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  • Lara Cömert
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  • 18.03.2014

Das Krankenpflegepraktikum für Vorkliniker

Waschen, Füttern, Betten machen – das dreimonatige Krankenpflegepraktikum ist für jeden Vorkliniker Pflicht. Lara verrät, worauf man sich hier als Medizinstudent einstellen muss.

 

Foto: Thieme / T. Möller

 

Was ist das Krankenpflegepraktikum überhaupt?

Das dreimonatige Krankenpflegepraktikum muss von jedem Vorkliniker geleistet werden, und stellt für viele Studenten den eher unangenehmen Teil vor dem Physikum dar. Hier stehen vor allem das morgendliche Waschen, das Füttern von Patienten, oder aber auch hin und wieder mal das Reinigen von Patientenzimmern im Vordergrund – die allgemeine Pflege eben.  

Das Praktikum kann sowohl vor Studienbeginn, wohlgemerkt aber erst nach Erhalt des Abiturzeugnisses abgeleistet werden – oder während der vorlesungsfreien Zeiten des Studiums, vor der Anmeldung zum ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung.   Das Krankenhaus kann man frei wählen. Eingesetzt wird man vor allem auf Stationen, die den Fokus auf der Pflege haben. Hierzu zählen jedoch nicht Stationen wie die Notaufnahme, die Anästhesie, der Operationssaal, oder auch Einrichtungen, bei denen kosmetische Behandlungen im Vordergrund stehen.

Dementsprechend ist es ratsam, sich vorab auf der Internetseite des Landesprüfungsamtes darüber zu informieren, ob die jeweiligen Stationen, auf denen man eingesetzt werden soll, anerkannt werden, da hier von Bundesland zu Bundesland Unterschiede bestehen.

 

Dauer und Aufteilung des Krankenpflegepraktikums

So langsam die drei Monate auch vergehen mögen, sollte man sich immer bewusst machen, dass es sich letztlich nur um 90 Kalendertage handelt, die man innerhalb des vorklinischen Abschnitts in der vorlesungsfreien Zeit so aufteilen kann, wie es einem am besten passt. Führt man sich das vor Augen, gehen die arbeitsreichen Tage schneller um, als gedacht.

Wichtig ist hierbei, dass Kalender- und nicht Arbeitstage gezählt werden, dementsprechend werden freie Wochenenden mit dazu gezählt. Insgesamt könnt ihr das Pflegepraktikum in maximal drei Abschnitte aufteilen, wobei jeder der Abschnitte mindestens 30 Kalendertage umfassen muss. Passt euch mal ein Tag nicht, weil eure Oma Geburtstag hat, dann gibt es sicherlich die ein oder andere Möglichkeit, das mit der Pflegedienstleitung abzuklären und einen Schichtwechsel- bzw. tausch in die Wege zu leiten, denn dazu gibt es bisher keine Vorschriften vom Landesprüfungsamt.

 

Anrechnung von bereits abgeleisteten krankenpflegerischen Tätigkeiten

Wer bereits eine Berufsausbildung im medizinischen Bereich hinter sich hat, oder auch ein Freiwilliges Soziales Jahr, oder einen Bundesfreiwilligendienst beispielsweise auf einer Bettenstation eines Krankenhauses abgeleistet hat, der möge vielleicht zu denen Glücklichen zählen, die ihre Semesterferien vollkommen genießen können. Informationen findet ihr hier natürlich auf den Seiten der jeweiligen Landesprüfungsämter.

 

Eigenes Fazit

Natürlich wird man am Anfang als Medizinstudent erst einmal ins kalte Wasser geworfen. Waschen, füttern, reinigen, all das, was man sich anfänglich nicht wirklich erträumt hat, steht auf dem Tagesplan – aber das ist auch gut so. Man lernt nicht nur die Arbeit der Krankenschwestern viel mehr zu schätzen und zu würdigen, sondern lernt gleichzeitig auch den Umgang mit Patienten, aber auch mit ihren Schicksalsschlägen und den weniger rosigen Seiten des Lebens. Auch wenn ich anfänglich nicht so begeistert war, die drei Monate gingen dann doch  schneller um als gedacht. Und gelernt habe ich wirklich viel, was mir vor allem in anderen Praktika, zu Gute kommt. Außerdem bin ich jetzt im Betten beziehen ein Profi!

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