Mehr als nur Kügelchen?

Ja!

In der Homöopathie wird Arznei nicht nur in Kügelchen dargereicht. Sie sind alle apothekenpflichtig, können aber ohne Rezept erworben werden. Die Buchstaben D, C, Q, K und XM stehen für unterschiedliche Potenzen, also die Verdünnungsgrade der Arzneien. Eine Arznei, die recht gewählt ist, wirkt immer, ungeachtet ihrer Potenzierung! Die folgenden Arzneimittel finden in der Homöopathie ihre Anwendung.

 

  • Urtinktur

Sie ist die Ausgangssubstanz, die Ur- oder Muttersubstanz des Arzneiträgers. Mineralien, Tiergifte, sind meinst als Urtinktur bereits vorhanden, während sie bei Pflanzen oder Pflanzenteilchen erst mit Alkohol extrahiert wird. Mit 40 Prozent Alkohol gemischt, steht sie danach zum ersten Potenzierungsschritt bereit.

  • Trituration

Mit Alkohol nicht lösliche Ursubstanzen wie Mineralien und Metalle werden mit Michzucker im Mörser so lange in Potenzschritten verrieben, bis sie bei einem bestimmten Schritt löslich werden. Das ist meist bei D8 bzw. C4 der Fall. Das erhaltene Pulver wird danach mit Alkohol höher potenziert. Früher war auch die Pulverform handelsüblich, wovon man sich eine „Messerspitze“ als Gabe zuführte.

  • Tabletten

Mineralien und Metalle werden bis zur D8 heute als Milchzuckertabletten gepresst. Auch alle anderen Arzneien können als Tabletten hergestellt, aber aus Gründen industrieller Unwirtschaftlichkeit nicht als solche bezogen werden.

  • Globuli (Kügelchen)

Die Rohrzucker-Kügelchen sind die am weitesten verbreitete Form der Darreichung. Nach Erhalt der potenzierten Arznei in Alkohollösung werden die Rohrzuckerkügelchen in kleinen Mengen in eine Petrischale gefüllt und nur mit einem Tropfen benetzt. Anschließend werden sie getrocknet und sind dann zur Gabe oder Weitergabe bereit. Besonders Kinder präferieren diese Darreichungsform.

  • Ampullen

Träger der potenzierten Arznei ist bei Ampullen in der Regel eine dem menschlichen Blut angepasste (physiologische) Kochsalzlösung. Im Grunde sollten Ampullen nur dann verwendet werden, wenn der Träger der Ursubstanz sticht oder beißt wie Bienen, Wespen, Ameisen, Aale oder Schlangen. Dadurch ziehen wir die Symbolkraft der Verletzungsform in unsere Verabreichungsform mit ein.

  • Salben

Gewöhnlich werden 10 Prozent der potenzierten Arznei mit einer Salbengrundlage, der Basiscreme, vermischt. Ein guter Homöopath braucht jedoch keine Salbe. Es sein denn, ein Patient ist es gewohnt, zu schmieren, einzureiben oder Umschläge zu machen. Dann wird eine Salbe zum menschlichen Trostpflaster, besonders bei Neurodermitiskindern, mit ihrer ausgetrockneten, rissigen Haut. Die innerlich verabreichte Arznei bleibt jedoch immer die wirksamere.

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