Was ist Mangelernährung?
Das Wort »Mangelernährung« wird von Fachleuten sehr unterschiedlich verwendet und es gibt im internationalen Sprachgebrauch noch keine verbindliche Definition. Grundsätzlich liegt immer dann eine Mangelernährung vor, wenn der Betreffende weniger Nahrung aufnimmt als er an Nährstoffen benötigt. Auch wenn die Nährstoffverwertung gestört ist oder es zu unkontrolliertem Abbau von Körpersubstanz kommt, entwickelt sich eine Mangelernährung.
Die Gefahr, dass sich eine medizinisch relevante Mangelernährung entwickelt, besteht vor allem bei schweren akuten oder chronischen Erkrankungen. Aber auch in Lebenskrisen und anhaltenden Belastungs- oder Stresssituationen kann sich der Ernährungszustand verschlechtern. Des Weiteren sind ältere Menschen besonders gefährdet – nachlassender Appetit sowie Geschmacksveränderungen beziehungsweise Kau- und Schluckprobleme, die mit zunehmendem Alter auftreten, sind hierfür die häufigsten Ursachen.
Ein schlechter Ernährungszustand – die verschiedenen Begriffe
Begriff | Definition |
Mangelernährung | Alle Zustande, bei denen es zu einem Ungleichgewicht zwischen Nahrungszufuhr und Nährstoffbedarf, einer gestörten Nährstoffverwertung oder einem unkontrolliertem Abbau von Körpersubstanz kommt. |
Unterernährung | Zustand einer unzureichenden Kalorienzufuhr mit primärer Reduktion der Körperfettmasse |
Kachexie | "Auszehrung des Körpers", komplexes metabolisches Krankheitsbild mit Gewichtsverlust sowie zusätzlich Verminderung der Muskelkraft, Müdigkeit, Entzündungsreaktionen und Verminderung der Körperzellmasse |
Anorexie | Störung der Appetitregulation mit unzureichender Nährstoffzufuhr |
Sarkopenie | Verlust von Muskelmasse und -kraft im Rahmen von physiologischen Alterungsprozessen mit zunehmender Minderung der Lebensqualität, steigendem Grad der Behinderung und zunehmend funktionellen Defiziten |