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  • 23.10.2012

Famulatur im Bangkok Hospital Ko Samui

Angelika hat ihre Famulatur in Thailand absolviert und berichtet von Ausflügen in die Radiologie, der leider sehr theorielastigen Arbeit im Krankenhaus und sehr freundlichen Kollegen. Zusätzlich hat sie für euch alle Informationen über Thailand zusammengestellt, die man braucht, wenn man als Famulant nach Ko Samui gehen möchte.

Benötigte Unterlagen (auf Englisch – als E-Mail-Anhang)

Visum

Da man normalerweise länger als 30 Tage im Land ist, benötigt man ein "Non-Immigrant-Visum" von der thailändischen Botschaft bzw. dem Konsulat. Dies kostet 55,-€ und gilt für einen Zeitraum von 30-90 Tagen und kann, mit bestätigtem Weiter- oder Rückflug, maximal 3 Monate vor Reiseantritt beantragt werden. Das Visum beinhaltet nur die einmalige (!!!) Einreise, das heißt es ist kein Grenzübertritt nach Vietnam oder in andere Länder möglich! Inoffiziell (nach Aussagen von Dr. Somyot und Dr. Apirat) kann man Stunden sammeln und so eine Woche am Ende frei bekommen; insofern kann man natürlich pokern und nur für 30 Tage kostenlos ohne Visum einreisen.

Beim thailändischen Konsulat in München findet man den Antrag und das Merkblatt für die benötigten Unterlagen.

Adresse:
Thaikonsulat München
Prinzenstr. 13
80639 Münche
Tel.: +49-89-1689788

Thailändisches Konsulat in München

Versicherungsnachweise

Alle Nachweise sollte man in englischer Sprache mitnehmen. Man braucht eine Auslandsreisekrankenversicherung inklusive medizinisch indiziertem Rücktransport (das bietet die eigene Krankenkasse oft kostenfrei an) und eine Privat- und Berufshaftpflichtversicherung (gibt es kostenlos über Medi-Learn beim Hartmannbund).

Flug

Ihr solltet rechtzeitig buchen! Im September kostet ein Flug ca. 900,-€ (inklusive Inlandsflug von Bangkok nach Ko Samui mit Bangkok Airways). Zu empfehlen sind auf jeden Fall die arabischen Fluglinien (Emirates, Etihad, Qatar) oder Thai Airways, da hier der Service und die Beinfreiheit um Längen besser sind, als bei Air Berlin o.ä. Charterfluggesellschaften. Meldet euch auch rechtzeitig bei den jeweiligen Bonusprogrammen der Airlines an – so kann man kostenlos mehr Gepäck mitnehmen.

Bangkok Hospital

Das Bangkok Hospital sieht so aus, wie auf den Bildern im Internet. Hier werden maximal zwei Famulanten gleichzeitig betreut.
Der OP ist sehr klein mit gekacheltem Boden und mit sehr rudimentären hygienischen Bedingungen. Es gibt weder eine Schleuse, noch eine ausgiebige Desinfektion. Ansonsten wird aber schon relativ steril gearbeitet. Der Emergency Room hat 6 Betten (abgetrennt durch Vorhänge), ein extra Behandlungszimmer, ein Reha-Zimmer und einen Aufenthaltsbereich am Eingang, wo kostenloses, abgepacktes Wasser bereitsteht, das auch die Studenten trinken dürfen. In der Lobby gibt es außerdem einen Kaffeeautomaten von Nescafé, an dem es für alle kostenlos Kaffee und Kakao gibt.

Der erste Tag

Man meldet sich um 9 Uhr an der Rezeption und darf dann im Aufenthaltsbereich des ER Platz nehmen. Dort wird man dann von Dr. Antika Klein abgeholt (das kann durchaus schon mal 1,5 Stunden dauern) und durch das KH geführt. Abschließend wird in der Verwaltung noch ein Bild für den Dienstausweis gemacht und man erhält einen Kittel, den man theoretisch täglich wechseln kann – praktisch gibt es aber sehr wenig passende Kittel ohne Namen. Danach steht man etwas hilflos im ER rum, da einem niemand erklärt, wo etwas zu finden ist oder was man machen darf. Es gibt einen kleinen Aufenthaltsraum mit Mikrowelle und die "Doctors Lounge" – ein kleines Zimmer, in dem man sich umziehen und seinen Sachen deponieren kann.

