auf das anstehende Physikum vorzubereiten. An der Uni Mainz kannst du im sogenannten Wahlpflichtfach über den Tellerrand hinausschauen und vielleicht sogar schon ein paar klinische Einblicke erhalten. Über mein Wahlpflichtfach „Klinische Neurowissenschaften“ berichte ich dir hier.

Was ist überhaupt ein Wahlpflichtfach?

Um für das Physikum zugelassen zu werden, musst du in der Vorklinik ein Wahlpflichtfach belegen, das häufig im 4. Semester angeboten wird. Die Uni Mainz stellt dort eine breite Auswahl an Kursen zur Verfügung, zum Beispiel „Ethik in der Medizin“, „Patientensicherheit“, „Hausarztmedizin“, „Rettungsschwimmen“, und viele weitere. Für diese Kurse kannst du dich zum ausgeschriebenen Semester mit einer Präferenzenliste anmelden.

Worum geht es im Wahlpflichtfach Klinische Neurowissenschaften?

In „Klinische Neurowissenschaften“ geht es darum, Medizinstudenten einen ersten Kontakt mit der wissenschaftlichen Arbeit zu ermöglichen, indem sie sich mit aktuellen Forschungsthemen aus den Bereichen Neurologie und Psychiatrie beschäftigen. Der Kurs findet einmal wöchentlich statt und jede Woche ist ein anderer Dozent mit einem anderen Thema anwesend. So werden zum Beispiel Erkrankungen wie Parkinson, Chorea Huntington, Schizophrenie oder die Borderline-Persönlichkeitsstörung behandelt und sich mit dem aktuellen Stand der Forschung auseinandergesetzt.

Um den Kurs zu bestehen, bekommt jeder Teilnehmer ein Thema zugeteilt, über das er ein circa 20-30 minütiges Referat halten muss. Dieses wird mit einer Note bewertet. Zur Vorbereitung werden dir dafür von dem Dozenten Paper zur Verfügung gestellt, dessen wissenschaftlicher Inhalt im Referat präsentiert werden soll. In einer anschließenden Diskussion in der Gruppe soll dann gemeinsam zusammengefasst werden, wie die wissenschaftlichen Paper aufgebaut sind, ob die Studien nachvollziehbar sind oder ob es Kritikpunkte an den Methoden oder Vorgehensweisen der Forscher geben könnte.

Wie hat mir Klinische Neurowissenschaften gefallen?

Am Anfang viel es mir schon etwas schwer, wissenschaftliche Paper auf Englisch lesen zu müssen, die doch ganz anders sind als englische Texte, die man sonst aus der Freizeit oder Schule kennt. Doch nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran und die Dozenten standen auch immer bei Verständnisfragen per Mail zur Verfügung.

Besonders interessant war für mich auch, dass die Dozenten selbst etwas zu ihren aktuellen Forschungsthemen und Arbeitsgruppen erzählt haben. Manche haben sogar erwähnt, dass man sich bei ihnen im klinischen Abschnitt des Studiums für eine Doktorarbeit bewerben kann. Insgesamt kann ich dieses Wahlpflichtfach allen, die sich auch für die wissenschaftliche Seite der Medizin interessieren, auf jeden Fall weiterempfehlen!

 

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