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  • Annika Simon
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  • 27.03.2017

Warum Rechtsmediziner werden?

Rechtsmedizin gehört sicher zu den spannendsten Fächern im Medizinstudium. Schließlich geht es mit unter um Mord und Todschlag. Aber deshalb gleich Totendoktor werden? Als kleine Entscheidungshilfe haben wir einige Gründe dafür und dagegen gesammelt – natürlich mit einem Augenzwinkern.

5 mal Pro: beim Tatort in der ersten Reihe

1. Bei spannenden Kriminalfällen bist du einer der ersten am Tatort: Mordfälle sind auf eine gruselige Art immer spannend und wecken die menschliche Neugier. Während deine Freunde jedoch auf Basis eines Zeitungsartikels über die Tat spekulieren, hast du den Ort des Geschehens inklusive Leichnam längst gesehen.


2. Dein Gutachten entscheidet über den Ausgang von Gerichtsprozessen: Schuldig oder nicht? Wer war der Täter? Die Ergebnisse einer rechtmedizinischen Untersuchung können bei Mordprozessen dafür sorgen, dass Unschuldige wieder nach Hause und die wahren Täter ins Kittchen gehen.


3. Angst im Dunkeln? Kennst du nicht, denn du hast wirklich alles gesehen. Und war es am Anfang noch ziemlich heftig, entlockt dir selbst eine modrige Wasserleiche nur noch ein müdes Lächeln.


4. Auf jeder Party sorgst du mit einem Jobgespräch für Hochspannung unter den Gästen. Schließlich kennst du alle wichtigen Kriminalfälle deiner Region mittlerweile in und auswendig.


5. Nervige Schwiegermutter? Du kennst garantiert eine effektive Methode, um sie loszuwerden. Und die Techniken, deine Spuren zu verwischen. ;-)

 

5 mal Contra: Hart an der Ekelgrenze

1. Schon der Geruch eines besonders reifen Käses haut dich aus den Socken? Dann würdest du ein Meeting mit einer wochenalten Leiche ohne Duftöl und Nasenklammer wohl kaum überstehen.


2. Nach einem gewöhnlichen Tatort am Sonntag kannst du zwei Nächte nicht durchschlafen und wirst immer wieder von Alpträumen geplagt? Dann solltest du es wohl besser einmal mit Kinderheilkunde versuchen.


3. Blut findest du ausgesprochen eklig und fällst bei direkter Konfrontation regelmäßig in Ohnmacht? Dann suchst du nach dem Studium wohl besser einen Vertreterjob in der Pharmabranche.


4. Gerichtsshows im Fernsehen fungieren bei dir als Einschlafhilfe? Dann solltest du die Berufung als Gutachter wohl besser irgendwie umgehen.


5. Die Pathologie empfindest du als einen kalten und ungemütlichen Ort aus dem es ekelerregend zum Himmel stinkt? Dann betrachte es einfach als notwendiges Übel im Studium und mache einfach etwas anderes.

 

Fazit: Noch unsicher? Einfach mal ausprobieren!


Keine Frage: Rechtsmedizin ist ein Fach der Extreme. Einerseits hochspannend durch tiefe Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele. Andererseits sind die Fälle und Schicksale, mit denen man täglich konfrontiert wird, nichts für schwache Gemüter. Wer also mit dem Gedanken spielt, sich nach dem Studium in Rechtmedizin weiterzubilden, sollte vorab einen Härtetest machen. Zum Beispiel im Rahmen eines Praktikums.

 


 

- Homepage der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin

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