Zurück zu Einblicke
  • Info
  • |
  • Ines Elsenhans
  • |
  • 29.02.2016

Studenten gegen mehr Allgemeinmedizin

Um dem Landarztmangel entgegenzuwirken, wollen Bund und Länder die Allgemeinmedizin im Studium stärken. Im "Masterplan Medizinstudium 2020" sollen dafür die Grundlagen geschaffen werden. Doch was halten eigentlich die Medizinstudierenden von dem Plan?

 

Hörsaal - Foto: Kasto/Fotolia.com

Foto: Kasto/Fotolia.com

Landauf, landab das gleiche Bild: Allgemeinarztpraxen müssen schließen, weil sie keinen Nachfolger mehr finden. Die Politik will nun mit ihrem "Masterplan Medizinstudium 2020" gegensteuern und die Allgemeinmedizin für die Medizinstudierenden populärer machen. Dabei ist das gar nicht nötig: Laut einer Umfrage des Marburger Bund, mangelt es nämlich nicht am Interesse der Medizinstudierenden. Für 49% der Studierenden kommt eine Weiterbildung zum Allgemeinmedizin durchaus in Frage. Daher sind auch 74% der Medizinstudierenden gegen eine Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium. Vielmehr sind sie der Meinung, dass die Rahmenbedingungen für Allgemeinmediziner verbessert werden sollen. Dazu gehören zum Beispiel geregelte Arbeitszeiten, gute Verdienstmöglichkeiten und ein überschaubares finanzielles Risiko.

 

Die Vorschläge der Politiker sollten also durchaus nochmal überdacht werden. Besonders die Forderung nach einem verpflichtenden PJ-Quartal Allgemeinmedizin oder gar einer obligatorischen Prüfung im Fach Allgemeinmedizin am Ende des Studiums rufen Unmut bei den Studierenden hervor.

 

Quelle: Marburger Bund Umfrage unter 1.756 Medizinstudierenden.

Mehr zum Thema

Artikel: Ein Essay über Zweifel

Kommentar: Warum niemand Landarzt werden möchte

Interview: Aus dem Nähkästchen: Medizinstudierende berichten

Schlagworte