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  • Ines Elsenhans
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  • 23.10.2015

Mobiles Laborgerät für jedermann

Forscher entwickeln ein Minilabor, das HIV und Syphilis nachweisen kann und per Handystrom betrieben wird.

 

 

Foto: Tassaneewan Laksanasopin

 

 

Das Minilabor funktioniert nach dem Prinzip eines Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA) und ist ganz simpel anzuwenden: Erst pikst man sich in den Finger um einen Tropfen Blut zu gewinnen, den man in die Kunstkartusche des Geräts gibt. Per Druck auf eine kleine Gummipumpe wird ein Vakuum erzeugt und das Blut eingesaugt. Es vermischt sich dann in einer Kammer mit Nachweissubstanzen die Gold-Nanopartikel enthalten. Diese Partikel binden die gesuchten Antikörper, sofern sie im Blut enthalten sind. Anschließend lagern sich Silber-Nanopartikel um sie herum an. Nun wird die Probe beleuchtet und je nach zurückgeworfenem Licht das Ergebnis in etwa 15 Minuten angezeigt. Nach jedem Test lässt sich das Labor reinigen und wieder verwenden.

Laut den Entwicklern des Geräts von der Columbia University New York weist der Test HIV und Syphilis genauso verlässlich nach wie Labortests – und ist dazu noch viel günstiger: ein Gerät kostet nur 34 Dollar und mit einem vollgeladenen Handy-Akku kann man 41 Test machen. Der Lautsprecheranschluss des Handys reicht aus, um den gesamten Analysevorgang samt Waschen und Datentransfer mit Strom zu versorgen.

Die Forscher haben bei ihrer Entwicklung speziell nach einer Testmethode gesucht, die einfach, schnell und günstig ist und damit vor allem auch in Entwicklungsländern verwendet werden kann. Dort sind sexuell übertragbare Krankheiten weit verbreitet und es fehlt die Infrastruktur für Labore.

Wird  das Minilabor von der Weltgesundheitsorganisation WHO offiziell zugelassen, können mehr Infektionen frühzeitig erkannt und somit Todesfälle durch dieses Krankheiten um das Zehnfache verringert werden. 

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