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Teemischungen

Tee als Medizin hat Tradition und trifft gleichzeitig unseren Zeitgeist. Er erfüllt den Wunsch vieler Menschen nach natürlichen Heilmethoden und kann, sachkundig ausgewählt und angewendet, eine therapeutische Wirksamkeit erzielen. Auch ökonomisch sind Teemischungen meist vorteilhaft. Davon zeugt im Einzel- und Onlinehandel ein unüberschaubares Angebot an Detox-, Wellness-, Gesundheits-, Stoffwechsel-, etc. Tees aus allen Kulturkreisen. Somit sehe ich den Einsatz von Teemischungen für Apotheken, Ärzte und Heilpraktiker als eine interessante Option zur Kundenbindung und Profilierung.

Heilpflanzenextrakte sind Vielstoffgemische. Die pharmakologischen Effekte lassen sich oft nicht auf einzelne Inhaltsstoffe zurückführen. Mit Pflanzenextrakten erreicht man oft eine viel größere Bandbreite an Wirkungen als es mit isolierten Inhaltsstoffen möglich ist. Werden verschiedene, sich ergänzende Pflanzen kombiniert, erhält man ein Arzneimittel, welches eine therapeutische Bandbreite besitzt, von dem isolierte oder synthetisch hergestellte Einzelwirkstoffe weit entfernt sind. Die Wirkung einer Teemischung erschöpft sich also keineswegs in der Addition einzelner pharmakologischer Eigenschaften, sondern kann durch synergistische Effekte ein neues Wirkprofil entwickeln. Es lohnt sich für Therapeuten, diese Therapieoption einzusetzen.

Patienten geben gerne die Verantwortung für die Behandlung ihrer Erkrankung oder Linderung ihrer Beschwerden beim Therapeuten oder Apotheker ab. Sie wollen etwas empfohlen bzw. rezeptiert bekommen, einnehmen und damit ihr Problem lösen. Viele Beschwerden lassen sich jedoch nicht unikausal bzw. linear-kausal lösen. Ein wichtiger Schritt für einen nachhaltigen Therapieerfolg kann die Übernahme zumindest einer Teilverantwortung für eine Therapie durch den Patienten sein. Dieser muss lernen, aktiv zu werden. Er sollte Ursachenforschung betreiben, sich mit der Geschichte seiner Beschwerden auseinandersetzen, in vielen Fällen Gewohnheiten aufgeben. Er muss aktiv etwas leisten. Die kurmäßige Zubereitung und Einnahme von Tee-Aufgüssen kann ein Baustein einer aktiven Therapie sein. Er sollte auch lernen, auf die mit Naturheilmitteln oft nur langsame Symptombesserung zu achten.

Ob Wasser das geeignete Extraktionsmedium darstellt, hängt stark vom chemischen Charakter der jeweiligen Drogeninhaltsstoffe ab. Hydrophile (wasserlösliche) Inhaltsstoffe lassen sich gut mit Wasser extrahieren, für lipophile (fettlösliche) Inhaltsstoffe stellt Wasser jedoch nicht das optimale Extraktionsmittel dar. Bei ätherischen Ölen verbleiben u. U. große Mengen im Drogenrückstand (z. B. bis zu 70 % bei Fenchel, 50–70 % bei Kamille, bis zu 30 % bei Pfefferminze). Die pharmakologischen und erwünschten Wirkungen des isolierten ätherischen Öles können somit nur bedingt auf einen wässrigen Auszug übertragen werden.

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Teemischungen

Aus der Zeitschrift: Zeitschrift für Phytotherapie 01/2019

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