• Phosphatresorption im Darm

     

Grundlagen der Therapie der chronischen Niereninsuffizienz bei Hund und Katze

Eine frühzeitig begonnene Therapie ist bei der chronischen Niereninsuffizienz wichtig, um die Überlebenszeit des Patienten zu verlängern. Hierbei scheinen die Kontrolle des Serumphosphatspiegels und die Vermeidung oder Reduktion der Proteinausscheidung im Primärharn wichtige Ansatzpunkte zu sein.

Die chronische Niereninsuffizienz (CNI) ist eine häufige Erkrankung, vor allem älterer Hunde und Katzen. Die Ursachen für diese chronisch-entzündliche Erkrankung sind bis jetzt nicht vollständig geklärt. Offensichtlich spielt aber eine fortschreitende tubulo-interstitielle Entzündung eine entscheidende Rolle bei der Progression der Erkrankung. Über die Bedeutung einer rechtzeitigen Diagnostik in Bezug auf eine frühzeitige Therapie und eine längere Überlebenszeit besteht weitgehende Übereinstimmung. Dafür können eine Reihe verschiedener Laborparameter im Serum oder Urin genutzt werden.

Unabhängig von möglichen Grundursachen der chronischen Niereninsuffizienz scheinen 2 Pathomechanismen für das Fortschreiten der Erkrankung und eine schlechte Prognose mitverantwortlich zu sein: eine erhöhte Konzentration von Protein im Urin und ein erhöhter Serumphosphatspiegel. Hier ergeben sich somit 2 wichtige Ansatzpunkte für die Therapie der chronischen Niereninsuffizienz, nämlich die Kontrolle des Serumphosphatspiegels und die Vermeidung/Reduktion der Proteinausscheidung im Primärharn.

Einleitung

Die chronische Niereninsuffizienz ist eine bei Hunden und Katzen häufig diagnostizierte Erkrankung. Sie wird bei älteren Katzen 2- bis 3-mal häufiger diagnostiziert als bei älteren Hunden. Die Primärursachen dieser progressiven Erkrankung sind bis heute unklar; diskutiert werden neben genetischen Ursachen Infektionserkrankungen, Impfungen, Ernährung, Medikamente oder der Zeitpunkt der Kastration. Alle diese Ursachen erklären kaum die hohe Inzidenz an chronischer Niereninsuffizienz, insbesondere in der Katzenpopulation. Andere offensichtliche Primärursachen wie Erkrankungen der unteren Harnwege durch Inflammation/Infektion (LUTD), Obstruktion durch Stein- und Konkrementbildung, erhöhter Blutdruck oder veränderte Gewebeperfusion infolge einer Hyperthyreose oder Herzerkrankung sowie definierte genetische Erkrankungen wie polyzystische Nierenerkrankung erklären zwar einzelne konkrete Fälle, sind aber nicht für die Vielzahl von älteren Hunden und vor allem Katzen mit chronischer Niereninsuffizienz verantwortlich.

Sicher scheint zu sein, dass vor allem bei der Katze eine tubulo-interstitielle Nephritis für die fortschreitenden histologischen Veränderungen und den Funktionsverlust des Nierengewebes verantwortlich sind. Eine erhöhte Proteinkonzentration im (Primär-)Harn hat zunächst ja eine glomeruläre Ursache. Durch die Reabsorption der übermäßig ausgeschiedenen Proteine im proximalen Tubulus scheint eine solche Hyperproteinurie ein wichtiger Trigger für das Fortschreiten der tubulären Entzündung und somit der chronischen Niereninsuffizienz zu sein.

Mit großen individuellen Unterschieden kommt es bei Hunden und Katzen im Laufe der chronischen Niereninsuffizienz zu einem Anstieg der Serumphosphat-Konzentration. Der genaue Pathomechanismus wird dabei noch diskutiert. Zahlreiche Autoren machen einen sekundären Hyperparathyreoidismus dafür verantwortlich. Fest steht, dass eine solche Hyperphosphatämie zu einer weiteren Schädigung des funktionellen Nierengewebes und damit zur Progression der chronischen Niereninsuffizienz beiträgt.

Eine Senkung der Hyperproteinurie sowie eine Kontrolle der Serumphosphat-Konzentration scheinen neben anderen Maßnahmen (Proteinrestriktion in der Nahrung, ggf. Rehydratation etc.) Grundpfeiler der Therapie der chronischen Niereninsuffizienz zu sein.

Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Grundlagen der Therapie der chronischen Niereninsuffizienz bei Hund und Katze

Aus der Zeitschrift: kleintier.konkret 01/2018

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