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Vasopressin und Hydrokortison bei septischem Schock
Die Gabe von Hydrokortison zusätzlich zu Vasopressin kann bei Patienten mit septischem Schock den Vasopressinbedarf vermindern, die Plasmakonzentration verändert sich damit allerdings nicht. Zu diesem Ergebnis kommt die offene, randomisierte Studie, die Anthony Gordon und seine Kollegen in 4 Londoner Intensivstationen durchgeführt haben.
Zwischen Oktober 2010 und März 2012 wurden insgesamt 61 Patienten mit Sepsis aufgenommen, definiert als Vorliegen von mind. 2 der 4 Kriterien einer Systemic Inflammatory Response. Alle Studienteilnehmer benötigten trotz ausreichender Volumengabe Vasopressin (als 1. Vasopressor), auftitriert bis max. 0,06 IU/min mit einem angestrebten arteriellen Mitteldruck von 65–75 mmHg, und wurden nach dem Zufallsprinzip einer von 2 Gruppen zugeteilt:
zusätzliche Gabe von Hydrokortison 50 mg i. v. alle 6 h über insgesamt 5 Tage, danach alle 12 h über 3 Tage und schließlich 1-mal täglich für weitere 3 Tage; ein früheres Ausschleichen war in Abhängigkeit von der Klinik möglich (n = 31)
zu den gleichen Zeitpunkten Gabe 0,9 %-iger Kochsalzlösung als Plazebo (n = 30)
Beurteilt wurde als primärer Endpunkt die Vasopressinkonzentration im Plasma nach Erreichen der Höchstdosis, aber vor Gabe von Hydrokortison / Plazebo (T0), zwischen Stunde 6 und Stunde 12 (T1) sowie zwischen Stunde 24 und Stunde 36 (T2). Sekundäre Endpunkte waren der Vasopressinbedarf, Sterblichkeitsraten und neu auftretendes Organversagen gemäß Sequential Organ Failure Assessment (SOFA).
Dr. med. Elke Ruchalla, Trossingen
Gordon AC, Mason AJ, Perkins GD et al.
The interaction of vasopressin and corticosteroids in septic shock: a pilot randomized controlled trial. Crit Care Med 2014;
42: 1325-1333
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