Die tägliche Anwesenheitspflicht beträgt 6 Stunden. Im Infoschreiben steht 9 - 15 Stunden, man kann aber kommen und gehen, wann man möchte, solange man 6 Stunden täglich da ist. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass sich irgend jemand Notizen macht, wann oder wie lange man da war. Vormittags sind so gut wie keine Patienten da; gegen Nachmittag und abends ist deutlich mehr los. Grundsätzlich ist das Patientenaufkommen aber eher gering. Man kann Stunden sammeln, um die letzte Woche frei zu bekommen. Zwei Wochen frei sind zu dreist, das unterschreibt keiner der Ärzte.

Eigene Tätigkeiten

Bis auf die Anamnese und körperliche Untersuchungen ist leider nur Zuschauen angesagt – mehr nicht. Da an jedem Tag der Woche ein anderen Arzt Dienst im ER hat und die Dienste sich wöchentlich wiederholen, kennen einen die Ärzte auch erst nach ungefähr zwei Wochen. Einige Ärzte erklären ihre Untersuchungen und Behandlungsmethoden sehr gut – besonders Dr. Somyot (Radiologe) und Dr. Apirat (Neurochirurg). Man kann die Patienten in die Radiologie begleiten und Dr. Somyot erklärt ausführlich Röntgen, CT und Ultraschall.

Wenn in der Radiologie nichts los ist (meistens nachmittags bis 17 Uhr), kann man Dr. Somyot auch fragen, ob er einem Schallen beibringt. Dr. Apirat erklärt ebenfalls viel und nimmt die Studenten bei interessanten Fällen (neurochirurgische Behandlungen) mit in den OP. OP-Kleidung und Schuhe in unmöglichen Größen sind dort vorhanden. Leider darf man nur in ärztlicher Begleitung in den Bereich für ambulante Patienten (outpatient) oder auf die Stationen.

Auf Nachfrage kann man auch im RTW mitfahren. Da man mit den normalen Klinikklamotten rausfährt, sollte man auf feste Schuhe achten. Außerdem besteht die Möglichkeit im Thai International Hospital einige Tage im Austausch zu famulieren. Hier darf man dann auch selbst praktische Arbeiten wie Nähen durchführen.

Sprache

Dr. Somyot und Dr. Apirat sprechen sehr gut Englisch, die MitarbeiterInnen der Pflege sprechen nur zum Teil Englisch und dies auch mit einem sehr gewöhnungsbedürftigen Akzent. Alle Mitarbeiter sind sehr höflich und freundlich und freuen sich sehr, wenn man ihnen hilft; also z.B. beim Umlagern mit anpackt, Türen aufhält und ähnliches. Allerdings zeigt einem niemand (weder die Ärzte, noch das Pflegepersonal), wo man benötigtes medizinisches Material findet. Da die meisten Sachen in Thai beschriftet sind, findet man sich alleine nur schwer zurecht.

Kontakt (Medical Student Coordinator)

Dr. Somyot Chaiteerasuwet (Radiologe):

Somyot.Ch@bsh.co.th

oder:
Dr. Antika Klein (Psychiaterin):

Antika.Ja@bsh.co.th

Hotel

Das Krankenhaus stellt keine Unterkunft, man muss sich also selbst ein Hostel oder Hotel organisieren.
Es gibt allerdings eine Kooperation mit dem Hotel "Joy Residence", welches nur ca. 5 Minuten Fußweg vom Krankenhaus entfernt liegt. Dadurch zahlt man für 4 Wochen Aufenthalt 14.000 Baht (inkl. wöchentlicher Zimmerreinigung, neuer Bettwäsche und neuen Handtüchern). Alle folgenden Informationen beziehen sich auf das Hotel "Joy Residence".

