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In der Schraubzwinge
Kopfschmerzen können harmloses Symptom einer Infektionskrankheit sein, aber auch Anhaltspunkt für einen Notfall. Eine genaue Differenzialdiagnose ist wichtig. Spannungskopfschmerz ist die häufigste Kopfschmerzform.
Der URSACHE des Kopfschmerzes auf die Schliche kommen
KURZ GEFASST Kopfschmerzen können harmloses Symptom einer Infektionskrankheit sein, aber auch Anhaltspunkt für einen Notfall. Eine genaue Differenzialdiagnose ist wichtig. Spannungskopfschmerz ist die häufigste Kopfschmerzform. Körperlicher und psychischer Stress sowie muskuläre Fehlbelastungen können ihn auslösen. Die Druckschmerzhaftigkeit der perikraniellen Muskulatur ist neben den typischen Symptomen ein hinweisgebendes Zeichen für Spannungskopfschmerzen. |
ALS OB der Kopf in einer Schraubzwinge steckt. So beschrieb neulich eine Patientin (35) ihre Kopfschmerzen, unter denen sie seit Wochen immer wieder litt. Sie waren mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt, manchmal nur für eine oder zwei Stunden vorhanden; einmal quälten sie die Frau fast zwei Tage am Stück. Wenn die Kopfschmerzen auftraten, störten Geräusche oder Licht. Einmal ging die Patientin trotz der Schmerzen joggen, danach waren sie weg.
Sie nahm an, der viele Stress bzw. ihre ungünstige Körperhaltung vor dem PC, die häufig zu Nackenverspannung führt, seien Ursache für die Schmerzen. Doch weil sie wieder und wieder auftraten, sorgte sich die Patientin, die Kopfschmerzen könnten Symptom von etwas Ernstem sein.
Als mir die Frau in der Praxis gegenüber saß und die Symptome schilderte, konnte ich ihr die Angst ein wenig nehmen. Denn ihre Symptome deuteten auf den sogenannten Kopfschmerz vom Spannungstyp bzw. Spannungskopfschmerz hin.
Die von ihr beschriebene Schmerzcharakteristik ist für diese Kopfschmerzform typisch: milde bis moderate Schmerzen (beidseitig) mit dumpfem, drückendem Charakter und einer Betonung im Stirn- und Hinterkopfbereich. Die unterschiedliche Schmerzstärke und die Dauer – der Spannungskopfschmerz kann gelegentlich bis wöchentlich, für 30 Minuten bis zu sieben Tage am Stück auftreten –, keine Übelkeit, gelegentliche Lichtund Geräuschempfindlichkeit (nie gleichzeitig) sowie Besserung durch Sport sind weitere klassische Zeichen. Insgesamt leiden 42 % der Erwachsenen an einem sporadischen oder häufigen zeitweisen und 3 % an einem chronischen Spannungskopfschmerz. Entgegen der landläufigen Meinung sind Männer so häufig wie Frauen betroffen.
WAS SCHMERZT IM KOPF? Wenn der Kopf schmerzt, schmerzen nicht das Gehirn oder der Schädelknochen, sondern es sind die Strukturen, die vom N. trigeminus oder der Hinterwurzel des ersten zervikalen Spinalnervs innerviert werden. Die größeren zerebralen Gefäße, die venösen Sinus, die spinalen Gefäße sowie die Dura mater zählen dazu. |
Primärer Kopfschmerz ist häufig die Diagnose
Neben Migräne und Clusterkopfschmerz sowie Kopfschmerzen bei körperlicher oder sexueller Anstrengung zählt der Spannungskopfschmerz zu den primären Kopfschmerzformen. Sie machen 90 % aller Kopfschmerzen aus – primär, weil der Schmerz nicht Symptom ist, sondern selbst die Erkrankung. Was den primären Kopfschmerz auslöst, ist auch heute noch weitgehend unklar. Psychische Faktoren scheinen für die Ausprägung und den Verlauf bedeutend. Die schweren Formen mit häufigen, lang anhaltenden und heftigen Schmerzen sind Studien zufolge jedoch oft neurologisch bedingt. Die genaue Ursache kennt man noch nicht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Veränderungen in den schmerzverarbeitenden Bereichen des Gehirns eine Rolle spielen.
Auslöser für den Spannungskopfschmerz, die häufigste primäre Kopfschmerzform, sind oft körperlicher oder psychischer Stress sowie muskuläre Fehlbelastungen. Sie führen dazu, dass muskuläre Triggerpunkte schmerzempfindlicher werden, was wahrscheinlich zur Folge hat, dass schmerzverarbeitende Strukturen sensibilisiert und die endogenen antinozizeptiven Einflüsse gedämpft werden. Das kann auf Dauer in einen Teufelskreis und die Chronifizierung führen.
Sekundäre Kopfschmerzen machen die übrigen 10 % aller Kopfschmerzfälle aus, der Kopfschmerz ist dann Symptom und nicht Ursache. Er tritt in engem zeitlichen Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung auf, beispielsweise Tumoren. Aber auch Infektionen des Gehirns bzw. der Hirnhäute und vieles andere können Ursachen sein
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: In der Schraubzwinge
Aus der Zeitschrift Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift 3/2016
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