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  • Vanessa Bolnei
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  • 19.12.2024

Ortswechsel von Szeged an die AMS nach Hamburg

Lokalredakteurin Vanessa erzählt, wie du den Wechsel an die Asklepios Medical School in Hamburg meisterst, welche Voraussetzungen zählen und welche Vorteile dich dort erwarten.

 

 

Der spannende Ortswechsel vom Ausland nach Deutschland startet bereits vor Ende des vierten Fachsemesters, sodass du dir bereits während des zweiten Studienjahres Gedanken machen solltest, an welchen Universitäten du dich bewirbst. Der Wechsel an eine staatliche Universität erfolgt nach Erhalt des Physikums nicht mehr zentral über Hochschulstart, sondern an jeder Universität exklusiv.

Neben den staatlichen Universitäten gibt es auch die Möglichkeit, an der Asklepios Medical School (AMS) der medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität in Hamburg nach ungarischem Curriculum weiterzustudieren. Da an der AMS nur der klinische Teil des Studiums angeboten wird, ist ein Wechsel erst ab dem fünften Fachsemester möglich. Teilweise gibt es noch ein Nachrutschen bis hin ins siebte Semester.

Für die Bewerbung an der AMS spielen der Notendurchschnitt im Physikum sowie die Noten in Anatomie, Physiologie und Biochemie eine wichtige Rolle. Darüber hinaus legt die AMS Wert auf medizinische Vorkenntnisse, persönliches Engagement oder Empfehlungsschreiben von bereits Studierenden. Genauere Informationen zum Bewerbungsverfahren findest du hier.            

Das Studium an der AMS ist im Vergleich zu dem in Szeged eine kleine Umstellung. Die meisten Wechsler kommen tatsächlich aus Budapest und Szeged, einige wenige wechseln aber auch von anderen Universitäten her, sodass sich die Freundeskreise nochmal etwas durchmischen. Ein großer Vorteil des Studiums an der AMS ist, dass du nun an einer deutschen Universität mit deutschen Dozenteninnen studierst. Dies erleichtert dir nicht nur die Kommunikation im klinischen Alltag, sondern bereitet dich auch optimal auf den klinischen Alltag vor. Besonders profitieren wir jedoch von der intensiven und praxisnahen Betreuung in kleinen Lehrgruppen direkt am Krankenbett. 

Die meisten Prüfungen sind nun nicht mehr mündlich, sondern werden im Multiple-Choice-Format abgelegt. Darüber hinaus bietet dir die AMS einen umfassenden Zugang zu medizinischen Lernportalen, praxisorientierten Wahlfächern sowie Workshops und einem Semesterticket, das dir die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in ganz Deutschland ermöglicht.

Das fünfte und sechste Semester ist noch überwiegend theoretisch geprägt. In diesen Semestern vertiefst du vor allem dein Wissen in Fächern Pharmakologie, Mikrobiologie, Translationsmedizin und Statistik. Ergänzt wird dies durch erste klinische Grundlagen im EKG-Lesen und den sogenannten Klopfkurs. Im Rahmen des Klopfkurses darfst du gemeinsam mit deiner Kohorte einige Wochen lange erste praktische Untersuchungen direkt am Patientenbett erlernen und eigenstätig durchführen.

Nach dem Wechsel aus Ungarn bietet sich dir nun die Möglichkeit, neben deinem Studium praktische Erfahrungen als Werkstudent zu sammeln. Ob in Kliniken, Praxen oder sogar in einem ganz anderen Bereich. Diese Tätigkeiten verschaffen dir nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch wertvolle Einblicke in den medizinischen Alltag. Natürlich sind für viele Studierende neben der Sprache auch die Nähe zur Familie und zum gewohnten Umfeld ein sehr großer Vorteil des Studiums in Hamburg.

Die Anzahl der Studierenden, die einen öffentlichen Studienplatz erhalten, variiert jedes Jahr. Von der AMS wechseln jährlich etwa zehn bis fünfzehn Studierende an eine öffentliche Universität. Trotz der Studiengebühren gibt es einige, die sich bewusst dafür entscheiden, ihren öffentlichen Platz abzulehnen und an der AMS zu bleiben. Viele finanzieren ihr Studium und ihren Lebensunterhalt durch Nebenjobs, einen umgekehrten Generationenvertrag oder das interne Stipendium der AMS. Mehr Infos dazu findest du hier.
 

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