Für eine Zimmerreservierung reicht es, einfach eine E-Mail mit dem gewünschten Aufenthaltszeitraum an das Hotel zu schicken und um Rückbestätigung (inkl. Preis und Leistung) zu bitten. Das hat bei mir problemlos geklappt. Allerdings sollte man unbedingt die oben genannte E-Mail-Adresse für alle Anfragen verwenden, denn von anderen auf der Homepage genannten bekommt man keine Rückmeldung! Die Abrechnung findet am Ende in bar (Baht) oder per Kreditkarte statt, es gibt keine Anzahlung.

Homepage Hotel Joy Residence

joyresidencesamui@hotmail.com

 

Flughafentransfer

Es gibt zwar einen Pick-Up-Service vom Hotel, der ist aber teurer als das Taxi (500 anstelle von 400 Baht) und war bei mir außerdem nicht am ausgemachten Zeitpunkt da; also wer bereits thailändisches Geld hat, sollte lieber vor Ort ein Taxi nehmen.

 

Im Hotel

Das Hotel sieht im Internet super aus, in Wirklichkeit ist es deutlich abgewohnter, aber sauber! Es gibt einen sauberen Pool (20-25 m lang, gechlort) und daneben einen Fitnessraum mit 5 Geräten.

 

Zimmer und Lage

Im Zimmer befindet sich ein Bad mit Dusche (nicht abgetrennt) und ein WC (wie auf den Hotelbildern), ein Doppelbett mit relativ harter Matratze und eine kleine Küche, jedoch ohne Kochmöglichkeit. Der Holzboden ist relativ abgewohnt, die Wände weiß (bis auf die toten Moskitos), aber ohne eine Möglichkeit ein Moskitonetz anzubringen. Das Zimmer verfügt über eine Klimaanlage und einen alten Fernseher mit 9 Kanälen, davon 7 thailändische, 1 englischer (CNN) und 1 deutscher Sender (Deutsche Welle). Um das Zimmer abzuschließen, muss man den Türknauf auf der Zimmerseite in der Mitte eindrücken und dann die Tür schließen. Man kann die Tür also nicht wie in Deutschland mit dem Schlüssel absperren. ;-)

In der Küche befinden sich ein Abwaschbecken, eine Mikrowelle und ein Mix aus Wasserkocher und Thermoskanne. An Geschirr gab es bei mir 4 Suppenteller, 2 Gabeln, 2 Löffel, 2 Teetassen mit Teelöffeln und null Messer, die kann man aber ausleihen. Für eure Elektrogeräte braucht ihr keinen Adapter, die deutschen Stecker passen!

Der Balkon bietet entweder einen Ausblick auf die Straße oder in den Hinterhof mit ein paar Palmen. Die Zimmer zur Straße sollen angeblich etwas leiser sein. Zimmer mit Poolblick gibt es leider keine und das Meer ist viel zu weit entfernt, um vom Hotel aus gesehen werden zu können. Um zum KKH zu kommen, biegt man rechts auf der Straße vor dem Hotel ab, läuft 100 m bis zur nächsten Straßenkreuzung (obere Ring Road, hier ist auch ein Family Markt), biegt links auf die Ring road ab und nach ungefähr 500 Metern kommt dann das KKH auf der rechten Seite.

 

Essen und Waschen

Ab 7 Uhr gibt es Frühstück. Das Essen wird immer frisch zubereitet, also nicht aufgewärmt. Nur die Sandwiches sind bedenklich wegen Majonaise und mit Leitungs-wasser gewaschenem Gemüse. Einen Laundry-Service gibt es im Hotel für 60 Baht, aber an den Straßen gibt es alle paar Meter ebenfalls Wäscheservices, die inklusive Bügeln 30-50 Baht kosten.

 

Geld

Am besten tauscht ihr etwas Geld am Flughafen in Abu Dhabi oder Bangkok und den Rest dann vor Ort auf Ko Samui. Der Wechselkurs vor Ort ist nämlich deutlich besser als in Deutschland, im Hotel vor Ort oder am Flughafen in Ko Samui. An der inneren Chaweng Beach Ring Road (also im Zentrum von Chaweng in Strandnähe) gibt es dutzende von Wechselstuben. Zur Zeit liegt der Wechselkurs bei 1 € = 38 Baht (Stand Oktober 2012).

