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Intensivmedizin: Troponin bei Sepsis und septischem Schock
Eine Erhöhung des kardialen Troponins korreliert bei nahezu jedem Krankheitsbild mit einer erhöhten Mortalität. Dies gilt nicht nur für das akute Koronarsyndrom, sondern auch für Sepsis, Lungenembolie, Schlaganfall und kritische Krankheit jedweder Genese. Das klinische Korrelat für diese Troponin-Erhöhungen ist bisher nicht vollständig verstanden. Insbesondere weiß man nicht, wieso es im Verlauf zu einer erhöhten Mortalität kommt. Möglicherweise sind diese Gründe durch speziellen Echokardiografien fassbar.
Für das erhöhte Troponin und die damit verbundene erhöhte Mortalität sind die diastolische linksventrikuläre Dysfunktion und die systolische rechtsventrikuläre Dysfunktion verantwortlich.
G. Landesberg et al. untersuchten in einer prospektiven Kohortenstudie 225 Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock. Bei ihnen wurde in den ersten 2 Tagen das hochsensitive Troponin bestimmt. Außerdem führten die Untersucher eine Echokardiografie durch, bei der mit 3D-Echo die Ventrikelvolumina bestimmt sowie die Wandbewegungen exakt mit Einzelpunktanalysen untersucht wurden. Die Daten wurden mit klinischen Variablen korreliert.
Mit einem erhöhten Troponin korrelierten am besten
- die linksventrikuläre diastolische Dysfunktion,
- die rechtsventrikuläre systolische Dysfunktion,
- ein hoher APACHE-II-Score sowie
- eine schlechte Nierenfunktion, bestimmt durch die glomeruläre Filtrationsrate.
Von den Patienten starben 39 % im Krankenhaus. Hier korrelierten die linksventrikuläre diastolische Dysfunktion und die rechtsventrikuläre systolische Dysfunktion mit der Mortalität.
Fazit Intensivpatienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock weisen ein größeres Mortalitätsrisiko auf, wenn der Troponin-Wert in den ersten Tagen erhöht ist. Troponin und erhöhte Mortalität sind verursacht durch die linksventrikuläre diastolische Dysfunktion und die rechtsventrikuläre systolische Dysfunktion.
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