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  • Christina Liebermann
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  • 01.08.2011

Spickzettel: Distale Radiusfraktur

Biomechanik

Distale Radiusfrakturen entstehen beim Sturz auf das Handgelenk. Dabei befindet sich das Handgelenk in der Regel in einer Extensions- oder Neutralposition, daraus resultierenden Extensions- und Stauchungsverletzungen (Cooles-Frakturen). Selten ist ein Sturz auf das gebeugte Handgelenk mit einer entsprechenden Dislokation des distalen Radiusendes nach volar: Flexionsfrakturen (Smith-Frakturen).

 

AO-Einteilung der distalen Radiusfraktur

Diagnostik

Röntgenübersicht des Handgelenks in 2 Ebenen.

 

Operationsindikation

Sie ist abhängig von der Art der Fraktur und dem Ausmaß der Dislokation.

  • Flexions- oder Smith-Frakturen sind immer instabil und eine Indikation zu einer ventralen Abstützplattenosteosynthese. Auch bei primär relativ guter Repositionsmöglichkeit kommt es hier durch das Übergewicht der Flexoren zu einer sekundären Dislokation nach volar.
  • Bei Extensions- und Stauchungsfrakturen kann bei geringer Dislokation und geringer Kippung der Gelenkfläche nach dorsal und radial eine konservative Therapie durch Ruhigstellung in einem Unterarmgipsverband für 5 Wochen durchgeführt werden. Liegt jedoch eine dorsale und/oder radiale Trümmerzone vor, kommt es auch nach Reposition zu einem sekundären Abkippen der Fragmente. Daher besteht in diesen Fällen eine Operationsindikation. Um eine sekundäre Redislokation zu verhindern und eine funktionelle Nachbehandlungsmöglichkeit zu erreichen, sollte eine kombinierte dynamisch-statische Kirschner-Draht-Osteosynthese durchgeführt werden.
  • Bei komplexen Trümmerfrakturen kann die Indikation zu einer Fixateur-externe-Osteosynthese gegeben sein.

Diese Inhalte sind entnommen aus Friedl, Traumatologie: Kompendium wichtiger Operationen, 1997.

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