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  • Bianka Grofer
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  • 20.08.2014

Der Präpkurs - das Fundament der Medizin

Der Präpkurs ist der Grundstock der Medizinerausbildung, egal ob man später als Chirurg oder Internist arbeitet. Hat man den ersten Schnitt in einen toten menschlichen Leib gewagt, ist es faszinierend, Schicht für Schicht in die Tiefe vorzudringen. Nur wer das Skalpell selbst geführt hat, kann die komplexen anatomischen Strukturen verstehen.

 

Mann und Skelett - Foto: imagesource

Foto: imagesource 

 

Diesem Tag hatte Bettina schon lange entgegen-gefiebert. Heute würde sie das erste Mal „präpen“. Im Vorraum des Anatomiesaals streift sich die junge Medizinstudentin hastig den noch blütenweißen Kittel über. Dann klemmt sie sich den Präpkasten unter den Arm, steckt das Anatomiebuch in die Tasche, atmet noch einmal tief durch und betritt den großen, weiß gekachelten Saal. Es riecht nach Formalin. Auf mehr als zwanzig Edelstahltischen liegen die verpackten „Präpleichen“. Wie überdimensionale weiße Raupenkokons, denkt Bettina. Mit weichen Knien nähert sie sich langsam ihrem Tisch. Was ist, wenn ich die Leiche kenne, fährt es ihr plötzlich durch den Kopf. Die ersten Minuten im Präpsaal zählen sicherlich zu den spannendsten Augenblicken des Medizinstudiums. Viele Schauergeschichten und Mythen ranken sich um den Sezierkurs. Immer wieder liefert er Stoff für Horrorfilme wie beispielsweise den deutschen Streifen „Anatomie“. Mit der Realität haben solche Darstellungen wenig zu tun. Wie der Präpkurs wirklich abläuft, davon haben jedoch selbst Medizinstudenten, die wissen, dass sie in ihrem Studium eine Leiche sezieren müssen, oft keine klare Vorstellung. „Ich wusste nicht, was auf mich zukommt“, berichtet Mike Strunden, der in Gießen Medizin studiert. „Am ersten Tag war ich so nervös und angespannt wie damals bei der Einschulung. Nur hatte ich jetzt anstatt einer Schultüte mit Stiften und Spitzer das Präpkästchen mit Skalpell und Pinzette in der Hand.“

 

Behutsames Herantasten

An vielen Unis werden schon vor Beginn des Präparationskurses einführende Vorlesungen, Kolloquien und Demonstrationen angeboten. Dadurch bekommt man einen Überblick über den Lernstoff und kann sich Schritt für Schritt an den Umgang mit Toten gewöhnen. „Gleich im ersten Semester hatten wir einen Kurs, in dem uns Studenten aus höheren Semestern Leichenteile gezeigt und erklärt haben“, erzählt Caroline Austermann-Busch aus Gießen und lacht. „Unser erstes Präparat war ein Arm mit einem Schiffsanker-Tattoo. Das sah so menschlich und lebendig aus, dass ich die Hand ganz intuitiv genommen und getätschelt habe.“

Trotzdem ist und bleibt der Beginn des Präpkurses ein einschneidendes Erlebnis. Die meisten sehen zum ersten Mal einen toten Menschen. Daher haben viele zunächst Berührungsängste. „Wir waren in Gruppen zu je zehn Studenten pro Tisch eingeteilt. Als unser Assistent den toten Körper aus den weißen Tüchern wickelte, hatten alle ein mulmiges Gefühl“, erzählt Mike Strunden. „Keiner wollte die Leiche so richtig anfassen. Dabei sah sie gar nicht aus wie ein Mensch, sondern eher wie eine Puppe aus grauem Wachs.“

