- Bericht
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- Pressemitteilung der Uni Dresden
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- 14.03.2012
Projekt zur laienverständlichen Übersetzung ärztlicher Befunde
Welcher Patient kennt das nicht: Man ist beim Arzt, bekommt seinen Befund mitgeteilt und versteht kaum, worum es eigentlich geht. Das muss nicht sein, fanden zwei Dresdner Medizinstudierende und entwickelten eine Plattform zur Übersetzung von Arztbefunden.
Die Projekt-Idee verfolgt das Ziel, Medizin für Patienten transparenter zu gestalten. Sie wurde mit Hilfe der Netzmanufaktur GmbH aus Trier zu einer alltagstauglichen Website entwickelt.
Übersetzung innerhalb von 24 Stunden
"Was hab' ich?" funktioniert so, dass die Nutzer ihre anonymisierten Befunde hochladen oder per Fax einsenden. Das medizinische Dokument wird innerhalb von 24 Stunden durch einen erfahrenen Medizinstudenten gelesen und in leicht verständliche Aussagen "übersetzt" - bei komplexen Befunden unter Mithilfe eines Arztes. Der Patient kann das Ergebnis anschließend online unter Angabe eines Passwortes abfragen.
Anonyme Befunderklärung
"Gegenüber zahlreichen Gesundheits-Portalen und Patienten-Foren bietet washabich.de Nutzern den großen Vorteil, Befunde anonymisiert und unter Ausschluss der Öffentlichkeit erklären zu lassen", berichtet Ideengeberin Anja Kersten, die in der Startphase des Projekts Befunde selbst übersetzt: "Als Student ist die Befund-Erläuterung für mich wie eine kleine Fortbildung und gleichzeitig eine gute Wiederholung und Vorbereitung auf das bevorstehende Examen."
Sicher und kostenfrei
Sicherheit und Datenschutz werden bei dem Projekt groß geschrieben: Verschlüsselte Datenübertragung und passwortgeschützte Befund-Einsicht unterstützen den sensiblen Umgang mit Patientendaten. Attraktiv zeigt sich das Angebot für die Nutzer auch aus finanzieller Sicht: Der Service ist völlig kostenfrei, da die mitwirkenden Studenten ehrenamtlich arbeiten und Unkosten ausschließlich über die Vemarktung von Werbeflächen gedeckt werden.
Auszeichnung als Alltags-Heldin
Führ ihr Engagement als Mitgründerin von "Was hab ich?" wurde Anja Kersten jetzt mit der Auszeichnung "Goldene Bild der Frau 2012" geehrt.
Die Zeitschrift Bild der Frau vergibt diesen Preis einmal jährlich an Frauen, die mit Leidenschaft und Kompetenz ehrenamtlich für ihre sozialen Projekte kämpfen. Bei der Preisverleihung betonte Anja Kersten, dass der Preis auch den 500 Medizinstudenten und Medizinern gilt, die das Portal ehrenamtlich betreuen. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro fließt direkt in das Projekt "Was hab ich?".