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Multimorbidität bei der geriatrischen Katze – nicht selten eineHerausforderung

Die Zahl der Katzenpatienten nimmt in vielen Kleintierpraxen ständig zu. Durch die vermehrte Aufmerksamkeit und den damit verbundenen medizinischen Fortschritt ist die Lebenserwartung der Katze in den letzten Jahrzehnten rasant gestiegen. Somit rücken geriatrische Erkrankungen dieser Spezies zunehmend in den Fokus der Kleintiersprechstunde.

Die Katze verdrängt in vielen Ländern den Hund als Nummer 1 auf der Beliebtheitsskala der Haustiere. In Deutschland ist ihr dies bereits vor vielen Jahren nachhaltig gelungen. Die Zahl der als Haustier gehaltenen Katzen hat sich in den letzten 15 Jahren nahezu verdoppelt, während die Zahl der gehaltenen Hunde nur vergleichsweise wenig variiert. Im Jahre 2014 standen 6,8 Millionen Hunde 11,8 Millionen Katzen gegenüber.

Dieser „Katzen-demografische“ Wandel hat vielfältige Gründe, die nicht zuletzt auf die veränderten Lebensumstände unserer eigenen Spezies zurückzuführen sind. Die Katze scheint auf den ersten Blick das ideale Haustier für unsere gegenwärtige Gesellschaft zu sein. Das kann sie in vielen Fällen sicher auch sein, wenn wir uns hin und wieder vergegenwärtigen, dass die Familie der Felidae zu den alleinlebenden Raubtieren gehört und mit Ausnahme der Löwen nicht in sozial strukturierten Gruppen lebt. Flexibilität hat aber auch bei Katzen ihre Grenzen.

Auch in der Tiermedizin nimmt die Katze einen deutlich größeren Raum ein als in den vergangenen Jahrzehnten. Hierfür gibt es zahlreiche Gründe: Neben der zahlenmäßigen Zunahme der „Haustiger“ und dem damit gestiegenen Interesse der Pharma- und Futtermittelforschung sowie -industrie, darf auch der Modellcharakter der Katze für die humane AIDS- und Lymphomforschung nicht außer Acht gelassen werden.

Die Lebenserwartung der Katze hat sich in diesen Jahrzehnten annähernd verdoppelt. Es sitzen täglich viele Katzensenioren im Wartezimmer. Auch hier ist eine Angleichung des Patienten „Katze“ an den Patienten „Mensch“ zu beobachten. Die Katze wird immer älter und die typischen Altersgebrechen nehmen zu. Einzelndiagnostiziert mögen diese Erkrankungen ein klares Therapieschema nach sich ziehen. Was ist aber, wenn mehrere Krankheiten gleichzeitig festgestellt werden, die sich im Verlauf beeinflussen und den Katzen, den Besitzern und nicht zuletzt den Tierärzten das Leben erschweren? Diese Übersicht konzentriert sich auf die fast täglich vorkommenden Krankheitskombinationen. Sie erhebt in keinster Weise einen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Hyperthyreose und chronische Nierenerkrankung

Diese Kombination ist sicher die häufigste Kombination geriatrischer Erkrankungen in der Katzensprechstunde. Die chronische Nierenerkrankung der Katze (CNE) kann nicht nur die Diagnose der Hyperthyreose erschweren, sie beeinfluss tauch deren Therapie und Prognose.

Über 10 % der hyperthyreoten Katzen leiden zum Zeitpunkt der Diagnose ihrer Schilddrüsenerkrankung bereits unter einer chronischen Nierenerkrankung. Ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen gibt, kann bisher nicht mit Sicherheit entschieden werden. In jedem Fall ist die Interaktion der beiden Krankheiten komplex.

Es werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, durch welche Mechanismen eine Hyperthyreose das Entstehen einer chronischen Nierenerkrankung verursachen oder dazu beitragen kann. Diskutiert wird eintubulointerstitieller Schaden, der in der Folge zu Fibrose und chronischer interstitieller Nephritis führt und durch einen Anstieg von Angiotensin II verursacht wird. Weiterhin werden Mikroinfarkte mitresultierender Fibrose als Folge einer Hypertension, die bei einem Teil der hyperthyreoten Katzendiagnostiziert werden kann, diskutiert.

Eine Hyperthyreose kann durch eine Erhöhung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) für einen gewissen Zeitraum eine bereits existierende chronische Nierenerkrankung „maskieren“. Die Nierenwerte scheinen besser als sie in Wirklichkeit sind.

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Multimorbidität bei der geriatrischen Katze – nicht selten eine Herausforderung

aus der Zeitschrift: Kleintier konkret 06/2015

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