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  • Patricia Paul
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  • 07.03.2017

Blockpraktikum Allgemeinmedizin

Im achten Semester erwartet Jenaer Studenten das Blockpraktikum Allgemeinmedizin. Hier schaut man zwei Wochen lang einem Hausarzt bei der Arbeit über die Schulter und kann eine Menge lernen und praktische Erfahrungen sammeln. Patricia gibt dir wertvolle Tipps, wie du maximal profitieren kannst.

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Wer bis zum achten Semester noch nicht die Pflichtfamulatur in der Allgemeinmedizin gemacht hat, kommt hier zum ersten Mal mit dem Berufsbild des niedergelassenen Hausarztes in Kontakt. 

Im Institut für Allgemeinmedizin findet am ersten Blockpraktikumstag eine Einführungsveranstaltung mit kurzen Vorträgen zum Berufsbild des Allgemeinmediziners statt, in der jeder Student seine Fragen zum Ablauf des Blockpraktikums stellen kann. Das Blockpraktikum Allgemeinmedizin findet über die Dauer von zwei Wochen statt , insgesamt 10 Arbeitstage – zwei davon im Institut für Allgemeinmedizin. Dies sind die bereits erwähnte Einführungsveranstaltung am ersten Tag und ein zweites Treffen am Freitag der ersten Woche, um Erfahrungen auszutauschen und weitere Vorträge zu hören.

Was du im Voraus wissen solltest: Jeder Student muss vier Aufgaben lösen, diese findest du im Blockpraktikums-Heft, das das Institut für Allgemeinmedizin während der Einführungsveranstaltung verteilt. Unter anderem sollst du während der acht Praxis-Tage einen Patienten vorstellen, den du in der Sprechstunde begleitet hast. Über deinen Patienten erstellst du einen Bericht, in dem das aktuelle Krankheitsbild, die Anamnese aus der Vergangenheit (viele Patienten kommen schon seit etlichen Jahren zu ihrem Allgemeinmediziner) und die Behandlung inbegriffen sind. 

Als weitere Aufgabe stellst du einen Patienten vor, der frisch aus dem Krankenhaus entlassen wurde und nun mit dem Arztbrief aus dem Krankenhaus in die Allgemeinarztpraxis kommt, um weitere Medikamente verschrieben zu bekommen und das weitere Procedere zu besprechen. Ein besonderes Augenmerk solltest du hierbei auf den Medikationsplan des Patienten richten, denn die im Arztbrief verordneten Medikamente stimmen meist nicht mit dem hausärztlichen Medikationsplan überein. Lass deine Überlegungen mit einfließen für die Gründe, genau dieses oder jenes Medikament zu verschreiben.

Jeder Student erfährt einige Wochen im Voraus, in welcher Allgemeinarztpraxis das Blockpraktikum stattfinden wird. Da jeder Student genau einem Allgemeinmediziner zugeteilt wird, um eine 1:1 Betreuung zu gewährleisten, findet das Blockpraktikum in drei Runden statt. Viele Wochen vor Beginn des Praktikums kannst du deine Hausarztpraxis-Wünsche auf der Homepage des Institutes für Allgemeinmedizin eintragen. Drei Wünsche kannst du angeben, bedenke dabei, dass du jeden Tag dorthin fahren musst. 

Gegebenenfalls musst du dir selbst eine Übernachtungsmöglichkeit organisieren und die Fahrtkosten sind bisher nur über das Semesterticket abgedeckt. Solltest du in entlegenere Gebiete Thüringens unterwegs sein, zu denen du nur mit dem Auto kommen kannst, werden dir die Benzinkosten hierfür nicht erstattet, du musst alles aus eigener Tasche bezahlen. Der letzte Jahrgang hat mit der Fachschaft darüber gesprochen und Kritik geübt - es bleibt zu hoffen, dass die Verbesserungswünsche für die folgenden Jahrgänge aufgegriffen werden.

Tipps für das Blockpraktikum in der Hausarztpraxis

  1. Ruf vor Praktikumsbeginn unbedingt in deiner Praxis an, um zu erfragen, wann dein Arbeitsbeginn am ersten Arbeitstag startet. Vergiss nicht zu fragen, ob du weiße Arbeitskleidung mitbringen sollst oder Kleidung von der Praxis gestellt wird. Manche Praxen sind auch mit den in Jena für Studenten bereitgestellten hellblauen Kasacks und Hosen einverstanden.
  2. Bringe dein Namensschild der Uni Jena immer gut sichtbar an deiner Dienstkleidung an.
  3. Stelle dich unbedingt allen Mitarbeitern in der Praxis unbedingt.
  4. Erkundige dich, welche Aufgaben du als Student in der Praxis übernehmen darfst.
  5. Stelle dich jedem Patienten als Student und mit Namen vor und frage nach, ob der Patient mit deiner Anwesenheit während des Arztbesuches einverstanden ist – aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wenn du den Patienten aus dem Wartebereich aufrufst und dich gleich vorstellst, kaum ein Patient etwas gegen deine Anwesenheit während des Arztbesuches haben wird – im Gegenteil – viele Patienten freuen sich, wenn „ihr“ Hausarzt Nachwuchs schult.
  6. Zeige Interesse während der Sprechstunde, dann wird dir auch viel erklärt und gezeigt. Wenn du den Arzthelferinnen auch mal helfend unter die Arme greifst, rufen sie dich im Gegenzug gerne zu interessanten Untersuchungen mit dazu.
  7. Nehme dir einen kleinen Notizblock mit, dann kannst du deine Fragen während des Patientengesprächs aufschreiben und danach mit dem Hausarzt darüber sprechen.
  8. Wenn du im Handling mit Impfungen, Blut abnehmen oder EKG schreiben unsicher bist, dann sag das – hier hast du die Chance, es ganz in Ruhe zu lernen.
  9. Nimm dir für die Mittagspause ein Buch zum Selbststudium mit, das macht nicht nur einen guten Eindruck, sondern hilft auch ungemein, Dinge nachzulesen und so dauerhaft als im Gehirn zu verankern. 
  10. Frag deinen Hausarzt, ob du auch mit zu Hausbesuchen fahren darfst – Hausbesuche sind etwas ganz anderes als die tägliche Arbeit in der Praxis.

Wenn du weitere Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben. Bleibt mir nun nur noch, dir eine spannende Zeit in der Allgemeinmedizin zu wünschen. Auch wenn du kein Allgemeinmediziner werden willst, kannst du viel aus den acht Tagen in der Hausarztpraxis mitnehmen.

 

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