• Haltung, Fütterung und häufigste Erkrankungen der Ratte - Tiermedizin - Enke Verlag

     

Haltung, Fütterung und häufigste Erkrankungen der Ratte

Ratten sind als Heimtiere äußerst beliebt und werden oft in der tierärztlichen Praxis vorgestellt. Sie sind sehr robuste Tiere, sodass haltungs- und fütterungsbedingte Erkrankungen nur sehr selten vorkommen. Dennoch sind eine artgerechte Unterbringung und Fütterung unter Tierschutzaspekten absolut wünschenswert, zumal Mängel Immunsuppressionen und damit sekundäre Erkrankungen begünstigen.

Biologie

Während wildlebende Ratten eher dämmerungs- und nachtaktiv sind, haben sich die domestizierten Tiere an die Lebensart ihrer Besitzer angepasst. Schlaf- und Wachphasen wechseln sich über den gesamten Tagesverlauf ab. Die Lebenserwartung der Ratte beträgt etwa 1,5–3 Jahre. Geschlechtsreif werden die Tiere mit ca. 5–6 Wochen. Sie sind ganzjährig polyöstrisch mit einem Brunstzyklus, der nur 4–5 Tage dauert. Nach einer Trächtigkeitsdauer von 21–24 Tagen werden 4–16 Jungtiere geboren, die von der Mutter 3 Wochen lang gesäugt werden.


Haltung

Gruppenzusammensetzung

Ratten leben in der Natur in großen Kolonien zusammen. Daher sollten auch in der Heimtierhaltung mindestens 2 Tiere oder Kleingruppen von 4–6 Tieren gepflegt werden. Dabei kann es sich sowohl um gleichgeschlechtliche Gruppen als auch um Gruppen von Weibchen mit männlichen Kastraten handeln. Bei einer Paarhaltung ist es sinnvoll, dass beide Tiere in etwa gleich alt sind, damit sie sich bezüglich ihrer Bedürfnisse (längere Schlaf- und Ruhephasen bei alten Ratten, ausgeprägtes Spielverhalten bei jungen Tieren) ergänzen. In größeren Gruppen kann das Altersspektrum breiter gestreut sein. Wichtig ist jedoch auch hier, dass aus verschiedenen Altersklassen mindestens 2 Tiere vorhanden sind. Andernfalls sind alte Tiere schnell über- bzw. junge Ratten unterfordert.

Soll eine Vergesellschaftung stattfinden, sollte diese möglichst auf neutralem Boden erfolgen. Meist ist es einfacher, in eine Gruppe, die aus alten Ratten besteht, Jungtiere (mindestens 2!) zu integrieren, da sich diese schneller unterordnen.


Unterbringung

Ein Rattenkäfig sollte so groß wie möglich sein, auch wenn den Tieren regelmäßig Freilauf gewährt wird. Als Grundfläche für ein Paar darf ein Maß von 100 × 60 cm bei einer Höhe von 100 cm nicht unterschritten werden. Für die Gruppenhaltung eignen sich größere Zimmervolieren oder Eigenbauten. Der Käfig muss mit mehreren Etagen sowie Kletter- und Versteckmöglichkeiten eingerichtet sein. Etagen und Häuschen sollten aus Holz bestehen, als Klettermöglichkeiten bieten sich neben Ästen auch Röhren (z. B. aus Kork, geflochtenem Heu, Pappe), Körbe und dicke Seile an. Hängematten als Aussichts- und Ruheplätze werden ebenfalls gerne angenommen.

Als Einstreu eignen sich geschreddertes Zeitungspapier, ungebleichter Zellstoff oder Baumwollstreu.

Die handelsübliche Kleintierstreu sollte in der Rattenhaltung nicht verwendet werden, da Atemwegserkrankungen, die in Rattenbeständen ohnehin weit verbreitet sind, durch die starke Staubentwicklung begünstigt werden.

Auch als Nistmaterial sind staubfreie Materialien (z. B. Baumwollstreu) vorzuziehen.

Zusätzliche Beschäftigung bieten „Buddelkisten“, die z. B. mit Sand und darin versteckten Leckerbissen zeitweise zur Verfügung gestellt werden können. Auch hier muss bei Tieren mit Atemwegserkrankungen gegebenenfalls auf staubfreie Streu, z. B. Papierschnipsel, zurückgegriffen werden.

 

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Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 01/2016

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