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Die akute Sprunggelenksverletzung in der osteopathischen Praxis
Der Diagnostik und Behandlung des Fußes und v. a. der Sprunggelenke kommen in der Osteopathie in mehrfacher Hinsicht besondere Bedeutung zu: zum einen als Ursache für aufsteigende Ketten und Haltungsanomalien, zum anderen bei akuten Verstauchungen als wirkungsvolle Ergänzung der klassischen Behandlung. Insbesondere die Versorgung der akuten Verstauchung erfordert eine sorgfältige Vorgehensweise. Die Symptome sind oft vage und bildgebende Verfahren geben nicht immer Aufschluss über mögliche Frakturen oder Rupturen. Im Zweifelsfall sollten weitere Untersuchungen angestrebt werden. Im Folgenden werden Untersuchungstechniken vorgestellt, die dem Osteopathen – gerade auch als Erstkontakt – eine große Sicherheit der Diagnose ermöglichen
Anamnese
Neben der allgemeinen Anamnese wird der Osteopath nach der Art des Traumas, den unmittelbaren Folgen, dem vergangenen Zeitraum und möglichen ersten Diagnosen und Behandlungen fragen. Zudem werden die genauen Beschwerden wie Schmerzen, Belastbarkeit, Bewegungsausmaß, Schwellung und neurologische Zeichen ermittelt.
Untersuchung
Inspektion
Bei der Inspektion achtet man auf Unterschiede der Fußgewölbe – v. a. auf der Höhe des Os naviculare in belasteter oder unbelasteter Position. Auch eine geringe Schwellung und eine Ekchymose im Bereich der Fußsohle sind wichtige Hinweise auf ernsthafte Verletzungen.
Ausschluss einer Fraktur
Eine Fraktur des Sprunggelenks kann mit großer Sicherheit mit den Ottawa Ankle/Foot Rules (OAR) ausgeschlossen werden. Dazu palpiert man folgende Strukturen:
- den posterioren Aspekt der distalen Fibula und die Spitze des Malleolus lateralis
- den posterioren Aspekt der distalen Tibia und die Spitze des Malleolus medialis
- die Basis des Os metatarsale V
- das Os naviculare
Eine Röntgenaufnahme ist erforderlich, wenn einer der Punkte schmerzhaft ist oder der Patient nicht mindestens 4 Schritte gehen kann.
Eine Fraktur zeigen auch die Bernese Ankle Rules (BAR) zuverlässig an:
- Fibula und Tibia etwa eine Handbreit proximal von deren Spitze von beiden Seiten mit den Handinnenflächen gegeneinander pressen. Der Squeeze-Test stellt eine Erweiterung dar.
- Mit dem flachen Daumen von medial gegen den medialen Malleolus drücken.
- Mit einer Hand den Kalkaneus in einer neutralen Position fixieren, während man mit der anderen Hand über den Vorfuß eine Kompression gibt.
Eine Röntgenaufnahme des Sprunggelenks ist erforderlich, wenn die ersten beiden Tests schmerzhaft sind, eine des Mittelfußes, wenn der 3. Test positiv ist.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Die akute Sprunggelenksverletzung in der osteopathischen Praxis
Aus der Zeitschrift: Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 01/2020

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