Das grau-bräunliche Aussehen wird durch den Fixierungsprozess hervorgerufen. Jeder Leichnam, der in Deutschland zu anatomischen Lehrzwecken gespendet wird, muss fixiert werden. Zum Beispiel durch eine formalinhaltige Flüssigkeit, die über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder am Hals in das Gefäßsystem eingeleitet und durch den Körper gespült wird. Anschließend wird die Leiche für mindestens zwei Monate in eine Wanne gelegt, die mit der gleichen Lösung gefüllt ist. Das Formalin tötet alle Viren und Bakterien ab. Beim Präparieren kann man sich also nicht mit Krankheiten infizieren. „Am Anfang habe ich noch wahrgenommen, dass dort ein toter Mensch vor mir auf dem Tisch liegt“, beschreibt Flora Graefe, Medizinstudentin aus Gießen, ihre Gefühle. „Sobald man aber beginnt die Strukturen freizulegen, verschwindet die Anspannung und der Leichnam wird zum Arbeitsobjekt.“

Zeitintensiv und nervenaufreibend f Die Studierenden verbringen sehr viel Zeit im Anatomiesaal – an manchen Unis sind 16 „Präp-Pflichtstunden“ pro Woche vorgeschrieben. Die Arbeit an den Leichen wird daher schnell zum Alltag. Schicht für Schicht dringen die jungen Mediziner in die Tiefe des menschlichen Körpers vor. Zunächst wird die Haut abgeschält und das darunter liegende Fettgewebe nach Nerven und Gefäßen durchsucht. „Klar hatte ich zuerst Angst, wichtige Strukturen zu zerstören – zumal der Umgang mit Skalpell und Pinzette ungewohnt war“, sagt Jan Hoffmann, der in Bonn Medizin studiert. „Die Assistenten haben uns jedoch versichert, dass wir nichts falsch machen könnten, wenn wir uns an ihre Anweisungen halten würden. Das war sehr beruhigend.“ „Präp-Assis“ sind Studenten aus höheren Semestern, die jeweils einen Tisch betreuen. Sie erklären den „Neulingen“, wie man präpariert und helfen bei Problemen. Auch die Anatomie-Dozenten sind meist im Saal. Da sie oft für mehrere Gruppen gleichzeitig zuständig sind, haben sie weniger Zeit, Fragen zu beantworten. Trotzdem sollte man sich nicht scheuen, sie anzusprechen. Denn so erweitert man nicht nur sein anatomisches Wissen, man lernt auch den Dozenten kennen – und das kann für die Prüfung sehr nützlich sein.

Die Anatomie-Testate sind berühmt-berüchtigt. An den meisten Unis müssen Medizinstudenten fünf bis sechs mündliche Prüfungen ablegen, die unterschiedliche Schwerpunkte haben. Im Osteologie-Testat werden sie von den Dozenten beispielsweise über Knochen und Sehnen befragt. Im Situs-Testat müssen sie hingegen alles Wichtige über den Magen-Darm-Trakt wissen. An einigen Fakultäten wird zusätzlich schriftlich geprüft. Viele Studenten haben beim Lernen das Gefühl, von der Stofffülle der Anatomie erschlagen zu werden. Spätestens nach der zweiten Prüfung steht jedoch fest: Auf Detailwissen legen die meisten Prüfer keinen Wert. „Ich sage meinen Studenten immer, dass sie nicht den Namen der dritten Aufzweigung des vierten Asts der Arteria hepatica propria kennen müssen. Aber sie müssen wissen, wo die Leber liegt, und das ganz genau“, erklärt Prof. Wolfgang Kummer, der das Institut für Anatomie und Zellbiologie in Gießen leitet.

