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  • Laura Fischer
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  • 14.12.2015

Was gibt es noch außer Modell- und Regelstudiengang? - Den integrierten Reformstudiengang in Bochum

In Bochum heißt der Medizinstudiengang "integrierter Reformstudiengang Medizin (iRM). Wie der iRM aufgebaut ist und welche Vorteile das System bietet.

Modell- oder Regelstudiengang?

Vor diesen Fragen stand auch die medizinische Fakultät an der Ruhr-Uni-Bochum:
Nach mehreren Jahren von modulgeleitetem Modellstudiengang und klassischem Regelstudiengang parallel, entschieden sich die Verantwortlichen für eine neue Art des Medizin-Studiums: einen integrierten Reformstudiengang Medizin (iRM).
Über zwei Jahre wurde die Fusion der beiden Studiengänge geplant und zum WS 2013/14 begann das erste Mal der iRM. Der Modell- und der Regelstudiengang laufen ab diesem Zeitpunkt nur noch aus.

Der iRM soll die Vorteile von Modell- und Regelstudiengang miteinander verknüpfen, um den Studierenden die beste Ausbildung zu gewährleisten. Es werden zum Beispiel in den Themenblöcken in allen Fächern zeitgleich sowohl die physiologischen, als auch biochemischen und anatomischen Grundlagen durchgesprochen.

Zugelassen wird jedes Jahr zum Wintersemester, wer zum Sommer in die Klinik einsteigen will, muss leider an einer anderen Uni sein Glück versuchen.

Zu Beginn sind die Veranstaltungen auf Organsysteme ausgerichtet, später dann auf Krankheiten abgestimmt. Im ersten Semester beginnen die Studenten mit den Grundlagen der Humanbiologie, darunter fallen Fächer wie Biologie, Chemie und Physik. Das zweite Semester legt seinen Schwerpunkt auf den Bewegungsapparat, das dritte auf die inneren Organe und das vierte auf Sinnesorgane und das zentrale Nervensystem.
Bereits ab dem ersten Semester gibt es POL (Problemorientiertes Lernen)-Kurse und praktische Einheiten zum Beispiel für die Anamnese oder die körperliche Untersuchung.

Während es im Modellstudium eine Prüfung nach drei Jahren gibt, hat sich die Kommission allerdings dafür entschieden, das Physikum nach zwei Jahren beizubehalten.
Danach folgt dann ein klinisch-theoretisches Basissemester, in dem Veranstaltungen wie etwa Mikrobiologie, klinische Chemie, Immunologie oder Epidemiologie laufen. So sollen die Studenten gut auf die folgenden Semester mit fächerübergreifender Krankheitslehre vorbereitet werden. Danach folgen die klinisch-praktischen Semester, darunter auch das PJ im 11. und 12. Semester, aber auch der normale Unterricht am Krankenbett.

Um die beste Lehre zu ermöglichen, werden die Veranstaltungen jedes Jahr von den Studenten evaluiert. Zusätzlich gibt es Semestergespräche und regelmäßige Sitzungen mit der Fachschaft.

Die Verantwortlichen an der Ruhr-Uni-Bochum werten den iRM als großen Erfolg. Besonders stolz sind sie darauf, die Zahl der Studienplätze auch nochmal erhöhen zu können. Zum jetzigen Zeitpunkt können 330 Studenten ihr Studium an der RUB beginnen.

Aktuell haben die ersten Studenten den klinischen Studienabschnitt begonnen und können von den mehr als 3500 Betten, die die Universitätskliniken in Bochum und Umgebung bieten, profitieren.

 

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