Abheben geht problemlos mit EC- und Kreditkarte (Master, Visa) an jedem ATM-Automaten. Allerdings sollte man wissen, dass die heimische Bank eine Pauschale (ca. 5-10 €) und Kosten für die Kreditkartenabhebung in Rechnung stellt. Zusammen sind das dann so 10-15 € pro Abhebung - erkundigt euch also vorher bei eurer Bank, was das Abheben kostet.
Mein Tipp: Geld in Deutschland abheben und vor Ort tauschen oder vor Ort einen größeren Betrag abheben. Man kann das Geld dann im Hotel im Safe lagern.

 

Von A nach B – Verkehrsmittel

Achtung, es herrscht Linksverkehr! Es gibt so gut wie keine Bürgersteige (abgesehen von der inneren Ring Road in Chaweng), daher solltet ihr immer rechts gehen, um den entgegenkommenden Verkehr zu sehen und ihm ausweichen zu können. Auf Fußgänger wird tendenziell keine Rücksicht genommen.

Ein Motorrad sollte man nur mieten, falls man konsequent in voller Schutzkombi inkl. Helm fahren möchte (was bei der Hitze schwer zu ertragen ist). Alles andere ist lebensgefährlich, da der Verkehr an sich schon chaotisch ist, die Touristen den Linksverkehr nicht gewöhnt sind und viele beim Fahren Musik hören oder telefonieren. Unfälle gibt es täglich - relativ oft sogar mit tödlichem Ausgang.

Motorrad-Taxis sind der Gipfel der Gefährlichkeit; man fährt hier als Sozius auf dem Motorrad mit und Schutzhelme gibt es so gut wie nie!

"Songthaew": Hierbei handelt es sich um Pick-ups mit Sitzbänken quer zur Fahrtrichtung ohne Anschnallmöglichkeit. Sie verkehren auf der inneren und äußeren Ringroad auf festen Strecken, aber ohne Fahrplan (sozusagen als Busersatz). Man winkt sie einfach heran und handelt den Fahrpreis aus - tagsüber meist 50 Baht, abends 100-200 Baht innerhalb Chawengs. Auch hier gilt: Schaut Euch den Fahrstil des Fahrers an! An meinem 3. Tag ist so ein Songthaew mit einem Motorrad kollidiert. Die Bilanz: 13 zum Teil Schwerverletzte und 1 Toter.

Das Taxi ist das sicherste, aber auch teuerste Verkehrsmittel. Meist sind sie klimatisiert. Vom Flughafen zum Hotel kostet ein Taxi meist 400 und innerhalb Chawengs 200 Baht. Da die Taxifahrer ihr Taxameter grundsätzlich nicht einschalten, solltet ihr den Preis vorher aushandeln und, sofern ihr das Geld nicht passend habt, vor Fahrtbeginn nachfragen bzw. euch zeigen lassen, dass der Fahrer wechseln kann.

Es gibt zwar vereinzelt Fahrradfahrer, ich habe aber keine Läden gesehen, in denen man welche ausleihen oder kaufen kann. Generell hupen einen alle Taxis und Songthaews an und die auf der Straße wartenden Fahrer fragen dauernd, ob man mitfahren möchte ("Taxi, Taxi"). Das nervt auf Dauer gewaltig, andererseits wird man so auch garantiert auf ein vorbeifahrendes Taxi aufmerksam.

 

Kleidung

Tagsüber: helle Kleidung - abends: dunkle Kleidung (wegen der Mücken).
Wenn möglich, Kleidung mit integrierten LSF (> 30) tragen. Ich empfehle außerdem, Kleidung mit integrierten lebenslangen Mückenschutz (z.B. Nosilife) zu nutzen oder die Kleidung mit Permethrin einzusprühen.
Im Krankenhaus: Laut Infoschreiben werden schwarze Hosen und Schuhe sowie weiße Hemden verlangt; laut Dr. Somyot müssen es lange Hosen und Hemden bzw. Blusen sein. Andere, dezente Farben sind möglich, sowie nicht zu sportlich aussehende Softshell- oder Trekkinghosen. Die Kleidung sollte einigermaßen elegant wirken, da man in Thailand sehr viel Wert auf gutes Aussehen legt. Dazu gehören geschlossene Schuhe. Ein Kittel wird vom KH gestellt.
Regenkleidung: Am besten eine Regenhose und -jacke, sowie wasserdichte Schuhe mitnehmen (zumindest in der Regenzeit). Denn wenn es regnet, dann schüttet es richtig und es ist meist auch sehr windig - da bringt ein Regenschirm nichts.