 

Grundlage fürs Medizinerleben

Der Präpkurs kostet viel Zeit und Energie. Trotzdem zählen ihn Mediziner zu den einprägsamsten und wichtigsten Erlebnissen ihres Studiums. In einer Befragung unter Fachärzten, die 1995 von der medizinische Hochschule Hannover durchgeführt wurde, beurteilten 91 Prozent den Kursus der makroskopischen Anatomie rückblickend als sehr wichtig für die ärztliche Ausbildung. „Im Präpsaal habe ich mir die wesentlichen Grundlagen meines Berufes angeeignet“, sagt auch Uwe Glatz. Er arbeitet als Assistenzarzt in der Chirurgie der Rechbergklinik in Bretten. „Egal ob Chirurg oder Internist, jeder Arzt muss sich im Körper bestens auskennen. Schließlich muss man ja auch bei einer Gastroskopie wissen, wo man mit dem Schlauch hin will.“ Die Studierenden nehmen aus dem Sezierkurs eine gehörige Portion an Wissen mit. Außerdem schweißen die Arbeit an der Leiche und das gemeinsame Büffeln die Gruppen zusammen. „Wir waren ein ziemlich gutes Team. Konkurrenzdenken gab es nicht, im Gegenteil, wir haben uns gemeinsam auf die Testate vorbereitet“, berichtet Mike Strunden. „Dadurch hatten wir viel mehr Spaß, waren dementsprechend motivierter und haben effektiver gelernt.“

Spaß macht es jungen Medizinern auch, Theaterwissenschaftler oder Sozialpädagogen in der Mensa durch detaillierte Präp-Berichte vom Tisch zu vergraulen. Im Präpsaal sollte man es mit den Scherzen jedoch nicht übertreiben. Dort gilt: Wer sich der Leiche gegenüber respektlos verhält, muss den Raum verlassen. Auch Fotografieren, Kaugummikauen, Essen und Trinken ist beim Sezieren streng verboten, denn schließlich soll die Würde der Toten gewahrt bleiben. Nichtsdestotrotz hält Prof. Kummer eine lockere Atmosphäre für wichtig. „Der Tod ist etwas Natürliches und so sollten wir auch mit ihm umgehen. Ein Lachen und auch mal ein Scherz sind im Präpariersaal durchaus erlaubt.“

 

Beratungsgespräche für Studenten

Durch den Umgang mit den Leichen müssen sich die Medizinstudenten unweigerlich mit den Themen „Sterben“ und „Tod“ auseinander setzen. Nicht alle werden damit alleine fertig. An vielen Universitäten bieten Professoren und Psychologen daher Vorlesungen oder Gesprächsrunden an, in denen die Studierenden über ihre Emotionen sprechen können. Prof. Michael Schünke ist Direktor des Instituts für Anatomie und Zellbiologie in Kiel. Vor Beginn des Präp-Kurses findet dort eine 10-stündige „Vorbereitungs-Vorlesung“ statt. „Wir wollen den jungen Medizinern mit Hilfe dieser Veranstaltung ein akzeptables anatomisches Grundwissen vermitteln. Das schafft Sicherheit und lässt Ängste verschwinden“, erklärt der Anatom. „Außerdem können die Studenten in dieser Vorlesung alle Fragen ansprechen, die bei ihnen angesichts der Konfrontation mit dem Tod aufgetaucht sind.“ An der Universität Ulm bieten Psychologen seit ein paar Jahren Beratungsgespräche an. Das Angebot nehmen die Studierenden aus ganz unterschiedlichen Gründen wahr. „Oft werden wir wegen Prüfungsängsten aufgesucht. Manchmal kommen aber auch Studenten zu uns, die aus Kulturkreisen stammen, in denen Körper und Seele als Einheit begriffen werden. Durch die absichtliche Zerstörung des Leichnams geraten sie seelisch in Not“, so Prof. Traue von der Abteilung für Medizinische Psychologie der Universität Ulm.

 

