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  • Bericht
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  • Thomas Rauen
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  • 21.10.2005

Warum sich das Medizinstudium in Aachen lohnt

Aachen kann mehr, als nur leckere Printen backen. Dank seiner geographisch reizvollen Lage, bunter Studentenszene und eher günstigem Wohnungsmarkt ist die Stadt ein attraktiver Kandidat für das Medizinstudium. Ein Stadtportrait.

Aachen ist... die idyllische Kaiserstadt im westlichsten Zipfel Deutschlands

Aachen zählt mit seinen 250.000 Einwohnern zu einer wirklich überschaubaren Stadt - gerade für Studenten. Bequem lassen sich alle wichtigen Anlaufstellen und Unigebäude, auch das Klinikum, etwas außerhalb im Westen der Stadt gelegen, mit dem Fahrrad erreichen. Aachen hat sich den Charme der alten Kaiserstadt bis heute bewahrt - in gewisser Weise regiert Kaiser Karl der Große (um 800 n.Chr.) noch heute in der Stadt. Der historische Stadtkern mit dem weithin sichtbaren Dom und dem gotischen Rathaus, das grüne Umland, ein vielfältiges Kultur- und Freizeitprogramm, eine Studentenszene, die das Stadtbild prägt - das alles macht Aachen zu einer liebenswerten, weltoffenen Stadt.

Aachener Fischmarkt - Foto: T.Rauen 

Der historische Stadtkern Aachens besticht durch seine verwinkelten Gässchen und zahlreichen Plätze, hier: der Fischmarkt

Und natürlich steht Aachen heute wie schon zu Kaiser Karls Zeiten ganz im Zeichen der sprudelnden heißen Quellen - "Bad Aachen", eben. Ob zum Kuren oder einfach nur zum Entspannen in den 2001 eröffneten "Carolus Thermen" - die schwefelhaltigen Quellen verwöhnen auch den Körper von Medizinstudenten nach einem langen Lerntag mit allen Sinnen...

Sobald die Temperaturen im Frühjahr dann wärmer werden, zieht es ganz Aachen auf die vielen Plätze und in die grünen Parks der Stadt. Aachen ist gesellig, Straßenfeste, Studentenparties, Weihnachtsmarkt - Gründe zu Feiern gibt`s viele!

 

Aachen ist... traditionelle Universitätsstadt

Aachen ist eine junge und lebendige Stadt. Dafür sorgen schon allein die 50.000 Studenten der Aachener Hochschulen (Technische Hochschule, zwei Fachhochschulen, eine Musikhochschule). Die Rheinisch-Westfälisch Technische Hochschule (RWTH) Aachen existiert seit 1870 und sie hat seitdem ihren technischen Schwerpunkt stetig ausgebaut. Und so bestimmen auch heute vorwiegend die ingenieur- und naturwissenschaftlichen Disziplinen das universitäre Leben. Inzwischen haben sich aber auch geistes- und wirtschaftswissenschaftliche und - seit 1966 - eine medizinische Fakultät gegründet. Lehre, Forschung und Patientenversorgung finden in einem der modernsten Klinikbauten Europas statt. 240 Meter lang und 130 Meter breit ist die "Gesundheitsfabrik Aachen". Entscheidender Vorteil des Uniklinikums Aachen: Alle theoretischen und klinisch-praktischen Fächer sind in einem Gebäudekomplex untergebracht: Hier ist auch für die etwa 2300 Studierenden der Humanmedizin Interdisziplinarität spürbar.

Weitere Pluspunkte für Studenten sind die vielen außeruniversitären Facetten des akademischen Lebens. Das umfangreiche Hochschulsportprogramm lässt keine Sportart unberücksichtigt, ob Aqua Fitness, Fechten, Karate, Fußball oder Segeln - Gelegenheiten, sich nach der geistigen Betätigung auch körperlich auszutoben, gibt`s genügend! Auch das Hochschulkino alldienstaglich im Hauptgebäude der RWTH bietet ein sehr aktuelles und abwechslungsreiches Programm. Last but not least sei noch die sehr "studentenfreundliche" Wohnsituation in Aachen erwähnt: es gibt eine große Zahl sehr netter und moderner Wohnanlagen, aber auch die Preise für WG-Zimmer oder einzelne Appartments sind durchaus zu bezahlen.

