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Urinuntersuchung beim Kleinsäuger

Obwohl die Urinuntersuchung beim Kleinsäuger einfach und kostengünstig durchzuführen ist, wird sie doch viel zu selten in der Praxis genutzt. Dabei liefert sie schnell Antworten sowohl auf typische Fragen als auch auf überlebenswichtige prognostische Fragen und kann Hinweise auf systemische Krankheiten geben.

Uringewinnung

Auch bei Kleinsäugern kann Urin durch verschiedene Methoden gewonnen werden:

  • Auffangen freiwillig abgesetzten Urins
  • Auffangen nach manuellem Ausdrücken der Blase
  • Katheterisierung
  • Zystozentese

 

Auffangen ohne Manipulation

Das Tier wird in eine Box mit nicht saugfähiger Perlstreu oder alternativ in eine Box mit Gitterboden über einer sauberen Schale gesetzt. Der Gitterboden verhindert eine Kontamination des Urins mit Kot oder durch Durchlaufen.

Auffangen nach Ausdrücken der Blase

Der Oberkörper des Tieres wird angehoben und der Blaseninhalt aufgeschüttelt und sanft ausmassiert (Vorsicht bei übervoller Blase und/oder Verdacht auf Verschluss). Die Mittelportion ist am repräsentativsten für den Gesamturin, die Anfangsportion eher für die ableitenden Wege.

Katheterisierung

Die Katheterisierung erfolgt möglichst steril mittels eines Katerkatheters oder einer schmalen Ernährungssonde. Das Tier befindet sich in Rückenlage, ggf. ist eine Sedation notwendig.

Zystozentese

Das Tier wird in Rückenlage fixiert, die Punktion erfolgt im Winkel von 30°–45° mit einer kleinen Kanüle (22 G). Die Zystozentese kann blind durch Fixation der Blase zwischen den Fingern oder unter Ultraschallkontrolle durchgeführt werden.

 

Vorbereitung der Urinprobe

Die Urinproben werden in sterilen Röhrchen aufgefangen und möglichst rasch untersucht. Da es besonders bei höheren Temperaturen schnell zur Dissoziation von Zylindern, osmotischer Zellschädigung, Präzipitation von Kristallen und pH-Änderung kommt, sollte Urin nicht länger als 30 Min. bei Zimmertemperatur und maximal 48 Stunden im Kühlschrank (+4 °C) gelagert werden. Vor der Untersuchung wird der Urin wieder auf Raumtemperatur gebracht, da manche Tests – z. B. Teststreifen und urinspezifisches Gewicht (USG) – temperaturabhängig sind und Kältepräzipitate sich erst wieder auflösen müssen.

 

Lesen Sie den vollständigen Beitrag: Urinuntersuchung beim Kleinsäuger – so einfach und doch so aussagekräftig

Aus der Zeitschrift Kleintier konkret S 01/2015

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