 

Mückenschutz

Extrem wichtig, da die Mücken hier gefährliche Krankheiten übertragen! Weitere Infos dazu findet ihr auch auf folgender Seite, unter Reiseziel "Thailand":

Fit for Travel.de

Auf Ko Samui gibt es Dengue Fieber und auf den Nachbarinseln auch Malaria (davon 50% Malaria tropica)!

Es empfiehlt sich auch ein Mückenschutz auf der Kleidung (inkl. Socken und Schuhe). Diese kann man z.B. mit Permethrin einsprühen (Handelsname: Nobite für Kleidung; ist ein Kontaktgift für Mücken, Zecken, Sandflöhe). Das sollte man immer im Freien mit dem Wind im Rücken tun. Das Trocknen der Kleidung dauert dann ca. 2-3 Stunden. Die getrocknete Kleidung riecht nicht nach Permethrin und es gibt auch keine Flecken. Das Mittel ist auch für Funktionskleidung, also z.B. Softshell- oder Trekkinghosen geeignet. Für unterwegs kann man sich dann den Nobite Verdünner mitnehmen (Sprühflasche nicht vergessen; am besten die Nobite Sprühflasche verwenden, da sie einen feinen Sprühnebel zur Verfügung stellt). Laut Hersteller hält der Schutz 1x waschen bei 40° C aus - danach muss er erneuert werden. Mein Tipp: die Kleidung nur einsprühen - nicht einlegen, so hat man das Permethrin nur auf der Außenseite der Kleidung und nicht auf der Haut. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Produkt - es hat mich zuverlässig geschützt.
Mückenschutznetz (mit Permethrin behandelt) im Zimmer verwenden!

Für den Mückenschutz auf der Haut solltet ihr unbedingt DEET-haltige Produkte verwenden!
Es gibt Produkte mit 27-50% DEET-Gehalt, aber 27% reichen völlig aus. Wichtig ist auch, dass das Produkt schweiß- und wasserfest ist (Gel!), gegen Mücken, Zecken und Sandflöhe wirkt, und möglichst nach Citronella riecht. Daher habe ich mich für "Muggenmelk Gel tropenproof" entschieden und es nicht bereut: Die Mücken halten Abstand! Auch gut ist Nobite Gel und Antibrumm forte (die rote Flasche; ist aber nicht schweiß- u. wasserfest). Autan, Cactus Juice oder ähnliche Produkte ohne DEET helfen definitiv nicht (wie ich am Pool feststellen musste, da ich mich nicht komplett mit Muggenmelk eincremen wollte).
Achtung: Bei Verwendung von DEET-haltigen Produkten max. 1/3 - 1/2 Körper eincremen, sonst ist die Toxizität zu hoch! DEET senkt zudem den LSF der Sonnencreme massiv! Daher erst mit Sonnencreme eincremen und ca. 15-30 Min. später den Mückenschutz auftragen!
Wenn man doch einen Stich abbekommen hat: so schnell wie möglich den Stich mit dem elektrischen Mückenstichheiler (z.B. Eco-Click) behandeln, um die Proteine (inkl. Giftstoffe) zu denaturieren und den Juckreiz zu nehmen. Danach bei Bedarf mit Betaisadonna (zieht u.U. Gifte raus), Fenistil oder Arnika o.ä. behandeln. Sollte in den darauf folgenden Tagen Fieber auftreten, unbedingt sofort (!) ins Krankenhaus gehen und sich auf tropische Erkrankungen (Dengue, Chikungunya, Malaria) testen lassen!

UV-Schutz


Ebenfalls sehr wichtig - am Anfang unbedingt einen hohen LSF (> 30) verwenden und Interaktionen mit DEET-haltigen Produkten beachten!