 

Aachen ist.. attraktiv für Medizinstudenten

 

Uniklinikum und

Uniklinikum und die im November 2001 eröffnete "Mensa Vita"

Seit Mitte der Sechziger Jahre gibt es die medizinische Fakultät an der RWTH, Mitte der Achtziger öffnete das neue, das jetzige Klinikum für Patienten, Ärzte und Mitarbeiter und die rund 2300 Studierenden seine Pforte, oder besser gesagt "den Carrier", wie die Drehtür am Klinikumseingang unter Studenten genannt wird. Die naturwissenschaftlichen Fächer der Vorklinik (Physik, Biologie, Chemie) werden von den entsprechenden Fachbereichen organisiert und finden weitestgehend im ersten Semester statt. Die sich anschließenden Fächer des vorklinischen Abschnitts (Anatomie, Biochemie, Physiologie, Psychologie/Soziologie) finden im Rahmen von Vorlesungen, Praktika und Seminaren statt und werden im Klinikum bzw. im angegliederten MTI-Gebäude (Wendlingweg) statt. Dazu werdet Ihr nach dem ersten Semester in Gruppen zu je 20 Studierenden eingeteilt, in denen Ihr die einzelnen Kurse "durchlauft". In der Regel führt eine mündliche oder schriftliche Abschlussprüfung in den einzelnen Fächern zum Scheinerwerb und ebnet Euch so den Weg zu Physikum, nach wie vor sicherlich der "Hammerprüfung" im Medizinstudium.

Wenn das aber nach vier Semestern dann erfolgreich geschafft ist, geht`s für ein Jahr in den ersten klinischen Abschnitt. Die hier unterrichteten Fächer (Pathologie, Mikrobiologie, Pharmakologie u.a.) sind immer noch eher theoretisch und finden in Kursen statt, die Ihr nach dem Physikum wählen könnt. Hierbei hilft Euch das sogenannte RAPPEL-System, ein computergestütztes Programm, welches Euch durch die scheinpflichtigen Veranstaltungen des gesamten klinischen Studiums in Aachen führt und einen möglichst reibungslosen und überschneidungsfreien Ablauf der Fächer ermöglicht. Der erste klinische Abschnitt schließt mit dem ersten Staatsexamen ab. Danach werdet Ihr in den klinisch-praktischen Fächer unterrichtet (Innere Medizin, Kinderheilkunde, Gynäkologie, Chirurgie u.a.). Vorlesungen und Blockpraktika begleiten Euch bis zum zweiten Staatsexamen nach weiteren vier Semestern. Daran schließt sich das "Praktische Jahr" an, welches gedrittelt in Innerer Medizin, Chirurgie und einem Wahlfach stattfindet und entweder am Uniklinikum oder an einem der angeschlossenen Lehrkrankenhäuder in der näheren Umgebung durchgeführt wird.

Das Besondere am Medizinstudium in Aachen ist ...

... die breite Palette an interdisziplinären Kursen und zusätzlichen Lehrangeboten, die teils von den Kliniken, teils aber auch aus studentischer Initiative heraus angeboten werden. Es sind sozusagen "Veranstaltungen links und rechts des Medizinstudiums", die in sehr besonderer Weise den späteren Beruf als Arzt erfahrbar machen, indem sie den Blick nicht nur auf das Wissen der Lehrbücher lenken.

 

Aachen ist... europäisch und weltoffen

Aachen besticht durch seine geographisch reizvolle Lage inmitten des Dreiländerecks Belgien, Niederlande, Deutschland, in der sogenannten EUREGIO. Der europäische Charakter ist für die Studenten durchaus spürbar. Auch am Uniklinikum mischen sich Dozenten und Studenten aus den angrenzenden Städten unserer europäischen Nachbarländer. So bietet zum Beispiel das hochschulweite Austauschprojekt "ALMA Mater" Studierenden aus Aachen die Gelegenheit, für einen bestimmten Zeitraum an der Universität in Brüssel oder in Maastricht zu studieren und hier im besonderen die Lehr- und Lernmethoden des "problem based learning" kennenzulernen. Aber auch mit anderen Universitäten im europäischen Ausland (Spanien, Italien, Schweden, Griechenland u.a.) bestehen bilaterale Hochschulverträge. Auslandsaufenthalte im Studium oder PJ-Tertiale im Ausland stellen heutzutage für viele Medizinstudentene eine interessante Alternative dar. Auch im Rahmen von Forschungsarbeiten (zum Beispiel bei der Promotion) bieten sich Auslandsaufenthalte an.

 

Aachen ist... vital und feierfreudig

Aachener Studenten verstehen zu feiern! Neben den klassichen Studentenparties in der Hauptmensa, in den lokalen Discos oder Kneipen auf der Pontstraße stechen einige ganz besondere Events im "Partykalender" hervor. So beispielsweise die große "Patho-Party" am Ende des Sommersemesters rund um die Wiesen des Uniklinikums oder die "Feuerzangenbowle" Ende November eines jeden Jahres ein Abend, der die ganze Stadt in den Duft des süßlichen Gebräus eintauchen lässt. Auch der "Eiskampf" rund um Nikolaus sorgt immer für reichlich Stimmung, traditionell treten hier Mannschaften von Professoren und Studierenden der Machinenbauer, Elektrotechniker und Mediziner gegeneinander an - hier müssen die Mediziner noch etwas am Erfolg feilen...!

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