- Fotodokumentation
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- Ulrike Rostan
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- 10.01.2008
Plastische Operation am Kopf - Teil 3
Der Expander wird entfernt
10:08 Uhr: Um den Expander vollständig entfernen zu können, öffnen die Ärzte hinter dem rechten Ohr die Haut über dem Ventil und präparieren den Kanal des zuführenden Schlauches subcutan mit dem Finger. Sie schneiden das Ventil ab und können den Plastikbeutel beiseite legen. Später wird die Wunde hinter dem Ohr mit Klammern verschlossen.
Der Expander enthält 700 ml Flüssigkeit
Die Chirurgen messen die schlaff herunterhängende Kopfhaut aus und markieren die Mittellinie mit Tinte. Zugleich überlegen sie, wo sie die seitlichen Schnitte ansetzen werden. Bevor sie schneiden, unterspritzen sie die Schnittlinien mit dem Lokalanästhetikum plus Suprarenin.
Mit dem Skalpell schneiden sie den Hautlappen auf beiden Seiten ein, sodass sich der Hautlappen nach vorne ziehen lässt. Blutende Gefäße an der Schnittkante koagulieren sie elektrisch.
Es zeigt sich, dass der Hautlappen nicht bis vorne reicht. Um das herauszuholen, was geht, muss nun der Dehnungsspielraum der Haut in Länge verwandelt werden: die beiden Ärzte verlängern die parietalen Einschnitte nach occipital.
Der Lappen reicht jetzt tatsächlich weiter nach vorne als vorher. Den gesamten Defekt werden die Ärzte ohnehin nicht mit diesem Lappen decken können. Sorgen, dass der Lappen nicht anwachsen könne, haben sie nicht. "Wenn kein Planungsfehler vorliegt, gehen die Stiel-Schwenk-Lappen in der Regel an," sagt Dr. Fischer. Anders sehe es bei freien Lappen aus, wo die Misserfolgsquote bei 2-3 Prozent liege. Das entscheide sich nach 2-3 Tagen.
Der Lappen wird nun links und rechts wieder an die parietale Kopfhaut angeklammert. An beiden Seiten bleiben zwei Ecken überschüssiger Haut stehen, die sogenannten Dog-ears. Die Dog-ears bleiben stehen, um den Zufluss der Arteria temporalis superficialis zu erhalten. Erst einige Wochen später korrigiert man diesen kleinen restlichen Schönheitsfehler.