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  • Hanna Hohenthal
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  • 02.05.2013

Medizin studieren in Dresden - ein Leitfaden

Unsere Lokalredakteurin Hanna erreichen viele Anfragen von angehenden Studenten. Die meisten kreisen um ein Thema: Habe ich das Zeug dazu, Medizin zu studieren? Bin ich intelligent genug dafür? Wie bewerbe ich mich? Und falls der Entschluss fest steht: wie ist Dresden, zum Studieren und zum Leben? Daher hier ein Artikel, der hoffentlich viele Fragen beantwortet.

Ist Medizin etwas für mich?

Die Frage kannst du letztendlich nur selbst beantworten - toll, das hilft dir jetzt auch nicht weiter! Aber vielleicht das: manchmal muss man es gar nicht wissen. Vielleicht reicht es schon, dass du den Gedanken daran nicht ganz aus dem Kopf bekommst. In dem Fall würde ich sagen: schmeiß die Zweifel über Bord und probiere es aus! In dem Moment erscheint dir die Entscheidung unglaublich schwierig und weitreichend, aber im Prinzip geht es um Versuch und Irrtum bzw. Weitermachen. Falls du es ein bisschen handfester magst: geh nach dem Abitur in ein Krankenhaus und sammele erste Erfahrungen. Rede mit Medizinstudenten, Ärzten, Pflegern, Eltern und Freunden über deine Idee. Frage dich ehrlich, woran du Freude hast - falls es die Arbeit mit Tieren, Schülern oder Töpferware ist, gib dem auch eine Chance - man muss nicht Medizin studieren, um ein erfülltes Leben zu leben. Mach dich nicht kleiner, als du bist - schaffen könntest du es sicherlich. Zumindest solltest du erst mal davon ausgehen - sonst brauchst du gar nicht weiter über ein Studium nachdenken. Falls du schon arbeitest, überleg dir, ob es wirklich Medizin sein muss - und falls es mindestens ein Jein ist - ran an die Bewerbung!

 

Wie komme ich an die medizinische Fakultät?

Unter www.hochschulstart.de gibt es eine Menge nützlicher Informationen, die (fast) alle Fragen beantworten. Und bei dieser Organisation liegt die Aufgabe, die Bewerber und die Plätze zusammen zu bringen. Zum Beispiel erfahrt ihr dort, dass es drei Kategorien gibt, nach denen die Bewerbungen beurteilt werden. Wenn ihr ein sehr gutes Abitur habt - und dabei geht es dann um einen Schnitt von 1,0 - 1,2 - könnt ihr in den Genuss kommen, einen Platz nach der Bestenquote zu ergattern. Falls nicht, geht es in die zweite Kategorie, Auswahl nach Wartezeit. Die lag im Wintersemester 2012/2013 bei 12 Semestern. Die Abinote ist dabei aber nicht egal, ihr müsst immer noch ein gutes Abitur haben. Seid ihr auch da nicht dabei, geht es an die Hochschulen. Über deren Auswahlverfahren (AdH) werden inzwischen 60% der Plätze vergeben. Wer aber denkt, mit einem 4,0 Abi komme er dort rein, hat sich getäuscht. Auch hier gelten Regeln - Kriterien für die Einladung sind unter anderem die Abiturnote, die ihr bei manchen Unis mit dem sogenannten Test für medizinische Studiengänge (TMS) und mit Berufserfahrung aufbessern könnt. In Dresden findet jährlich ein Auswahlverfahren statt, zu dem Bewerber mit einem sehr guten, bis guten Abitur eingeladen werden. Für das AdH gilt: bewerben mit allem, was ihr habt, auch wenn ihr an euren Chancen zweifelt. Das Dresdner Auswahlverfahren besteht nach der ersten Hürde - der Einladung - aus verschiedenen Stationen, in denen ihr euer Allgemeinwissen, euer Improvisationstalent und euren Umgang mit stressigen Situationen unter Beweis stellen könnt. Klingt vielleicht schlimm, ist aber gar nicht!
Ihr werdet gut betreut auf eurem Weg. Der Klassiker: Thieme hält auf der Via medici Homepage jede Menge Informationen für euch bereit. Ihr findet Artikel aus erster Hand, von Studenten für Studenten geschrieben. Nicht nur, wie jetzt gerade aus Dresden, sondern aus allen Unistädten deutschlandweit und auch aus der Schweiz, Österreich und Ungarn. Und als echten Leckerbissen die Viamedici Zeitschrift - macht Lust auf mehr!
Es hilft auch, sich mit anderen Bewerbern und Medizinstudenten austauschen zu können. Bei Medilearn könnt ihr euch in den Foren mit Mitstreitern austauschen. Außerdem erwarten euch in der Rubrik "Vor dem Studium" Tipps zu Studienentscheidung, Bewerbung und Alternativen.

 

Dresden - wie lebt und studiert es sich dort?

Um es kurz zu machen: Dresden ist eine zauberhafte Stadt und das Studium hier kann ich dir nur empfehlen. Nicht zu groß und nicht zu klein und einfach eine geniale Studentenstadt, mit Unmengen an Kultur und quirligem Kneipenleben. Die Fakultät ist überschaubar und die meisten Dozenten geben sich Mühe mit der Lehre. Natürlich gibt es auch Ausnahmen - Professoren mit denen man nicht gut klarkommt. Aber die gibt es überall, und die meisten haben dann doch irgendwie auch ihr Gutes. Man sagt, die Vorklinik sei anspruchsvoll hier. Ohne direkten Vergleich ist das schwer zu beurteilen. Chemie und Physik werden gehegt und gepflegt, das ist aber so im deutschen Medizinstudium. Ich würde sagen, hier wird auch nur mit Wasser gekocht. Da so viele Studenten Jahr für Jahr ihre Vorklinik erfolgreich beenden, kann man davon ausgehen, dass es machbar ist, oder? Mein Fazit ist auf jeden Fall positiv und ich würde immer wieder hierherkommen.

 

Bummeln an der Elbe Foto: Hanna Hohenthal

 

Ausländische Bewerber

Du wohnst im Ausland, oder kommst aus einem anderen Land und willst in Deutschland Medizin studieren? Dresden ist eine gute Wahl! Die Bewerbung ist gleich, wie für alle andern (s.o.). Zusätzlich musst du dich informieren, inwiefern deine bis jetzt erworbenen Abschlüsse anerkannt werden. Wie gut beherrscht du die Sprache? Rechne damit, dass dein Studium etwas länger dauern könnte, wenn du anfangs noch Probleme mit der Sprache hast. Grundsätzlich gilt aber auch hier: alles ist machbar!

Vor der Uni im Fakultätspullover Foto: Hanna Hohenthal

 

Links

www.hochschulstart.de

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