• Älterer Hund © Mikkel Bigandt - Fotolia.com

     

Der Alters-Check: Älter werdende Hunde und Katzen sinnvoll tierärztlich begleiten

Hunde und Katzen werden heutzutage vielfach recht alt, nicht zuletzt dank guter tierärztlicher Versorgung. Damit treten die Auswirkungen des Alterns und damit verbundene gesundheitliche Probleme häufiger in Erscheinung. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die mit dem Alterungsprozess verbundenen körperlichen Veränderungen sowie die Möglichkeiten des Tierarztes, diesen Prozess sinnvoll zu begleiten.

Der Alterungsprozess bei Hund und Katze unterliegt nicht nur wie beim Menschen individuellen Besonderheiten (Ernährung, Haltungsbedingungen, genetische Veranlagung etc.), sondern auch einem rasseabhängigen Einfluss. Die Alterspyramide einer Rasse ist oft mit einer genetisch fixierten Körpergröße korreliert, die wiederum von metabolischen Vorgängen (z. B. Wachstumshormon) abhängt.

Typische Alterserscheinungen bei Hund und Katze betreffen augenfällig das Haarkleid (vor allem beim Hund in Form von Haarausfall und Verfärbung/Ergrauung), insgesamt verlieren die Gewebe und Organe nach und nach ihre Funktions- und Reparationsfähigkeit. Zugrunde liegen diesen Veränderungen altersabhängige Mutationen in der mitochondrialen DNA, die im Alter so weit fortschreiten, dass der Vorgang der Apoptose – das ist der programmierte Zelltod – eingeleitet wird. Wann der Alterungsprozess definitiv einsetzt, hängt von Rasse, Geschlecht, individueller Veranlagung und familiären Voraussetzungen, Haltung und Pflege ab.

Altersbedingte Gewebeveränderungen sind eine prozentuale Erhöhung des Fettgewebsanteils bei gleichzeitiger Reduktion der Muskelmasse. Die Zellen erleiden vermehrt DNA-Schäden, es entwickeln sich Fibrosen bzw. Elastizitätsverlust und Degeneration. Hieraus resultiert eine reduzierte Funktion vor allem von Niere, Leber, Herz, Gehirn, Sinnesorganen sowie der endokrinen Organe. Auch das Immunsystem unterliegt einer Veränderung, die Folge ist unter anderem ein erhöhtes Tumorrisiko. Arthrosen und Arzneimittelunverträglichkeiten nehmen ebenfalls zu.

Telomere sind Strukturelemente der DNA an den Chromosomenenden. Sie bestehen aus spezifischen repetitiven Sequenzen und spielen eine wesentliche Rolle bei der Alterung der Zelle und auch des Individuums. Untersuchungen an verschiedenen Hunderassen haben gezeigt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung einer Rasse mit der Telomerlänge korreliert, und außerdem wurde sowohl für den Menschen als auch für verschiedene Tierarten ein Zusammenhang zwischen bestimmten Stressfaktoren und der Telomer-assoziierten Zellalterung nachgewiesen. Mit molekularbiologischen Methoden (Telomerase-Messung) kann heute über die konventionellen klinisch-labordiagnostischen Methoden hinaus das individuelle Alter eingeschätzt und die durchschnittliche Lebenserwartung einer Rasse bestimmt werden.

Bei unseren Hunden und Katzen, die heutzutage im Vergleich zu früher aufgrund verbesserter Ernährungs- und Haltungsbedingungen älter werden, verlängert sich mit der höheren Lebenserwartung auch die Phase des Älterwerdens.

Das Altern als solches kann nicht verhindert, wohl aber durch verschiedene Maßnahmen erträglicher gestaltet und verlangsamt werden. Ein frühzeitiges Erkennen altersspezifischer Erkrankungen kann Leiden vermindern und lebensverlängernd sein.

Auf diesen Überlegungen basiert ein „Alters-Check“ auch für Hund und Katze.

Zur Einschätzung des Alters werden verschiedene Aspekte herangezogen. Wichtiger als das biografische Alter (d. h. das Alter in Lebensjahren) ist das biologische Alter, das den Gesundheitszustand des Individuums im Vergleich zum Durchschnitt der Population beschreibt. Wichtige Faktoren in dieser Betrachtung sind die Rasse und das Gewicht – grundsätzlich ist bei kleinen, leichten Hunden dabei von einer höheren Lebenserwartung auszugehen als bei großen, schweren Hunden.

Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Der Alters-Check: Wie kann ich älter werdende Hunde und Katzen sinnvoll tierärztlich begleiten?

Aus der Zeitschrift veterinärSPIEGEL 4/2016

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