Essen

Im Krankenhaus bekommt man kostenloses, lokales, thailändischen Mittagessen (11-14 h) und Abendessen (17-20 h). Dabei gibt es nur ein Problem: Meist gibt es Reis mit wechselnden Zutaten (z.B. Fleisch, Zwiebeln etc.), jedoch praktisch nie ein vollständiges Essen mit Gemüse. Zudem ist das Essen oft extrem scharf (ich liebe normalerweise scharfes Essen). Magenbeschwerden habe ich aber nie davon bekommen. An manchen Tagen war das Essen allerdings so exotisch, dass selbst die Angestellten dort nicht gegessen haben …

In den Straßen findet man alle paar Meter Essensstände. Aber das Essen dort sieht weder gut aus, noch riecht es gut und meistens wird es auch warm gehalten (Salmonellengefahr!) und nicht frisch zubereitet. Von daher: Finger weg!
Das Obst an den Obstständen scheint wirklich frisch zu sein, aber da es zur Kühlung auf zerstoßenen Eiswürfeln aus Leitungswasser lagert, solltet ihr hier nur Obst für den sofortigen Genuss kaufen und nur Obst nehmen, das nicht direkt auf den Eiswürfeln liegt.

Entlang der Chaweng Beach Road reiht sich ein Lokal an das nächste und auch die meisten Strandhotels haben Restaurants, die man mitbenutzen darf. Auch wenn diese wegen des Meerblickes natürlich teurer sind. Das Essen ist in der Regel gut, die Auswahl reicht vom einfachen Curry bis hin zum "Lobster all you can eat"-Buffet und kostet dementsprechend zwischen 60 und 1000 Baht.

Wenn man vom Hotel aus gesehen links auf die obere Ring Road abbiegt (also in Richtung KH geht), kommt nach ca. 50 m links ein kleines italienisches Restaurant, bei dem man relativ gute Pizza bekommt. Eine Pizza kostet 150-200 Baht, das ist zwar teuer, aber eine schnell erreichbare Alternative zur KH-Kantine.

Im Krankenhaus befindet sich links neben der Rezeption einen Infoständer mit kostenloser Inselkarte, Dining- und Spa-Guide. Im Dining-Guide findet man sehr gute Restaurant-Tipps. Ich kann schon mal das "Eat Sense", das "Spago" und das "Noori India" empfehlen! Ebenfalls vertreten sind McDonalds, Subway, Starbucks und Häagen Dazs. Übrigens muss man zu allen Gerichten die Beilagen wie Reis oder Kartoffeln extra dazubestellen, was natürlich dann auch extra kostet. Meistens kommen auch noch Mehrwertsteuer und Servicekosten oben drauf.

Lebensmittel kaufen

Gleich neben dem Hotel gibt es Family-Märkte; hier kann man gut Wasser (am Besten mit Elektrolyten) kaufen. Ansonsten haben Family- und 7-Eleven-Märkte nur das Nötigste, also: Getränke, Milch- und Joghurtprodukte, komisch aussehende Wurst- und Käsewaren, Süßigkeiten und Hygieneartikel.

Ein deutlich größerer Supermarkt ist der Saver Markt (14/9 Moo 2 Chaweng Beach Road - etwa in Höhe des Restaurants "The Library"). Dort hat man eine große Auswahl an Getränken und Süßigkeiten und es gibt zumindest Knäckebrot und Brotaufstriche sowie Müsli.

Das Tesco Lotus Einkaufszentrum ist riesengroß und man bekommt dort wirklich alles, inklusive frischem Obst und Gemüse (ausgenommen vernünftiges Brot). Der Haken daran ist, dass es ca. 3 km vom Bangkok Hospital entfernt ist. Ab und zu fährt Dr. Somyot dort nach Dienstende zum Einkaufen hin und nimmt einen mit, wenn man nachfragt. Allerdings muss man dann alleine zurücklaufen.
Was die lokalen Märkte angeht: Es gibt den Laem Dim Markt, aber auch dort habe ich keine frischen Früchte gefunden und der Rest sah nicht wirklich gut aus, denn dort lagen alle Produkte inkl. Fisch und Fleisch ungekühlt herum.

