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  • Patricia Paul
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  • 22.03.2016

Der NePs-Block im 7. Semester – eine Bilanz

Das 7. Fachsemester wird von höheren Semestern oft in den höchsten Tönen gelobt, weil es einen ganz bestimmten Themenblock beinhaltet: den NePs-Block. Was hat es damit auf sich?

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Als ich im 6. Semester das erste Mal davon hörte, wusste ich mit dem Kürzel „NePs“ nichts anzufangen. Die Abkürzung „NePs“ steht für die Fächer Neurologie, Psychiatrie und Psychosomatik. Diese werden im 7. Fachsemester parallel unterrichtet und bauen teilweise auch aufeinander auf. Hier stelle ich euch die Fächer näher vor:

Neurologie

In der Neurologie finden während des Semesters insgesamt 8 Vorlesungen statt. Von Morbus Parkinson über Schlaganfall bis hin zur Migräne werden viele Krankheitsbilder besprochen und anschaulich erklärt. In der Epilepsie-Vorlesung beispielsweise werden kurze Videosequenzen zu den verschiedenen Anfallstypen gezeigt und im Anschluss an den eigentlichen Vortrag Fragen von den Studenten beantwortet. In jeder Vorlesung stellt der Dozent passend zum Vorlesungsthema Patienten vor. Danach darf man dem Patienten auch selbst Fragen zu seinem Krankheitsbild und dem Krankheitsverlauf stellen.

Pflicht für jeden Studenten ist der Stationstag Neurologie. Er findet über das Semester verteilt statt. Auf jeder neurologischen Station werden maximal 2 Studenten eingeteilt. Der Stationstag beginnt mit der Visite, dann wird jedem Studenten ein eigener Patient zugeteilt, mit dem er dann eine Anamnese und klinische Untersuchung durchführen soll. Um den Stationstag erfolgreich abzuschließen, muss jeder Student eine Epikrise über seinen Patienten verfassen, die bewertet wird und in die Endnote des Faches Neurologie eingeht.

Außerdem muss man drei Wahlpflichtseminare absolvieren, die von sogenannten NePs-Tutoren (Studenten höherer Semester) geleitet werden. Eine Wahlpflichtveranstaltung besteht aus Fallbeispielen: die Tutoren mimen die Patienten und geben ein anschließendes Feedback. Die andere Wahlpflichtveranstaltung besteht aus dem Unterricht am Krankenbett: hier trefft ihr euch mit einem Neurologen in einer Kleingruppe auf Station, geht auf einen Patientenfall näher ein und exploriert den Patienten in der Kleingruppe. Die dritte Wahlpflichtveranstaltung variiert: Es gibt verschiedene Angebote, unter anderem kann man an Phantomen Lumbalpunktionen üben, nachdem das ganze kurz theoretisch durchgegangen wurde.

Psychiatrie

Das Fach Psychiatrie setzt sich aus einer Vorlesung pro Woche und fünf Seminaren in kleinen Gruppen zu maximal zehn Studenten zusammen. Die Seminare folgen immer dem gleichen Aufbau: Ein Kurzvortrag von ein bis zwei Studenten, Besprechung eines Themas aus der Vorlesung und abschließend ein Patient zum aktuellen Thema. Der Stationstag Psychiatrie darf natürlich auch nicht fehlen. Dieser läuft folgendermaßen ab: Morgens triffst du dich mit den Ärzten zur Besprechung im 1. Stock (direkt neben der Station 7). Dort werden die Neuaufnahmen der Nacht und besondere Vorkommnisse geklärt. Im Anschluss daran geht es mit den jeweiligen Assistenz- und Oberärzten auf Station. 

Deine Station wird dir vorher über „Dosis“ mitgeteilt. Dort angekommen, schlüpfst du erst einmal in deinen weißen Kittel oder mitgebrachten Kasack und gehst mit zur Visite oder zur Gruppenpsychotherapie. Danach wird dir wie am Stationstag Neurologie ein Patient zugeteilt, den du in aller Ruhe befragen und klinisch untersuchen sollst. Sollten dabei Fragen aufkommen, kannst du diese im Anschluss mit der Stationsärztin klären. Ebenso darfst du dir die Krankenakte mit Medikamentenplan etc. anschauen. Innerhalb von 5 Werktagen nach dem Stationstag musst du eine Epikrise über deinen zugeteilten Patienten verfassen, die jedoch nicht in die Endnote Psychiatrie eingeht.

Psychosomatik

Während des NePs-Blocks gibt es sechs Vorlesungen und fünf Pflicht-Praktika. Achtung! – von diesen Praktika darf in keines versäumt werden. In den Praktika ist es gewünscht, dass Studenten die jeweiligen Patienten explorieren und sich dafür freiwillig melden. Also überlegt euch am besten vorher, wer Spaß daran hätte und sich ein wenig darauf vorbereiten möchte. Auf die Psychosomatik-Klausur solltest du dich mit den Vorlesungsfolien und dem Psychosomatik-Skript des Institutes vorbereiten.

Im NePs-Block hast du zusätzlich elf POL-Tutorien, bei zehn musst du anwesend sein. Dort gehst du mit deiner Seminargruppe mehrere fiktive Patientenfälle durch und diskutierst das weitere Prozedere. Für jede POL-Stunde werden Lernziele von der Gruppe festgelegt, auf die sich im Idealfall alle Studenten zu Hause vorbereiten. Die POL-Tutorien werden von Ärzten aus den Fächern Neurologie, Psychiatrie oder Psychosomatik begleitet und moderiert. Bei Fragen stehen sie hilfreich zur Seite.

CineMed

Kennst du schon CineMed? Im Wintersemester richtet sich CineMed thematisch am NePs-Block aus, dort werden im Hörsaal für Psychiatrie spannende Filme gezeigt, die zu den Krankheitsbildern aus dem NePs-Block passen. Also Popcorn und Cola einpacken nicht vergessen und los geht’s  Ein weiterer Vorteil von CineMed: Du kannst dir das mit einer Unterrichtseinheit auf deine jeweilige Linie anerkennen lassen. FoM´ler fragen jedoch bitte zur Sicherheit bei den Linienverantwortlichen nach, ob die Anrechnung auch für sie gilt.

Die Linienangebote zum neuen Curriculum „JENOS“ orientieren sich ebenfalls am NePs-Block, es gibt zahlreiche Angebote aus den NePs-Fächern. Wie du siehst, kannst du den NePs-Block auch ein wenig selbst gestalten und die Linienangebote entsprechend deinen Interessen aus dem NePs-Block auswählen.

Fazit

Ich kann mich dem Lob meiner Vorgänger nur anschließen. Alle Dozenten sind sehr bemüht, den Studenten etwas beizubringen und ermutigen dazu, Fragen zu stellen und viele verschiedene Patienten zu explorieren. Auch auf Fragen via Mail bekam ich immer sofort eine Antwort. Vor dem NePs-Block konnte ich mit den Fächern Psychiatrie und Psychosomatik nicht wirklich viel anfangen, das hat sich seitdem grundlegend geändert. Ich konnte für mich persönlich sehr viel mitnehmen und erinnere mich gerne an die vielen Patienten aus den Vorlesungen, die uns ihre Krankheit näherbrachten.

 

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