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  • Arne Ilse
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  • 30.09.2014

Auslandsaufenthalt – diese Möglichkeiten gibt es

Für viele ist das ein Traum: Ein Studiensemester, ein Tertial oder eine Famulatur im Ausland zu verbringen. Nur wie organisiert man am besten einen Auslandsaufenthalt? Was muss man alles beachten? Und vor allem: Unterstützt mich die Uni Magdeburg bei meinen Plänen?

 

 

 Foto: ccvision

 

Wo finde ich die richtigen Informationen?

Infos rund um den Auslandsaufenthalt gibt es viele, da heißt es Überblick bewahren. Wohl am besten geht das auf der Homepage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, kurz DAAD [1].       

Dort findest du umfassende und übersichtlich aufbereitete Informationen zu Auslandsaufenthalten allgemein, zur Finanzierung, zu den einzelnen Ländern, nützliche Checklisten [2] und vieles mehr. Falls du Infos über Einreisebestimmungen und Visa suchst, dann schau am besten auf der Internetseite des Auswärtigen Amts nach [3]. Da diese Seiten dich eigentlich schon mit einer Fülle allgemeiner Informationen versorgen, soll sich dieser Artikel vor allem darauf konzentrieren, was es für Medizinstudierende in Magdeburg für Möglichkeiten gibt, einmal „raus zu kommen“.

Zunächst solltest du dir überlegen: „Was will ich?“. Während dir bei einer Auslandsfamulatur oder einem Forschungspraktikum in erster Linie die Magdeburger Lokalgruppe der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) weiterhelfen kann [4], ist für Studienaufenthalte oder PJ-Tertiale in der Regel das Akademische Auslandsamt der Fakultät [5] zuständig. Falls du im Rahmen einer Doktorarbeit an einem Kongress teilnehmen willst, kannst du dich mit einem Antrag an die Kommission zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wenden [6].

 

Vorbereitung und Fristen

Das wichtigste vorweg: Nimm dir genug Zeit! Die Vorbereitung eines Auslandsaufenthalts kann mitunter sehr lange dauern und entsprechend früh enden die Bewerbungsfristen, in der Regel ein halbes bis ein Jahr vor Beginn des Austauschs. Die Frist für eine Bewerbung bei Studienaufenthalten über das akademische Auslandsamt der Fakultät ist der 15. Januar und bei Famulaturen über die bvmd der 15. Mai für einen Austausch von Oktober bis März und der 15. November für den Zeitraum von April bis September.

Falls du dich für eine Famulatur über die bvmd entscheidest, musst du dich zuerst im Internet bewerben. Die Bewerbung auf der bvmd-Homepage wird in der Regel etwa einen Monat vor Ablauf der Bewerbungsfrist freigeschaltet. Dort im Downloadbereich findest du auch wichtige Dokumente, die du bei deiner lokalen Austauschgruppe der bvmd unterschreiben lassen musst. Zu diesem Zweck bietet die Lokalgruppe vor beiden Bewerbungsfristen jeweils einige Sprechstundentermine an, über die du rechtzeitig über den Verteiler der Fachschaft informiert wirst.

Obwohl es natürlich Vorteile hat, die Landessprache des entsprechenden Landes zu sprechen, ist das bei einem Austausch über die bvmd bei fast keinem der Länder Voraussetzung. Verpflichtend sind lediglich Englischkenntnisse. Für die Bewerbung benötigst du also auf jeden Fall einen Englisch-Sprachnachweis. Durch eine Vorgabe vom DAAD muss dieser Sprachnachweis in Form des DAAD-Sprachzeugnisses erfolgen, das du ebenfalls im Downloadbereich der bvmd-Homepage findest. Ausfüllen lassen kannst du dir das im Fachbereich Englisch des hiesigen Sprachenzentrums [7].

Wenn du dich über das akademische Auslandsamt für einen Studienaufenthalt oder ein PJ-Tertial im Ausland bewerben willst, ist derzeit Frau Sasaki-Sellmer die richtige Ansprechpartnerin. Hierbei ist es wichtig, dass deine Bewerbung bis zum 15. Dezember vollständig vorliegt, kümmer dich also auch rechtzeitig um einen Englischnachweis (zum Beispiel TOEFL oder IELTS), da es einige Zeit dauern kann, bis die Ergebnisse da sind. Die können zwar nachgereicht werden, die Verspätung kann sich allerdings nachteilig auf deine Chancen auswirken. Gibt es für eine Partneruniversität mehr Bewerber als Plätze, werden alle für ein Bewerbungsgespräch eingeladen. Wer die Plätze bekommt, entscheidet dann die Kommission für internationale Beziehungen der Fakultät. Falls du angenommen wirst, nominiert dich das Akademische Auslandsamt bei der Partneruniversität und du bekommst von dort Bewerbungsunterlagen zugesandt, die bei der Partneruniversität eingereicht werden müssen.

 

Was kostet das alles?

