• Pflanzenheilkunde bei Virusinfektionen

     

Pflanzenheilkunde bei Virusinfektionen

Aus Sicht der Naturheilkunde ist die Stärkung des Immunsystems von besonderer Bedeutung. Eine Vielzahl von Heilpflanzen können das Immunsystem vorbeugend unterstützen, um mit einer Virusinfektion besser klarzukommen. Außerdem gibt es zahlreiche Pflanzen, die eine breitgefächerte antivirale Wirksamkeit besitzen und somit unterstützend eingesetzt werden können.

Vor allem für die Behandlung von viralen Infektionen der Atemwege stehen einige Heilpflanzen zur Verfügung. Man kann davon ausgehen, dass sie dazu beitragen, die Krankheitssymptome zu lindern und den Krankheitsverlauf zu mildern.

Bevor wir uns eine Auswahl hilfreicher Heilpflanzen anschauen, soll auf die Grundlage eines intakten Immunsystems hingewiesen werden: Viel Bewegung in der freien Natur, wenig Stress, ausreichend Schlaf und eine gute Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Letzteres kann vor allem jetzt im Frühling wunderbar durch selbst gesammelte essbare Wildkräuter ergänzt werden (z.B. Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn und Vogelmiere). Wildkräuter besitzen wesentlich mehr sekundäre Pflanzenstoffe als Kulturgemüse und stärken somit unsere Abwehrkräfte. Die pflanzlichen Sekundärstoffe wirken zudem nicht nur zellschützend und immunmodulierend, sondern besitzen oftmals auch antibakterielle und antivirale Eigenschaften.

Die wichtigsten Heilpflanzen

Zu den Heilpflanzen, die das Immunsystem unterstützen und antiviral wirksam sind, gehören beispielsweise:

 

    

 

 

Sonnenhut (Echinacea purpurea) unterstützt nachweislich das Immunsystem und hat gleichzeitig eine antivirale Wirkung. Eingesetzt wird Sonnenhut in der Regel als Tinktur oder als Lutschtabletten. In vitro wurde auch eine Wirksamkeit gegen Corona-Viren bestätigt. Kontraindikationen sind Autoimmunerkrankungen und progrediente Systemerkrankungen.

 

 

Zistrose (Cystus incanus) hat aufgrund des hohen Polyphenolgehaltes eine gute antibakterielle und antivirale Wirksamkeit, vor allem beim Schutz der Schleimhäute, die ja die Eingangspforte der Viren sind. Hierfür eignen sich besonders Lutschpastillen.

 

     Zistrose

 

     Holunderbeere

 

 

Holunder (Sambucus nigra) enthält im Saft der Beeren nachweislich virenhemmende Stoffe (Blockieren der Rezeptorbindung). Außerdem wird das Immunsystem stimuliert. Wichtig zu wissen: Nur erhitzte Säfte sind genießbar, sonst kann es zu Übelkeit und Durchfall kommen.

 

Ingwer (Zingiber officinale) schützt ebenfalls vor einer viralen Infektion der Atemwege und stärkt das Immunsystem. Am hilfreichsten ist Tee oder Saft (mit Wasser verdünnt) aus der frischen Ingwerknolle mit etwas Zitronensaft und Honig.

 

    Ingwer

 

     Süßholzwurzel

 

Süßholz (Glyzyrrhiza glabra) wirkt unter anderem auch antiviral und verbessert die Immunabwehr. Bei in vitro Untersuchungen hat sich auch eine Wirkung gegen Corona-Viren bestätigt. In der Regel wird ein Tee aus der Wurzel empfohlen. Kontraindikationen sind Bluthochdruck, Leber- und Nierenerkrankungen sowie Schwangerschaft. Süßholz nicht länger als 4 Wochen einnehmen.

 

 

Thymian (Thymus vulgaris) wirkt erwiesenermaßen antiviral und antibakteriell. Der Tee kann vorbeugend getrunken oder gegurgelt werden.

 

     Thymian

 

     Stinkender Storchschnabel

 

 

Stinkender Storchschnabel (Geranium robertianum) gehört zu den Pflanzen mit breitgefächerter antiviraler und antimikrobieller Wirkung. Genutzt wird er als Tee oder tinktur.  

 

 

 

Blutwurz (Potentilla erecta) hat nachweislich antivirale und entzündungshemmende Wirkungen. Am besten man nutzt Extrakte aus der Wurzel zum Gurgeln oder als desinfizierendes Mundspray. Die Schleimhautmembran wird widerstandsfähiger gegen eindringende Viren.

 

     Blutwurz

 

     Braunelle

 

 

Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) kann aufgrund der Inhaltstoffe die Virusbindung blockieren. Man nutzt Tee oder Tinktur zum Gurgeln.  

 

 

Geraniumwurzel (Pelargonium sidoides), bekannt durch das Präparat Umckaloabo, hat gute immunmodulierende, antibakterielle und antivirale Wirkungen.

 

     Geraniumwurzel

 

     Baikal-Helmkraut

 

 

Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis) hat sich bei SARS, ebenfalls ein Corona-Virus, als hilfreich erwiesen. Die Pflanze hat ein großes antivirales Wirkspektrum.


Auch viele ätherische Öle, wie beispielsweise aus dem Teebaum (Melaleuca alternifolia) oder aus dem Eukalyptus (Eucalyptus globulus) sind für ihre antivirale Wirkung bekannt.

Es kann also sinnvoll sein, die entsprechenden Pflanzen oder Kombinationen daraus über einen begrenzten Zeitraum zur Stärkung einzunehmen. Lassen Sie sich zur Verwendung der Heilpflanzen von einer Apotheke oder von naturheilkundlich spezialisierten Ärzten und Heilpraktikern beraten.

 

Rudi Beiser beschäftigt sich seit über 35 Jahren intensiv mit Heilpflanzen und Wildkräutern. Sein reichhaltiges Wissen gibt er als Dozent und erfolgreicher Buchautor weiter.

Rudi Beiser bei TRIAS: Wildfrüchte und Wildkräuter.

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