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  • Anne Lebsa
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  • 09.07.2013

Medizin studieren in Greifswald

Die Beliebtheit der Universitätsstadt Greifswald im Nordosten Deutschlands hat sich über die Jahre stark verändert. Während noch vor gut zehn Jahren die ZVS Studienanfänger nach Greifswald schickte, geben inzwischen rund 3000 Bewerber das Städtchen als ihren Wunschort an. Davor liegt nur noch die Berliner Charité. Woher kommt dieser Wandel?

 

Die Reize einer kleinen Stadt

Für Greifswald sprechen vor allem verhältnismäßig kleine Jahrgänge und der gute Kontakt zu Professoren und Ärzten. Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden ist häufig sehr angenehm. So bestehen Blockpraktikumsgruppen durchschnittlich aus fünf bis sechs Studenten, in manchen Fachrichtungen findet sogar eine weitere Aufteilung statt. Zudem gibt es in einigen Fächern eine Betreuung durch studentische Tutoren.

Der Studienplan sieht im klinischen Abschnitt ein freies Semester vor. Dieses kann beispielsweise für den Beginn einer Promotion oder die ersten Famulaturen genutzt werden. Allerdings muss dieser Freiraum mithilfe ehrgeiziger Stundenpläne in anderen Semestern erarbeitet werden. Im modernen Klinikum am Campus Beitz-Platz finden sich inzwischen fast alle Fachrichtungen unter einem Dach. Auch die Hörsäle für die Studenten des klinischen Abschnitts sind hier mit untergebracht. In direkter Nachbarschaft zu Bibliothek und Mensa lässt es sich so unkompliziert lernen.

 

Berthold-Betz-Platz in Greifswald - Foto: A. Lebsa

Campus Berthold-Beitz-Platz

Nicht zuletzt aufgrund der geringen Größe der Stadt Greifswald, herrscht ein sehr persönliches Miteinander. Eine kurze Besorgung in der Innenstadt läuft selten ohne Plausch mit einem zufällig getroffenen Kommilitonen ab. Und für "große" Entfernungen sind maximal fünfzehn Minuten auf dem Fahrrad notwendig. Das spart Zeit, wenn es von einem Hörsaal zum anderen geht, und macht spontane Verabredungen möglich. Ein Fahrrad ist also ein Muss für Greifswalder Studenten.

Das Kulturangebot der kleinen Universitätsstadt lässt sich natürlich nicht mit Berlin oder anderen größeren Städten vergleichen. Dennoch gibt es immer wieder etwas zu erleben und vor allem im Sommer entschädigt die Nähe zu Bodden und Ostsee. Besonders beliebt ist zu dieser Jahreszeit auch das Grillen am Hafen oder ein Ausflug in das Fischerdorf Wieck. Der Ausspruch des "Studierens wo andere Urlaub machen" ist nicht umsonst entstanden.

Etwas schwierig gestaltet sich die Wohnungssituation. Obwohl ständig Häuser renoviert oder gebaut werden, ist hin und wieder vor allem zu Beginn des Wintersemesters Improvisation gefragt. Neben privaten Wohnheimen existiert das Angebot des Studentenwerks, das sechs relativ unterschiedliche Wohnheime verwaltet. So mancher lässt sich auch auf eine Übergangslösung ein und sucht etwas später, wenn sich die Wogen auf dem Wohnungsmarkt geglättet haben, nach einer endgültigen Bleibe.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich in Greifswald für ein Medizinstudium zu bewerben, kann sich am besten vor Ort einen Eindruck verschaffen. Wenn die Entscheidung gefallen und die Zusage im Postkasten ist, sollte vor allem mit der Wohnungssuche so früh wie möglich begonnen werden.

 

Links:

Studentenwerk Greifswald

 

Bewerbung für Greifswald - was ist zu tun

Bei der Bewerbung um den Medizinstudienplatz führt kein Weg an hochschulstart vorbei. Die Internetseite hochschulstart.de bietet dazu alle notwendigen Informationen. Wie auch an den anderen deutschen medizinischen Fakultäten, werden in Greifswald 20 % der Studienplätze über die Abiturbestenquote und 20 % der Studienplätze über die Wartezeitquote vergeben.

Die Vergabe der restlichen 60 %, das sind für Greifswald in etwa 100 Plätze, entscheidet sich im Hochschul-Auswahlverfahren. Um daran für Greifswald teilnehmen zu können, muss in der Bewerbung Greifswald als erste Ortspräferenz angegeben sein und der Notendurchschnitt des Abiturs bei mindestens 2,5 liegen. Zudem sind ein Online-Fragebogen und verschiedene Nachweise notwendig. Im Rahmen des Auswahlverfahrens in Greifwald werden Punkte für den Abischnitt, naturwissenschaftliche Fächer sowie berufspraktische Erfahrungen vergeben. Zum vergangenen Wintersemester 12/13 erfolgte dabei eine direkte Zulassung zum Studium bei 159,5 Punkten und die Einladung zum Auswahlgespräch bei 134,5 Punkten.

Bei den Auswahlgesprächen handelt es sich um zwanzigminütige Einzelgespräche mit zwei Dozenten der medizinischen Fakultät. Ein paar Anhaltspunkte für die Vorbereitung auf das Gespräch bietet der Abschnitt "Themenbereiche" auf der Homepage zum Greifswalder Hochschulauswahlverfahren. Ab Mitte September ist dann mit den Ergebnissen der Auswahlgespräche zu rechnen. Für ausländische Studienbewerber gilt es, die geforderten Nachweise der Deutschkenntnisse zu beachten.

 

Studiendekanat Greifswald

Punkterechner Hochschulauswahlverfahren Greifswald

Themenbereiche der Auswahlgespräche

 

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