Bei der bvmd zahlst du für eine Bewerbung 100 Euro, von denen du 15 Euro wiederbekommst, wenn du einen Erfahrungsbericht für die Berichtedatenbank der bvmd schreibst. Abgesehen davon musst du außer der Hin- und Rückreise nichts bezahlen, weil der Austausch über die bvmd normalerweise bilateral erfolgt. Das heißt, dass für jeden deutschen Studierenden der ins Ausland geht, ein ausländischer Studierender des jeweiligen Ziellandes nach Deutschland kommt. So wie dir Unterkunft und Verpflegung im Zielland bezahlt werden, ist das in Deutschland der Fall für den ausländischen Studierenden. Koordiniert wird das Programm vom internationalen Dachverband der Medizinstudierenden, der International Federation of Medical Student’s Association, kurz IFMSA, dem auch die bvmd angehört. Doch auch wenn an dir „nur“ die Fahrtkosten hängen bleiben – auch die können es in sich haben. Fährst du ins außereuropäische Ausland, kannst du dich daher bei der bvmd für einen Fahrtkostenzuschuss bewerben.

Auch bei einer Bewerbung an das akademische Auslandsamt kannst du finanzielle Unterstützung erhalten. So werden jedes Jahr, ebenfalls von der Kommission für internationale Beziehungen, mehrere Stipendien vergeben. Die Entscheidung darüber erfolgt im Zuge des Auswahlgesprächs. Viele Austauschprogramme sind automatisch an Stipendien geknüpft, zum Beispiel Studienaufenthalte im Rahmen des neuen ERASMUS+ oder PJ-Aufenthalte in Europa über das Leonardo-Programm. Neu ist, dass nun über ERASMUS+ auch Famulaturen von mindestens zwei Monaten Dauer gefördert werden können.

und Einreisegebühren, gegebenenfalls Impfkosten und andere medizinische Zusatzleistungen, zum Beispiel Malariaprophylaxe (für mehr Infos zum Thema Reisemedizin schau zum Beispiel hier: und Einreisegebühren, gegebenenfalls Impfkosten und andere medizinische Zusatzleistungen, zum Beispiel Malariaprophylaxe [8] und Berufshaftpflicht und Unfallversicherung) solltest du dir frühzeitig Informationen einholen. Falls du weitere Infos zum Thema Finanzierung, Stipendien und Studienkrediten oder Versicherungen suchst, wirst ebenfalls auf den Seiten des DAAD fündig.und Berufshaftpflicht und Unfallversicherung) solltest du dir frühzeitig Informationen einholen. Falls du weitere Infos zum Thema Finanzierung, Stipendien und Studienkrediten oder Versicherungen suchst, wirst ebenfalls auf den Seiten des DAAD fündig.

 

Was gibt’s noch alles zu entdecken?

Neben einer Famulatur, einem Studienaufenthalt oder einem PJ-Tertial kannst du auch noch andere Erfahrungen im Ausland sammeln. Bei der bvmd zum Beispiel hast du die Möglichkeit, für einige Zeit an einem Forschungsprojekt mitzuarbeiten. Dafür gibt es im Internet eine Projektedatenbank [9], in der du nach Fachrichtung, Land und Stichwörtern aus einer Liste von mehr als 3000 Forschungsprojekten aus zahlreichen Ländern das passende für dich aussuchen kannst. Anders als das bei Auslandsfamulaturen der Fall ist, kannst du den Forschungsaustausch auch schon während des vorklinischen Studienabschnitts absolvieren.

Falls du dich in der Entwicklungshilfe engagieren möchtest, gibt es auch hierfür Projekte bei der bvmd. Doch auch beispielsweise die IPPNW [10] vergibt jährlich einige Plätze in sozialpolitischen Projekten, die zum Teil auch als Famulatur angerechnet werden können. Falls du dich für diese Art von Auslandsaufenthalt entscheidest, solltest du aber auf jeden Fall vorher beim Landesprüfungsamt die Anerkennung als Famulatur klären.

 

Noch Fragen …?

Dann sprich am besten das Akademische Auslandsamt aaa@med.ovgu.de oder deine lokale bvmd-Austauschgruppe austausch_magdeburg@bvmd.de an. Die Austauschgruppe bietet außerdem einmal im Jahr, normalerweise Mitte April, einen Auslandsabend an, auf dem du auch die Gelegenheit erhältst, dich neben den Studierenden der Austauschgruppe mit dem akademischen Auslandsamt zu unterhalten. Mit dabei ist auch immer ein Vertreter der Deutschen Ärzte Finanz, der dir in Sachen Versicherung und Finanzielles weiterhelfen kann, sowie Studierende, die selbst schon im Ausland waren und ihre Erfahrungen gerne weitergeben möchten.

 

Links:

[1] DAAD

[2] Studis online

[3] Auswärtiges Amt

[4] bvmd

[5] Akademisches Auslandsamt

[6] Förderung von Doktoranden 

[7] Sprachenzentrum Uni Magdeburg

[8] Infos zum Thema Reisemedizin

[9] IFMSA - Forschungsprojekte

[10] IPPNW

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