Zurück zu Fachärzte
  • Interview
  • |
  • Via medici
  • |
  • 19.02.2014

Lernen unter Palmen

Lust auf Sonne, Strand – und Nerven? Die Klinik für Neurologie am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern veranstaltet regelmäßig Fortbildungs-Akademien an der Côte d'Azur, bei denen man nicht nur die südfranzösische Lebensart, sondern auch die Basics der neurologischen Diagnostik und Therapie kennenlernen kann. Wir sprachen mit dem Chefarzt und Organisator Prof. Dr. Johannes Treib.

Foto: Corel Stock

> Herr Prof. Treib, was verbirgt sich hinter dem Projekt mit dem vielversprechenden Titel „Lernen unter Palmen“?

Bei dem Projekt handelt es sich um einwöchige Fortbildungsakademien, welche die Klinik für Neurologie am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern seit dem Jahr 2012 regelmäßig anbietet. Die Fortbildungen finden jedes Jahr  in Südfrankreich, an der Côte d’Azur statt. Unter der Leitung eines Oberarztes werden Vorträge zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten organisiert. Der praxisnahe Unterricht steht dabei absolut im Vordergrund. Zu den Dozenten zählen viele renommierte Kollegen, ehemalige Chefärzte und sogar ein Professor für Medizinrecht. Auch gemeinsame Ausflüge gehören natürlich zum Programm. Es gelingt uns also ganz gut, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.

 

> Woher kam die Idee zu diesem Projekt?

Das Berufsbild des Neurologen hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Heute haben wir mit einem relevanten Ärztemangel zu kämpfen, und für die Kliniken wird es immer schwerer, qualifiziertes Personal zu finden. Im Gegensatz zu früher „wohnt“ der Arzt heute auch nicht mehr in der Klinik. Es gibt eine 40-Stunden-Woche und es wird flexibel im Schichtdienst gearbeitet. Dadurch fällt es den Kollegen schwerer, an klinikinternen Fortbildungen teilzunehmen, und neue Kollegen kennenzulernen. Trotzdem müssen wir neue Mitarbeiter gut ins Team integrieren. Die Einarbeitung wird dabei immer komplexer. Sie muss einerseits sehr effektiv, aber andererseits auch möglichst schnell erfolgen, da dafür im Klinikalltag kaum Zeit bleibt.  Vor diesem Hintergrund entstand die Idee zum Projekt „Lernen unter Palmen“ ‒ als eine Art Nachschulung, die junge Kollegen fit für die Arbeit in der Klinik machen soll. Und die gemeinsamen Aktivitäten außerhalb der Fortbildung tragen natürlich auch dazu bei, den Teamgedanken und das Zugehörigkeitsgefühl unter den Mitarbeitern zu stärken.

 

> Wer kann an der Fortbildungsakademie teilnehmen?

Ursprünglich war das Projekt hauptsächlich für Klinikmitarbeiter gedacht, wegen der großen Nachfrage machen wir die Veranstaltung mittlerweile aber auch externen Teilnehmern zugänglich. Im Angebot haben wir inzwischen verschiedene Veranstaltungen, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten. Das „Neuro-Camp“ ist eine Art Basis-Kurs und richtet sich in erster Linie an Studierende und Berufseinsteiger. Für fortgeschrittene Assistenzärzte bieten wir einen Aufbaukurs mit Schwerpunkt Funktionsdiagnostik an. Außerdem gibt es noch ein Repetitorium für Mediziner, die kurz vor der Facharztprüfung stehen, und einen „Fachkurs Geriatrie“ für ausgebildete Fachärzte.

 

> Welche Kosten kommen auf die Teilnehmer zu?

Für Mitarbeiter unserer Klinik werden die Fahrt- und Übernachtungskosten von der Klinikverwaltung übernommen. Externe Teilnehmer müssen die Kosten für Anreise und Unterkunft selbst tragen. Übernachten kann man vor Ort direkt im Tagungshotel, wo auch die Seminare und Vorträge stattfinden.  Es besteht aber natürlich auch die Möglichkeit, in einem Appartement oder preiswert auf einem Campingplatz in der Nähe unterzukommen ‒ da ist für Jeden etwas dabei.  Bei der Organisation sind wir gerne behilflich. Die Tagungsgebühr beträgt für externe Fachärzte 748,00 Euro, und 498,00 Euro für Assistenzärzte.  Für Studenten gibt es keine Tagungsgebühr.

 

> Wie war das Feedback der bisherigen Teilnehmer?

Die bisherigen Rückmeldungen waren durchweg sehr positiv. Auch die externen Teilnehmer waren sehr zufrieden. Das Konzept geht auf ‒ denn bei keiner anderen Veranstaltung konnten wir bisher derart positive Effekte auf die Einarbeitung, Ausbildung und Teambildung beobachten.

 

> Wo kann man sich für die Teilnahme bewerben? Gibt es ein Auswahlverfahren?

Studenten und andere externe Bewerber können prinzipiell problemlos teilnehmen, da es bisher keine feste Reglementierung dieser Teilnehmerplätze gibt. Der Fachkunde-Kurs Geriatrie im Mai 2014 ist bereits ausgebucht, für Mai 2015 sind noch Plätze frei. Bei Interesse kann direkt Kontakt zu Frau Irina Schreiber aufgenommen werden, sie übernimmt die Organisation des Projekts.

 

Hier geht’s zum Flyer mit den Terminen für 2014!

 

 

Mehr zum Thema

Info: Wer verdient was? – Gehälter von Fachärzten

Artikel: Welcher Arzt willst du sein? - Gedanken zur Facharztwahl

Artikel: Strahlentherapie - Mit vereinten Kräften gegen den Krebs

Schlagworte