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  • Thomas Krimmer
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  • 12.01.2017

Stipendien fürs Medizinstudium

Auslandsaufenthalte, Sprachkurse oder Büchergeld sind nur einige Bereiche, wofür Stipendien angeboten werden. Und wer könnte nicht etwas finanzielle Unterstützung in seinem Studium gebrauchen? Dennoch sind die Bewerberzahlen um Stipendien in Deutschland erstaunlich gering. Begriffe wie "hochbegabt" und "überdurchschnittliche Leistungen" mögen abschrecken, aber stehen die Chancen ein Stipendium zu ergattern wirklich so schlecht?

Studieren kostet Geld, durchschnittlich etwa 800 Euro pro Monat hat das Deutsche Studentenwerk errechnet. Doch woher kommt dieses Geld? Vier Hauptquellen sichern die Existenz eines Studenten: Den Großteil der Lebenshaltungskosten deutscher Studenten bestreiten die Eltern. An zweiter Stelle steht der selbstverdiente Lohn aus (Neben-)Jobs. Die dritte wichtige Finanzierungsquelle sind Zuschüsse nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BaföG). Das Stipendium taucht in dieser Liste an Platz vier nur unter "übrige Quellen" auf.

 

Bewerbung: Voraussetzungen und Ablauf

Wer sich für ein Stipendium bewerben möchte, sollte sich zuerst Gedanken über seine eigenen Werte und Ziele machen. Denn es macht verständlicherweise Sinn, sich bei einer Stiftung zu bewerben, mit welcher möglichst viele ideelle Übereinstimmungen bestehen. Jede Stiftung hat ihr eigenes Profil im politischen, konfessionellen, wirtschaftlichen oder gewerkschaftlichen Bereich. Eine Ausnahme bildet die Studienstiftung des deutschen Volkes, die überkonfessionell und keiner politischen Richtung zuzuordnen ist.

Im Prinzip steht es jedem Studenten offen, sich selbst für ein Stipendium bei einer der Stiftungen zu bewerben. Bei einigen wenigen Stiftungen muss man von seiner ehemaligen Schule oder einem Dozenten der Universiät vorgeschlagen werden. Wichtig: Die Voraussetzung für eine Bewerbung sind nicht zwingend überdurchschnittliche Noten, es hilft aber.

Das Bewerbungsverfahren ist meist zwei- bis dreistufig. Es beginnt mit einer ausführlichen schriftlichen Bewerbung, der Einzelgespräche und schließlich ein Auswahlwochenende folgen. Als gemeinsames Ziel beschreiben alle Stiftungen die "individuelle Förderung hoch motivierter, qualifizierter und auch außerfachlich engagierter junger Studierender und Promovierender".

Angebote und Leistungen

Die Angebote der verschiedenen Stiftungen ähneln sich in ihren Grundzügen und unterscheiden sich nur in den Details voneinander. Die drei Hauptleistungen aller Stiftungen sind:

Die finanzielle Förderung orientiert sich am Bafög-Satz. Die Auslandsförderung beinhaltet Zuschüsse oder die Vollfinanzierung von Auslandspraktika, Sprachkursen und Auslandssemestern. Die ideelle Förderung besteht aus fächerübergreifenden Fortbildungsangeboten, Sommeruniversitäten etc.

Eine Bewerbung lohnt sich

So abschreckend die hochgesteckten Voraussetzungen und Bewerbungskriterien der einzelnen Stiftungen auf den ersten Blick erscheinen, so sehr lohnt es sich über eine Bewerbung zumindest nachzudenken. Denn welche Jobanzeige stellt nicht ähnlich "abschreckende" Ansprüche an die Bewerber? Wer persönlich Stipendiaten kennt, der wird mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass auch sie nur "ganz normale Menschen" sind.

Drei Argumente für eine Bewerbung

Welche Stiftungen gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Stiftungen, die ihr eigenes Profil und eigene Bewerbungskonditionen haben. Einen guten Überblick, angefangen von ortsgebunden Stipendien bis hin zu fächerspezifischen Angeboten, bietet die Site www.stipendienlotse.de.

Das Online-Portal Vergleich.org bietet ein kostenfreies eBook an, in dem über 400 Stipendien verglichen werden. Hier geht's zum eBook

 

Weiterführende Links

Infos und Adressen von Studienstiftungen bei via medici online:

Studienstiftungen in Deutschland

Studienstiftungen in Österreich

Wie erhalte ich ein Stipendium und was bringt es mir?

Weitere Linktipps:

Informationsseite der Begabtenförderungswerke

Alle Stipendien bundesweit unter www.stipendienlotse.de

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