Tiere

Fast jeder Thai hat einen Hund, viele haben auch Katzen und Hühner. Diese Tiere laufen frei herum und sind eher scheu. Da aber keines dieser Tiere gegen Tollwut geimpft ist, gilt hier ausdrücklich: Nicht streicheln!

Strand

Die meisten Strandabschnitte gehören zu den jeweiligen Hotels. Aber wenn man in den dazugehörigen Restaurants etwas isst, kann man dort auch sitzen. Manchmal gibt es auch freie Strandabschnitte, allerdings ohne jeglichen Sonnenschutz. Am Strand laufen alle paar Minuten Verkäufer an einem vorbei oder es fahren Boote mit lauter Werbung vorbei und das nervt auf Dauer gewaltig. Das Wasser ist warm (~ 28-30 °C), überwiegend klar und türkis und es gibt vereinzelt Palmen. An manchen Strandabschnitten gibt es auch Duschen (z.B. beim Restaurant "Eat Sense"), zum Schnorcheln ist Chaweng Beach aber nicht geeignet.

Telefonieren

Die günstigste Variante ist sicherlich Skype, aber Vorsicht: Das Hotel hat nur ein ungesichertes Netzwerk mit Virusgarantie!
Die zweitgünstigste Variante ist eine thailändische Sim-Karte z.B. von 1-2-Call (inkl. englischer Ansage), welche man in jedem Supermarkt bekommt; wenn man die Nummer im Emergency Room hinterlegt, dann wird man bei interessanten Patienten angerufen; auch kann man sich damit Essen ins Hotel liefern lassen.
Die Nutzung von Handys zu deutschen Roaming-Preisen ist nicht zu empfehlen. Damit wird man arm. Mein Handy-Tipp: Schaltet sämtlichen Datentransfer aus. (Bei mir ging das über "Einstellungen" - "Datenmanager" - "Datenlieferung": "Hintergrunddaten" + "Daten-Roaming" + "Daten aktiviert": ausschalten.) Außerdem solltet ihr den Flugmodus einschalten, sonst gibt es ein böses Erwachen bei der nächsten Handyrechnung. Im Flugmodus ist man dann auch nicht mehr über Sachen wie "Whatsapp" erreichbar.

Internet

Das kostenlose Wireless LAN (hier "Wifi" genannt) würde ich, wie gesagt, nur nutzen, wenn man ein gutes Antivirenprogramm hat. Neben der Lobby im Erdgeschoss gibt es einen Internetraum mit einem PC, aber auch dieser nutzt das ungesicherte Netzwerk. Entgegen der Infomappe des Hotels wird kein Passwort benötigt. Daher würde ich hier nur unsensible Daten abrufen und nach der Ankunft in Deutschland mein Passwort ändern. Aber immerhin hat man durch die Nutzung des anderen Computers dann keinen Virus auf dem eigenen Laptop ...

Im Krankenhaus gibt es ein gesichertes Netzwerk und man muss sich immer für eine dreistündige Nutzungsdauer Benutzernamen und Passwort geben lassen. Diese Daten stehen auf kleinen Zetteln, die es frei verfügbar für alle in einer Box vor der Kasse gibt (in der KH-Lobby neben der Cafeteria). Den Studenten ist es nicht erlaubt, die KH-Computer zu benutzen!

Vereinzelt gibt es in Chaweng auch Internetcafes, diese sind aber nicht gerade billig. Einige Hotels und Restaurants bieten auch kostenloses Wifi (über ungesicherte Netzwerke) an.

Fazit

Hohe Kosten für Flug, Unterkunft und Essen, die Gefahr von tropischen Infektionen und sehr wenig praktische Tätigkeiten führen dazu, dass ich die Famulatur nur sehr eingeschränkt empfehlen kann. Es ist natürlich eine Erfahrung, mal ein anders Gesundheitssystem und vor allem auch die Herzlichkeit der Thais kennen zu lernen, aber es gibt bestimmt bessere Möglichkeiten dazu. Idealerweise in einer Klinik, wo man vor allem auch mit anpacken darf.

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