• Blutentnahme © J. Hein

     

Blutentnahme und Venenverweilkatheter beim Kaninchen

Wenn klinische Untersuchung und Bildgebung allein nicht ausreichen, um eine Diagnose zu stellen, hilft die Blutuntersuchung oft weiter. „Wo“, „was“, „wie viel“ und „wie“ man beim Kaninchen leicht ausreichend Blut entnimmt, wird im Folgenden erklärt.

Wo?

Beim Kaninchen gibt es verschiedene, unterschiedlich geeignete Punktionsstellen. Für die Entnahme größerer Blutvolumina ist die große, gut zugängliche V. saphena lateralis die Punktionsstelle der Wahl. Für das Legen von Venenverweilkathetern nutzt man die V. auricularis oder ggf. auch die V. cephalica antebrachii (▶ Tab. [ 1 ]).

Tab. 1

Wichtige Blutentnahmestellen beim Kaninchen (in Reihenfolge ihrer Eignung)

Punktionsstelle  Anmerkung 
V. saphena lateralis 

  • Methode der Wahl zur Entnahme größerer Blutvolumina
  • Vene ausreichend groß und ohne Rasur gut tast- und sichtbar
  • wiederholte Entnahme möglich
  • Sedation nicht erforderlich

V. cephalica antebrachii 

  • geeignet für die Entnahme kleiner Blutvolumina
  • geeignet für Venenverweilkatheter

A. auricularis

  • geeignet für die Entnahme kleiner Blutvolumina
  • nicht geeignet für Venenverweilkatheter
  • kollabiert schnell
  • Othämatome, Thrombosen und Hautnekrosen möglich 

V. auricularis 

  • geeignet für die Entnahme kleiner Blutvolumina
  • ideal für Venenverweilkatheter
  • kollabiert schnell
  • Othämatome möglich 


Was?

Welche Gefäße für die Blutgewinnung verwendet werden, ist vom Analysegerät abhängig. Erfolgt die Analyse in einem Labor, werden idealerweise:

  • EDTA-Blut (Blutbild)
  • 1–2 Blutausstriche (Differentialblutbild)
  • Serum oder Plasma (klinische Chemie und ggf. Serologie)
  • eingeschickt.

Wird nur wenig Blut gewonnen, können ggf. auch Lithium-Heparin-Röhrchen verwendet werden. Aus dem Vollblut (Hinweis: Heparin-Blut gerinnt eher als EDTA-Blut!) kann dann zunächst ein Blutausstrich angefertigt und ein Teil für die Blutbildmessung zurückbehalten werden. Der Rest des Vollblutes sollte abzentrifugiert und das Plasma für den Versand abpippetiert werden, um Wertveränderungen durch Hämolyse zu vermeiden.

Wie viel?

Für eine Blutuntersuchung werden mindestens:

  • 0,3 ml Vollblut
  • 0,3 ml Serum/Li-Heparin-Plasma

benötigt (bei zusätzlichen Antikörperbestimmungen ist eine größere Menge Serum/Plasma notwendig).

Das Gesamtblutvolumen wird bei Kaninchen mit 4,5–8,1 % der Körpermasse (KM) oder 55–67 ml/kg KM angegeben. Theoretisch kann einmalig bis zu 10 % des Blutvolumens (entspricht ca. 1 % des Körpergewichts [KGW]) entnommen werden, bei häufigerer Blutentnahme (öfter als 14-tägig) max. 0,5 % des KGW. Bei einem Kaninchen können entsprechend bis zu 7 ml/kg KGW Vollblut entnommen werden, also weit mehr als man braucht.

Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Blutentnahme und Venenverweilkatheter beim Kaninchen

Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 2/2014

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Dr. Hein © Thomas Moeller Kaninchenkrankheiten

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