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  • Sarah S.
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  • 28.04.2015

Alles halb so wild: Gebrauchsanweisung fürs Medizinstudium

Hart, härter, Medizinstudium. Von wegen! Sarah weiß, wie das Medizinstudium zu schaffen ist.

 

Kind und Teddy - Foto: oksun70 – Fotolia.com

Das Medizinstudium ist (fast) kinderleicht - Foto: oksun70 – Fotolia.com

 

22:00 Uhr. Eine Bar. Ich und Alex. Erstes Date. Wir stehen mit unserm Bier in der Hand am Tresen. “Und, was machst du so?“, fragt Alex. Ich zucke innerlich zusammen und antworte: „Studieren”, in der Hoffnung, dass plötzlich ein Elefant vom Himmel fällt und die logische Folgefrage „Was studierst du?” mit einem lauten Plums in Vergessenheit gerät. Natürlich ist dem nicht so. Nachdem Alex mir die super Lieblingsfrage alles Medizinstudenten gestellt hat, muss ich also zugeben: „Ich studiere Medizin.”
Und dann passiert das, was immer nach diesem Satz passiert: Alexs’ Gesicht nimmt eine Mischung aus Schock und Ehrfurcht an. “OOOOHH! Wirklich? Wow! Das ist ja beeindruckend.”
Mein kleinlautes “nein, nein – das ist halb so wild”, wird von Alex müde belächelt und ich bin nicht nur als hyper-intelligent, sondern auch noch als ultra-bescheiden abgestempelt.

Dabei bin ich weder genial, noch bescheiden. Was ich aber bin, ist ehrlich. Das Medizinstudium ist nämlich wirklich halb so wild! Die Medizin ist keine heilige Lehre, in dessen geheime Welt nur wenige Auserwählte eingeweiht werden können.

Um ehrlich zu sein gibt es sogar eine ziemliche einfache Gebrauchsanweisung.

 

Gebrauchsanweisung fürs Medizinstudium

Schritt 1

Kaufe dir das Buch, das in der Vorlesung vom Dozenten empfohlen wurde. Warst du nicht in der Vorlesung, kannst du dir die Empfehlung von verlässlichen Freunden geben lassen. Solltest du keine verlässlichen Freunde haben, frage einfach in der medizinischen Buchhandlung nach, welches Buch zu dem Thema gerade weg geht wie warme Semmel.

Schritt 2

Lies nun möglichst das gesamte Buch durch und versuche den Inhalt zu verstehen. Sollte dies – auch nach repetitivem und langsamem lesen – nicht passieren, müssen weitere Bücher und Google-Search zu Rate gezogen werden. Achtung: Das kann zuweilen 7-10 Bücher und gefühlte 100 Google-Searches in Anspruch nehmen.

Schritt 3

Als nächstes versuche, den gelesenen (und wenn möglich) verstandenen Buchinhalt auswendig zu lernen. Sind manche Inhalte gelesen, aber nicht verstanden – einfach trotzdem auswendig lernen. Am besten noch intensiver, als die verstandenen Inhalte.

Schritt 4

Wiederhole Schritt 3 immer und immer wieder und versuche dabei, die Effizienz zu maximieren. Dies gelingt am besten mithilfe von unzähligen Textmarkern, Notizzetteln und Mindmaps. Kurz vor anstehenden Prüfungen sollten alle Fakten auf möglichst wenige, zugekritzelte Notizblockseiten reduziert sein.

Schritt 5

Erscheine pünktlich am Prüfungsort und setze peinlich genaue Kreuze in die Antwortkästchen A,B,C oder D (mindestens 30% davon reines Rätselraten). Danach hilft nur noch hoffen, dass die Effizienz der Schritte 1 - 4 ausreichend war.

Jetzt noch ein paar Praktika und bürokratische Hürden - Fertig!

Ich will nicht behaupten, dass Medizin ein einfaches Fach ist. Natürlich haben nicht alle die Bildungschancen und Möglichkeiten, die nötig sind, um so viele Informationen aufnehmen und verarbeiten zu können. Aber was es vor allem braucht, ist nicht Genie, sondern Disziplin und Durchhaltevermögen. Was den Rest betrifft, stehe ich dazu: Befolge Schritte 1-5 und das Diplom ist in der Tasche.

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