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Ein (nicht ganz so) klarer Fall

Mit typischen Anämiezeichen stellt sich eine junge, sportliche Patientin vor, darunter Blässe, Erschöpfung, Atemnot, Herzklopfen sowie erniedrigte Eisen, Hb- und Hämatokritwerte. Wie sich zeigt, ist exzessiver Sport ursächlich beteiligt, aber auch die bislang maskierte und unentdeckte Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson. Mit einer Kombination aus alpha-Liponsäure, Zink, Eisen, Vitamin B12, Folsäure, Lebensstil- und Ernährungsumstellung bessert sich der Zustand innerhalb von acht Wochen erheblich.

Der Fall schien schon in dem Moment klar zu sein, als die junge Frau das Behandlungszimmer betrat. Ihr Erscheinungsbild war so typisch! Ihre Blässe ließ an die Redensart denken: „so weiß, wie eine Wand“. Ihre dunklen Augenringe, auffällig helle Konjunktiven und fast schon bläulich-livide verfärbte Lippen rundeten das Bild ab. Hinzu kamen noch ein müder, erschöpfter Gesichtsausdruck und ein entsprechend schleppendes Gangbild. Mich hätte es sehr gewundert, wenn die 18-Jährige nicht von den Beschwerden einer manifesten Anämie gezeichnet gewesen wäre. Kaum, dass sie sich gesetzt hatte, fielen mir auch noch die ebenfalls blutleeren Nägel mit ihrer bläulich-weißen Lunula auf.

 

KURZ GEFASST

  1. Mit typischen Anämiezeichen stellt sich eine junge, sportliche Patientin vor, darunter Blässe, Erschöpfung, Atemnot, Herzklopfen sowie erniedrigte Eisen, Hb- und Hämatokritwerte.
  2. Wie sich zeigt, ist exzessiver Sport ursächlich beteiligt, aber auch die bislang maskierte und unentdeckte Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson.
  3. Mit einer Kombination aus alpha-Liponsäure, Zink, Eisen, Vitamin B12, Folsäure, Lebensstil- und Ernährungsumstellung bessert sich der Zustand innerhalb von acht Wochen erheblich.

Das gesamte Bild passte. Dazu kam, dass Sophie P. (Name von der Redaktion geändert) mit 158 cm und 46 kg recht klein und zierlich war. Ihr mit sehr kalten Fingern ausgeführter, trockener Händedruck bewies aber eine unvermutete Kraft.

Verdacht auf Anämie durch alle Zeichen bestätigt

Doch bevor ich mich zu voreilig auf ein Krankheitsbild festlege, steht immer die Anamnese an. Hierbei ist es ein Grundsatz für mich, möglichst unvoreingenommen zu sein und meine Spontan-diagnosen erst einmal nur im Hinterkopf zu behalten. Nichts ist schlimmer als eine vorgefertigte Meinung, für die man dann im weiteren Verlauf passende Symptome und Hinweise sucht. Nicht selten führt genau das zu unzureichenden oder sogar falschen Diagnosen.

 

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Aus der Zeitschrift: Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 01/2020

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