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Froschlöffel und Tränensammler für den scharfen Blick
Mit Arzneimitteltherapie, Akupunktur, Tuina, Diätetik und Qigong verfügt die chinesische Medizin über wirkungsvolle Instrumente zur Begleitbehandlung und Prävention von Augenerkrankungen. Meist sind nach dem Modell der TCM die Funktionskreise der Leber, Milz und Niere sowie Qi (Lebensenergie) und Xue (Blut) beeinträchtigt, die sich therapeutisch regulieren lassen. In chinesischen Schulen finden spezielle Tuina- und Qigong-Techniken zur Vorbeugung der Kurzsichtigkeit Anwendung, die hier vorgestellt werden.
Ob Katarakt, Glaukom, Brechungsfehler oder Makuladegeneration: Augenerkrankungen haben Konjunktur. Neben genetischen Faktoren gelten die Lebensweise und demografische Veränderungen als wichtigste Ursachen für diesen Anstieg. Die chinesische Medizin bietet hierbei begleitend zur Schulmedizin vielversprechende Therapiemöglichkeiten aus den Bereichen Akupunktur, Arzneimittellehre, Diätetik, chinesische Massage und Qigong. Häufig bezieht sie sich auf den Funktionskreis der Leber.
TCM-Modell: Funktionskreise, Energie und Körpersäfte
Oftmals sind bei Augenerkrankungen die Funktionskreise der Leber (dieser besitzt einen besonders engen Bezug zu den Augen), Milz und Niere gestört, oder es besteht ein Mangel an Qi oder Xue.
Auch die Körpersäfte beziehungsweise Jin Ye können bei Augenerkrankungen eine Rolle spielen. Sie haben ihren Ursprung in der Nahrung und werden mithilfe des Dreifach-Erwärmers im ganzen Körper verteilt. Bei zu starkem Verbrauch der Körpersäfte werden die Augen nicht mehr ausreichend befeuchtet. Es kann zu verminderter Tränensekretion, Keratokonjunktivitis sicca oder Hornhautnarben kommen. Bei mangelhafter Verteilung oder Trennung von klaren und trüben Flüssigkeiten kann sich Wasser oder trüber Schleim im Auge anreichern und die Sehfähigkeit beeinträchtigen.
DEFINITION Xue (Blut) Xue entspricht am ehesten dem westlichen Begriff des Blutes. Durch die regelmäßige Zirkulation des Xue im Körper werden die notwendigen Nährstoffe zu sämtlichen Körperteilen gebracht und alle Organe und Gewebe versorgt (ernährt und befeuchtet). Das gilt auch für die Augen: Das Qi bewegt die Säfte und das Blut (Xue), um die Augen zu befeuchten und die Nährstoffe an das Auge zu führen. Das Blut übernimmt eine nährende Funktion für die Augen. |
In der chinesischen Medizin differenziert man diagnostisch auf der Basis spezifischer Augensymptome, des Zungenbildes, des Pulses und anhand von Allgemeinsymptomen. Hieraus leitet sich dann das Behandlungsprinzip ab.
Akupunktur: Kombination aus Nah- und Fernpunkten
Für die Akupunktur bietet sich eine Kombination aus augennahen Punkten und Fernpunkten an. Häufig drückt sich der Bezug zu den Augen durch den Namen aus:
- Bl 1, Jin Ming, Helles des Auges
- Ma 1, Cheng Qi, Tränensammler
- Bl 6, Cheng Guang, Licht erhalten
- Gb 1, Tong Zi Lao, Kellerloch der Pupille
- Gb 37, Guang Ming, Glanz und Licht
- Gb 41, Zu Ling Qi, Am Rand der Tränen des Fußes
Bei energetischer Schwäche oder Kälte erfolgt außerdem in der Regel eine Moxibustion.
Merke: Bei Behandlung augennaher Akupunkturpunkte muss man besonders vorsichtig vorgehen, um Verletzungen zu vermeiden. Moxibustion sollte nur an Fernpunkten und nicht im Gesicht stattfinden. Den Punkt Ma 1 sollten nur Therapeuten anwenden, die eine klinische Supervision erhalten haben. |
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier Froschlöffel und Tränensammler für den scharfen Blick
Aus der Zeitschrift Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 01/2018

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