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  • Tanja Jähnig
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  • 01.01.2000

Medizin von A bis Z - Buchstabe P

  

Physikum

Das 1. Staatsexamen wird unter Medizinern häufig immer noch als "Physikum" bezeichnet. Dieses muss man nach vier Semestern vorklinischem Studium absolvieren, um mit dem klinischen Abschnitt fortfahren zu können. Das zweite Staatsexamen findet vor dem PJ (nur schriftlich) statt und das dritte nach dem PJ (mündlich-praktisch).

 

Pflegepraktikum

Um das erste Staatsexamen ablegen zu dürfen, muss jeder Medizinstudent mindestens 90 Tage lang ein Pflegepraktikum im Krankenhaus absolvieren. Dies kann vor dem Studium oder während der Semesterferien geschehen. Der Sinn dahinter ist, auch die pflegerische Seite des Krankenhausalltags kennenzulernen. Nicht immer fällt es den zukünftigen Medizinern leicht, sich in das Regime der Schwestern einzuordnen. Man sollte es für diese Zeit jedoch wenigstens versuchen, denn zum einen ist enorm, was die Pflege auf manchen Stationen leistet und zum anderen kann das Pflegepersonal vor allem in der Anfangszeit eine große Unterstützung für Jungmediziner sein.

 

PJ

Das Praktische Jahr bildet den krönenden Abschluss nach den vorklinischen und klinischen Semestern: endlich ist man fast Arzt! Man kann nicht nur praktische Fähigkeiten wie zum Beispiel Zugänge legen, Knochenmarks- und Liquorpunktionen durchführen, sondern bekommt auch jede Menge von den Routineabläufen auf Station mit. Drei Tertiale müssen zu je 16 Wochen absolviert werden, dabei sind Chirurgie und Innere Pflicht. Das dritte Fach darf man wählen und mit etwas Glück wird man dann auch Wunschkrankenhaus und -fach zugeteilt. Früher durfte man das PJ nur an den Lehrkrankenhäusern seiner Universität und im Ausland absolvieren, kommende Semester haben nun das Privileg der Reisefreiheit in ganz Deutschland und dürfen –je nach freien Stellen– ihre Tertiale an anderen Krankenhäusern absolvieren auch ohne sich von ihrer Heimatuni zu exmatrikulieren. Nach dem PJ ist es sinnvoll, wenn man eine Bewertung darüber verfasst und diese nachfolgenden PJ-Generationen online zur Verfügung stellt. Ein beliebtes Portal ist beispielsweise PJ-Ranking.de

 

POL

"POL" steht für Problem Orientiertes Lernen und ist neben Medi KIT, Skillslab und Bedside-Teaching eine weitere Zusatzveranstaltung zu Vorlesungen und Praktika. Dort erarbeitet man in Kleingruppen Patienten-Kasuistiken. Die Studenten sollen anhand realistischer Krankheitsgeschichten erarbeiten, worauf sie bei Anamnese und klinischer Untersuchung insbesondere achten müssen und welche Diagnostik und Therapie notwendig sind. Die Gruppe soll sich über verschiedene Ansätze austauschen und in Heimarbeit beim Aufarbeiten des Themas zu einer Lösung des Falles finden. Der Sinn dahinter soll sein, die Studenten weg vom sturen Auswendiglernen hin zum "klinischen Denken" anzuregen und Lösen von Fällen zu bringen. So sollen sich die Lerninhalte besser einprägen.

 

Präpkurs / -besteck

In den ersten Semestern müssen alle Medizinstudenten den sagenumwobenen Präparationskurs absolvieren. Unter Anleitung gilt es die anatomischen Verhältnisse an Körperspendern zu präparieren und zu lernen. Nicht wenigen wird beim ersten Kontakt mit den Toten und dem Geruch von Formalin etwas schummrig. Ein bisschen Menthol unter der Nase kann da aber schon Abhilfe schaffen und nach ein paar Stunden nehmen die meisten den Geruch kaum noch war und auch die Berührungsängste mit den Präparationsleichen werden mit der Zeit abgebaut. Das nötige Werkzeug – das Präparationsbesteck – bekommt man häufig günstig über die Fachschaft.

 

Prüfungsangst

Nicht selten werden Medizinstudenten bei der Bewältigung der Lernstoffberge von Prüfungsangst heimgesucht. Da hilft es vor allem ein gutes Zeitmanagement zu haben und sich mit Kommilitonen austauschen. Denn meistens geht es einem nicht allein so und in den meisten Fällen ist die ganz große Prüfungsangst unbegründet. Und wenn man mal doch durch eine Prüfung rasselt, so besteht in der Regel immer die Möglichkeit diese noch zweimal zu wiederholen. Wenn die Angst jedoch beherrschend wird, sollte man auch an psychologische Hilfe denken.

 

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