Freiwillig der Lehre gespendet

Genauso bewegt Medizinstudenten häufig die Frage, warum Menschen ihren Körper der Anatomie stiften. In Deutschland gilt das Donationswesen, das heißt, die Körperspende ist freiwillig. Menschen, die sich nach ihrem Tod der Lehre zur Verfügung stellen möchten, wenden sich direkt an die Institute. Dort unterzeichnen sie eine „letztwillige Verfügung“. Geld erhalten sie dafür nicht. Das Institut verpflichtet sich lediglich, die Überführungs- und Bestattungskosten zu übernehmen. „Wir akzeptieren nur Spender, die älter sind als 50 Jahre“, erklärt Prof. Kummer. „Jüngeren Interessenten schicken wir Informationen zur Organspende zu.“ Die Beweggründe der Spender sind unterschiedlich: Viele wollen angehenden Ärzten die Möglichkeit bieten, an ihrem Körper die anatomischen Grundlagen zu erlernen. Andere wollen ihren Angehörigen finanziell nicht zur Last fallen. „Seitdem das Sterbegeld abgeschafft wurde, gibt es mehr Körperspenden. Das hat an vielen Instituten bereits zu einem Annahmestopp geführt“, erzählt Prof. Kummer. Nicht immer gab es so viele Spender wie heute. Bis ins 19. Jahrhundert waren Leichen in anatomischen Instituten Mangelware. Der Grabraub florierte, und selbst Medizinstudenten suchten nachts die Friedhöfe heim, um sich „Lehrmaterial“ zu beschaffen. Auch Präparationssäle gab es lange Zeit nur wenige. An der Florentiner Universität wich man auf die Zimmer der Studenten aus. Diejenigen, die ihre „camera“ für anatomische Sektionen zur Verfügung stellten, bekamen von ihren Kommilitonen ein Paar neue Schuhe geschenkt.

 

Alles neu macht die AO!?

Jeder Medizinstudent, so ist es gesetzlich geregelt, muss während seines Studiums an einem Präparationskurs teilnehmen. Die neue Approbationsordnung hat den Kurs stark verändert. Sie fordert, dass Anatomie und Klinik noch besser miteinander verzahnt werden. Daher haben viele Unis den Stundenplan in der Vorklinik umstrukturiert. An einigen Fakultäten „präpen“ die Studenten jetzt bereits im ersten Semester und nicht wie bislang üblich im dritten. Außerdem wurden neue Veranstaltungen geschaffen. Eine davon ist das „Integrierte Seminar“, das von Hochschullehrern verschiedener Fachdisziplinen gemeinsam gestaltet wird. „Wir unterrichten die Anatomie im Dreierschritt“, beschreibt Prof. Westermann das System in Lübeck. Dort leitet er das Institut für Anatomie. „Zunächst besuchen unsere Studenten eine Vorlesung zum Thema Gesäß, anschließend präparieren sie den Bereich. Dann erklärt ein Kliniker, wie eine Hüftprothese eingesetzt wird und zu guter Letzt üben die Studierenden in dem Kurs ,Anatomie am Lebenden’, wie man eine i.m.-Injektion richtig durchführt.“ „Anatomie am Lebenden“ ist eine Veranstaltung, die an vielen Universitäten angeboten wird. Das Besondere daran ist, dass sich die Studenten unter Anleitung eines Dozenten gegenseitig untersuchen und dabei wichtige Techniken wie Palpieren und Auskultieren erlernen.

Nicht nur die AO, auch die neuen Medien haben die Lehre der Anatomie verändert. An der Universität Düsseldorf steht das gesamte Unterrichtsmaterial im Internet und kann von dort leicht runtergeladen werden. Außerdem haben die Studierenden während des Präpkurses die Möglichkeit, ihren persönlichen Anatomie-Atlas zu erstellen. Im MRT können sie ihren eigenen Kopf scannen lassen und die Bilder dann, dank mobiler Rechner, direkt am Arbeitsplatz mit den anatomischen Präparaten vergleichen. Die Materialien und Ergebnisse werden am Ende des Semesters als CD-ROM verteilt. Zusätzlich bietet die Uni den Medizinstudenten modernste Lernsoftware an, zum Beispiel „mrXpert“. In dem Trainingsprogramm werden Fotografien von Kopf-Hals-Präparaten radiologischem Bildmaterial vergleichend gegenübergestellt. Dabei kann der Nutzer in den CT- und MRT-Aufnahmen frei navigieren und erhält dadurch einen Überblick über die topographischen Nachbarschaftsverhältnisse der Hirnstrukturen.

 

Ist der Präpkurs veraltet?

