Augeninnendruck bei Hund und Katze - Physiologie und Pathologie

Ob ein gerötetes oder getrübtes Auge – verschiedene Augenerkrankungen gehen bei Hund und Katze mit Veränderungen der okulären Druckverhältnisse einher. Eine unbehandelte Hyper- oder Hypotension kann das Auge langfristig schädigen und zu Störungen oder einem Verlust des Visus führen.

Um eine Druckproblematik frühzeitig erkennen, eine gezielte Diagnose stellen und eine effektive Therapie beginnen zu können, sind Kenntnisse über die Physiologie und Pathologie des Augeninnendrucks von Bedeutung.

Physiologie

Als Augeninnendruck (intraokularer Druck, IOD) wird der physikalische Druck bezeichnet, der auf dem Bulbus lastet. Er wird durch die Balance zwischen Kammerwasserproduktion und -abfluss erzeugt.

Der Augeninnendruck wird von verschiedenen Faktoren wie Alter, Rasse, Geschlecht, Spezies, Blutosmolarität, dem mittleren arteriellen Blutdruck (in geringem Maße) und dem zentralen und episkleralen Venendruck beeinflusst. Die Kammerwasserproduktion gleicht unter physiologischen Bedingungen dem Abfluss. Dadurch werden der Augeninnendruck weitestgehend konstant und die lichtbrechenden Strukturen des Auges in ihrer Position gehalten. Die normale Funktion des Auges wird somit gewährleistet.

Die Produktion und der Abfluss des Kammerwassers werden sowohl von der Anatomie der vorderen Augenabschnitte als auch von einer Vielzahl endogener Komponenten wie Neurotransmittern, Hormonen, Prostaglandinen, Proteinen, Lipiden und Proteoglykanen beeinflusst.

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Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 6/2014