Ein Leitfaden für Pädiater, Neonatologen und Anästhesisten
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Notfälle mit Kindern machen ca. 5–10 % aller präklinischen Notfälle aus. Invasive Maßnahmen zur Sicherung der Atemwege sind davon in weniger als 5 % nötig. Nicht zuletzt aufgrund der insgesamt geringen Inzidenz stellt die Atemwegssicherung bei Kindern daher für viele praktizierende Notfallmediziner und Rettungskräfte eine große Herausforderung dar. Es fehlt an der notwendigen Routine im Umgang mit kindlichen Atemwegen bei einer gleichzeitig hohen emotionalen Belastung. Dieser Beitrag richtet sich daher weniger an notfallmedizinisches Personal mit einer ausgewiesenen Expertise im Bereich der kindlichen Atemwegssicherung. Vielmehr werden Schritt-für-Schritt-Techniken vorgestellt, die das oberste Ziel einer suffizienten Oxygenierung haben und i. d. R. auch für weniger erfahrene Kolleginnen und Kollegen mit einer hohen Erfolgsaussicht assoziiert sind.
Physiologie und Anatomie des kindlichen Atemwegs
Sauerstoffmangel führt im Kindesalter rasch zu Bradykardie und Asystolie. Die Sicherstellung einer ausreichenden Oxygenierung und Ventilation steht daher im Rahmen der Notfallversorgung im Kindesalter an erster Stelle. Bereits kurze Phasen einer fehlenden Oxygenierung haben bei Kindern dramatische Auswirkungen auf den Sauerstoffgehalt des Blutes. Die im Vergleich zum Erwachsenen deutlich kürzere Apnoetoleranz erklärt sich durch den hohen Sauerstoffbedarf der Kinder mit gleichzeitig niedriger funktioneller Residualkapazität und damit geringeren pulmonalen Sauerstoffspeichern. Die kindliche Atemfrequenz und Atemarbeit ist bereits unter physiologischen Bedingungen altersabhängig erhöht.
Alter |
typisches Gewicht (kg) |
normale Herzfrequenz (1/min) | normale Atemfrequenz (1/min) | Beatmungs- frequenz (1/min) AZV: 6–10 ml/kg Paw 13–20 mbar PEEP 3–5 mbar I : E 1 : 1–1 : 3 |
FG | 2,5–3,0 | 130–180 | 40–60 | 40–60 |
NG | 3,5 | 120–170 | 40–60 | 30–40 |
2 Mon. | 4,5 | 120–170 | 25–40 | 30–40 |
6 Mon. | 7 | 100–150 | 25–40 | 25–30 |
12 Mon. | 10 | 100–150 | 25–40 | 25–30 |
18 Mon. | 12 | 100–150 | 25–40 | 20–25 |
2 J. | 14 | 80–130 | 20–30 | 20–25 |
4 J. | 17 | 80–130 | 20–30 | 18–22 |
6 J. | 21 | 70–110 | 20–25 | 18–22 |
8 J. | 25 | 70–110 | 20–25 | 16–20 |
10 J. | 31 | 70–110 | 20–25 | 16–20 |
12 J. | 40 | 60–100 | 12–20 | 16–20 |
Kinder haben eine verhältnismäßig kleine Mundöffnung mit relativ großer Zunge. Die Epiglottis ist lang und häufig U-förmig gerollt bei gleichzeitig weiter ventral und kranial gelegenem Larynx und Glottis. Bei Manipulation kommt es zudem schnell zu Schleimhautschwellungen, die rasch zu Atemwegsverlegungen führen können.
Cave: Daher sollte jeweils die am wenigsten invasive Technik der Atemwegssicherung gewählt werden.
Lesen Sie den gesamten Beitrag: Atemwegsmanagement beim Kind: Notfalltechniken Schritt für Schritt
Aus der Zeitschrift Notfallmedizin up2date 02/2016
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