Heute gehört die Anatomie am PC ganz selbstverständlich zum Medizinstudium dazu. In rasantem Tempo entwickelt sich der Multimedia-Bereich weiter und ermöglicht immer neue Einblicke in das Innere des Menschen. Schon jetzt kann man per Mausklick virtuelle Rundgänge durch den Körper unternehmen. Da fragt man sich, was können die Studenten im Präpsaal lernen, was ihnen der PC nicht vermittelt? Ist die Arbeit an den Leichen heute überhaupt noch zeitgemäß? Angesichts des hohen finanziellen Aufwands – eine Leiche kostet das Institut etwa 3.000 Euro – bei gleichzeitig sinkenden Budgets scheinen die Fragen berechtigt zu sein. Prof. Kummer hält es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass der Präparationskurs jemals durch Lernsoftware ersetzt werden könnte. „Am Bildschirm fehlt die Dreidimensionalität und das haptische Erlebnis, die entscheidend zum Verständnis beitragen“, meint er. Auch Flora Graefe glaubt nicht, dass die Arbeit an Leichen ersetzbar ist: „PC-Lernprogramme sind beim Lernen sehr hilfreich, eine realistische Vorstellung bekommt man aber erst dann, wenn man die Strukturen auch präpariert.“

 

Würdiger Abschied

Der Mensch, dessen Strukturen man präpariert, gerät im Sezieralltag allerdings nur allzu leicht in Vergessenheit. Viele Studenten empfinden jedoch eine große Dankbarkeit, die sie dem Verstorbenen und seinen Angehörigen gegenüber gerne zum Ausdruck bringen möchten. An den meisten Unis ist es üblich, gemeinsam mit den Instituten eine Abschlussfeier zu organisieren, an der auch die Angehörigen teilnehmen. „Wir haben einen Chor auf die Beine gestellt und Reden vorbereitet“, erzählt Carolin Austermann-Busch. „So konnten wir wenigstens etwas zurückgeben. Das hat auch uns gut getan.“

 

Tipps gegen das orthostatische Umkippen

Dr. med. Tessa Willers ist Internistin und kümmert sich als Theaterärztin in Berlin häufig um Patienten, denen ein orthostatischer Kollaps kurzfristig die Sinne raubt. Sie beantwortete uns die Frage, wie man vermeidet, schmerzhafte Bekanntschaft mit dem harten Boden des Präpsaals zu machen.

Der orthostatische Kollaps ist kein spezifisches Phänomen des Präpkurses. Auch im Alltag kann man ihn oft beobachten. Zum Beispiel in Konzerten oder im Theater. Bei stickiger Luft, tropischen Temperaturen und anspruchsvoller Musik schwinden vielen Menschen – oft für sie selbst überraschend – die Sinne. Wenigstens sitzen die meisten und können nicht umkippen. Gepräpt wird im Stehen. Dementsprechend sollte man sich im Anatomiesaal gegen das Umfallen wappnen. Ich empfehle leichte Kleidung unterm Kittel. Lass den Winterpulli im Schrank. Für die ausreichende Hydrierung sollte man schon zu Hause sorgen. Aber Vorsicht: Trinke nicht zu viel, sonst musst du ständig zur Toilette flitzen. Empfehlen kann ich auch eine Tasse Kaffee. Die macht munter und kurbelt den Kreislauf an. Während des Präpens lässt sich durch ein dezentes Muskelspiel der Waden der nötige Rückstrom des Blutes zum Herzen fördern. Auch das Zusammenkneifen der Pobacken soll helfen. Ganz wichtig ist zudem, dass man sich auf den Stoff konzentriert und nicht auf den Menschen, der da auf dem Tisch liegt. Sollten trotz allem Schwindel, Ohrensausen und „Sternchensehen“ den orthostatischen Kollaps ankündigen, kann man sich nur noch schnellstmöglich in die Waagerechte begeben. Dann kehren alle Sinne schnell zurück. Egal ob im Präpkurs oder bei Paganini. 

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