Zurück zu Heidelberg
  • Artikel
  • |
  • Melissa Schmucker
  • |
  • 06.04.2021

Studienstart während Corona – Mein erstes Semester

Das Studium ist der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Nachdem du die Hürde Hochschulstart hinter dir gelassen hast und endlich den lang ersehnten Zulassungsbescheid in den Händen hältst, steht dem schönen Studentenleben nichts mehr im Weg – wäre da nicht eine weltweite Pandemie im Gange. Wie du trotzdem Anschluss findest, erklärt dir Melissa.

 

 

Selbst ohne Corona ist wohl eine der größten Sorgen von Erstsemestern, keinen Anschluss zu finden. Für gewöhnlich erleichtert die Ersti-Woche und der ständige Kontakt mit Kommilitonen, dich in der neuen Heimat einzuleben und anfängliche Sorgen sind schnell vergessen.

Dieser persönliche Kontakt fällt in Coronazeiten leider weg und erschwert die Situation für neue Studierende. Auch ich gehöre zu denjenigen, die für ihr Studium von zuhause ausgezogen sind und habe viel darüber nachgedacht, wie ich am besten neue Leute kennenlernen kann. Zunächst einmal ist es wichtig, dir bewusst zu machen, dass es deinen Kommilitoninnen und Kommilitonen genauso geht wie dir. Viele sind von zuhause weggezogen und kennen noch niemanden in der neuen Stadt. Auch sie möchten neue Freunde finden.

Daher werden bereits Wochen vor dem Semesterstart unzählige Facebook- und WhatsApp Gruppen für die neuen Studierenden gegründet, die auch dem gegenseitigen Kennenlernen dienen. Beispielsweise wurden hier mehrere Zoomtreffen organisiert, in denen man in kleinen Breakoutrooms bereits Leute kennenlernen konnte. Außerdem wurden Mitbewohner und Joggingpartner gesucht, Instagramprofile ausgetauscht oder Treffen in Kleingruppen organisiert. Trotz Corona habe ich so bereits vor Semesterstart viele meiner Kommilitonen kennengelernt und mich gut in Heidelberg eingelebt. Generell würde ich immer empfehlen, solchen Gruppen beizutreten, da du hier auch zuerst von organisatorischen Neuigkeiten erfährt.

Während du normalerweise auf dem Campus studierst, geschieht das während Corona vom Schreibtisch aus. Ob einem das Studieren von zuhause aus zusagt oder eher nicht, ist wohl eine Typfrage. Allerdings bietet der Umstieg auf Onlinelehre einige nicht zu unterschätzende Vorteile. Vorlesungen können nicht nur jederzeit und in einem beliebigen Tempo angeschaut, sondern auch beliebig oft wiederholt werden. Das ist vor allem praktisch, wenn man mit bestimmten Themen Probleme hat und diese nochmal wiederholen möchte.  

So ist eine viel individuellere Zeitplanung möglich und du kommst in den Genuss von Freiheiten, die dir sonst nicht zustehen. Während ich eher ein Morgenmensch bin, der sich gerne bereits früh an den Schreibtisch setzt, haben einige meiner Kommilitonen das Bett nicht freiwillig vor 12 Uhr verlassen und sich lieber abends die Vorlesungen angesehen. Diese Freiheit kann natürlich auch ein Nachteil sein: Dass der Stoff immer verfügbar ist, verleitet schnell dazu, das Lernen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Organisation und Planung sind hier das A und O.

Als feststand, dass mein erstes Semester online stattfinden würde, habe ich viel überlegt, ob und wie das alles funktionieren soll. Nachdem ich nun mein erstes Semester erfolgreich abgeschlossen habe, kann ich sagen, dass man sich schnell an das System gewöhnt. Sobald du dir eine passende Routine angeeignet hast und im Austausch mit deinen Mitstudierenden stehst, ist das erste Semester auch online gut zu bewältigen. Dennoch fehlt natürlich das richtige "Unifeeling", der direkte Kontakt und das typische Studentenleben. Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf, wenn Präsenzlehre wieder möglich ist und ich endlich auf dem Campus studieren darf!

 

 

 

 

Mehr zum Thema

Artikel: Meine Tutorinnenstelle in der Allgemeinmedizin

Artikel: Mein liebstes Vorklinikfach - Anatomie am Lebenden

Artikel: Warum du in Heidelberg Medizin studieren solltest

Schlagworte